Strategien für regionales Holz

Im CaSCo-Projekt arbeiten die Regio-V, der Waldverband und Vorarlbergholz gemeinsam an Lösungen für mehr Regionalität im Holzbau.
Im CaSCo-Projekt arbeiten die Regio-V, der Waldverband und Vorarlbergholz gemeinsam an Lösungen für mehr Regionalität im Holzbau.
16.02.2018

Die Holzbaubranche in Vorarlberg boomt. Gleichzeitig kommt immer mehr auswärtiges Holz zum Einsatz. Welche Gründe dahinter stecken und wie die Lücken in der Wertschöpfungskette Holz geschlossen werden können, diskutierten rund 200 TeilnehmerInnen beim Forsttag am 16. Februar 2018 in Hohenems.

In Vorarlberger Holzhäusern stecken 40 Prozent Holz aus Vorarlberg; das hat durchaus Potenzial nach oben. Das Rund- und das Schnittholz werden über immer längere Wege transportiert. Neben der steigenden CO2-Problematik bleibt ein Wertschöpfungspotenzial von 30 bis 40 Millionen Euro pro Jahr ungenutzt.

Herkunftsnachweis für regionale Holzprodukte

Die Vorarlberger WaldbesitzerInnen und weitere VertreterInnen der Holzbaubranche diskutierten anlässlich des Forsttags, wie eine Trendumkehr eingeleitet werden kann. Erste Erkenntnisse aus dem transnationalen CaSCo-Projekt standen dabei im Fokus. Der Projektpartner „Holz von Hier“ präsentierte das gleichnamige Label, mit dem Holzprodukte aus der Region unabhängig von Ländergrenzen und konform mit Vergaberegeln der öffentlichen Hand gekennzeichnet werden können. Ebenso vorgestellt wurde die Herkunftszertifizierung AllgäuHolz, die in der Nachbarregion zum Einsatz kommt.

Für die Regionalentwicklung präsentierte Franz Rüf erste Zwischenergebnisse aus dem CaSCo-Projekt in Vorarlberg. Aus Unternehmerbefragungen ging hervor, dass ohne Zukauf von Rundholz oder Holzkomponenten von auswärts weder Säger noch Zimmerer konkurrenzfähig sind. Der Holzhandel und große Vorfertigungsbetriebe spielen eine immer größere Rolle. Die Einrichtung eines virtuellen Holzlagers könnte die Verfügbarkeit von Schnittholz in Vorarlberg steigern. Zusätzlich würde eine neue Fertigungsanlage für Brettschichtplatten eine bedeutende Lücke in der Wertschöpfungskette schließen. Eine Auszeichnung von Holzprodukten mit dem Label „Holz von Hier“ kann dazu beitragen, dass regionale Produkte beispielsweise im Grenzraum Deutschland-Österreich vermarktet werden können. Erste Betriebe haben sich bereiterklärt, die Einführung des Labels in Vorarlberg zu testen.

Betriebe müssen zusammenarbeiten

Auch beim Holzeinschlag in Vorarlberg gibt es noch Potenzial: Die eingeschlagene Menge könnte fast verdoppelt werden, ohne dass dies einer nachhaltigen Waldnutzung schaden würde. Bei der abschließenden Podiumsdiskussion wurde deutlich, dass Vorarlberger Betriebe in Zukunft intensiver zusammenarbeiten sollten. Landesrat Erich Schwärzler fasst zusammen: „Die Bereitschaft für mehr Regionalität in Vorarlberg ist da. Wir erwarten, dass das CaSCo-Projekt praxisnahe Vorschläge für die Umsetzung bringt“.