„Ein Netzwerk aus regionalen Produzent*innen ist entstanden“

Seit dem Projektstart hat der Markt der Erde viermal stattgefunden. Weiter geht es im Frühsommer 2022.
Seit dem Projektstart hat der Markt der Erde viermal stattgefunden. Weiter geht es im Frühsommer 2022.
21.10.2021

In Sibratsgfäll können Konsument*innen regionale Produkte seit diesem Sommer einmal monatlich beim „Markt der Erde“ direkt von den Produzent*innen erwerben, dabei viel über die Produkte erfahren und ein vielfältiges Rahmenprogramm genießen. Wie der Markt mit Erlebnischarakter bisher gelaufen ist und welche Neuerungen in den kommenden Monaten vom LEADER-Projekt „Earth Market“ zu erwarten sind, berichtet Nadja Schneider als Projektverantwortliche.

Die Regionalentwicklung Vorarlberg (Regio-V) im Gespräch mit Nadja Schneider vom Dorner Hof in Sibratsgfäll, der das LEADER-Projekt noch bis Oktober 2022 umsetzt.

Nadja Schneider

Regio-V: Der erste „Markt der Erde“ fand Mitte Juli statt. Welche Vorbereitungsarbeiten waren dafür nötig?
Im Hintergrund viele – und sehr unterschiedliche. Aus einer gelebten Philosophie entsteht eine Idee und daraus ein Konzept. Dafür braucht es ein Netzwerk. Ein wichtiger Teil zu Beginn war deshalb die Suche nach Produzentinnen und Produzenten aus der Region, die den „Slow Food-Kriterien“ zu 100 Prozent gerecht werden. Wir haben jeden Produzenten besucht und uns den Betrieb angesehen. Ich war sehr erfreut darüber, wie viele großartige und innovative Produzenten wir in unserer Region haben, die aber leider oft noch zu wenig wahrgenommen werden.

Was unterscheidet den Markt der Erde in Sibratsgfäll von anderen Märkten?
Wir sind und möchten kein gewöhnlicher Wochenmarkt sein. Es ist uns wichtig, dass der Produzent selbst vor Ort ist und die Geschichte hinter seinen Produkten erzählt. Den Austausch und das Kennenlernen von Konsument und Produzent sehen wir als Schlüssel zur Direktvermarktung. Mit unserem Rahmenprogramm sorgen wir zusätzlich für Impulse und Bewusstseinsbildung. Auch die Kinder werden mit einbezogen. Wir tragen unseren Teil dazu bei, dass auch die folgende Generation eine lebenswerte Umwelt vorfindet.

Kürzlich haben sich die beteiligten Produzent*innen über ihre Erfahrungen mit dem neuen Format ausgetauscht. Wie waren die Meinungen hierzu?
Durchwegs sehr positiv. Ein großer Pluspunkt ist das Konzept und Format unseres Marktes. Der Konsument ist interessiert, informiert sich und kauft das Produkt auch. Die Marktbesucher haben den Produzenten persönlich kennengelernt und bleiben ihm und dem Produkt treu.

Was war für Sie das Highlight nach dem ersten Projektjahr?
Die Erfahrung, wie ein wertvolles, vielfältiges Netzwerk aus engagierten Produzenten aus naher Umgebung entstehen kann und welche qualitativ hochwertigen Produkte bei uns in der Region produziert werden.

Über den Winter findet kein Markt der Erde statt. Was läuft währenddessen im Projekt – worauf dürfen wir gespannt sein?
Auch während der „Marktpause“ sind die Produkte in der Nähe erhältlich: direkt beim Produzenten oder in unseren Hofläden in Sibratsgfäll und Egg. Im Hintergrund arbeiten wir an weiteren Aktivitäten: Wir möchten neue Möglichkeiten zur Direktvermarktung über den Markt hinaus schaffen. Auch möchten wir Veranstaltungen wie Betriebsbesichtigungen und Vorträge unabhängig von den Markttagen auf die Beine stellen. Wir freuen uns auf ein spannendes neues Projektjahr, auf die Umsetzung unserer Ideen und besonders auf einen Austausch mit weiteren Produzenten und Konsumenten.