Bezau und Barock

Ein neues Bezauer Regionalmuseum entsteht im historischen Gebäude und einem Zubau. Im April 2024 wird das neue Museum eröffnet.
Ein neues Bezauer Regionalmuseum entsteht im historischen Gebäude und einem Zubau. Im April 2024 wird das neue Museum eröffnet.
07.03.2023

Die Barockzeit liegt schon lange zurück. Dass sie im Bregenzerwald auch heute noch wichtige Impulse liefert, zeigt ein Museumsprojekt in Bezau. Der Umbau des Heimatmuseums läuft dort auf vollen Touren.

Das Bezauer Heimatmuseum wird derzeit baulich und inhaltlich umgestaltet, um eine kulturhistorische Lücke im Bregenzerwald zu schließen. Als Regionalmuseum mit barockem Schwerpunkt wird es das bereits bestehende Barockbaumeister Museum in Au ergänzen: mit anderen inhaltlichen Akzenten und mit starker regionaler Ausprägung.

Geschichte und Gegenwart verbinden

Ein LEADER-Projekt ermöglicht in Bezau lebendige Beziehungen zwischen einst und jetzt, zwischen Geschichte und Gegenwart. Basis dafür ist ein neues Konzept für das bisherige Heimatmuseum in einem denkmalgeschützten Bregenzerwälderhaus aus der Barockzeit und den momentan entstehenden Zubau. Die Neuausrichtung spannt einen architektonischen und inhaltlichen Bogen von der Barockzeit bis in unsere Zeit. Das Konzept wurde von einem Innsbrucker Fachbüro in Abstimmung mit dem Museumsteam entwickelt. Gegenwärtig entsteht daraus ein inhaltliches Drehbuch, das die Erzählthemen definiert, relevante Objekte beschreibt und besuchernahe Präsentationsformen plant. Integraler Bestandteil sind Themen wie historisches Alltagsleben, Frauenhandwerk, Wanderbewegungen und regionale Identität. Eine zentrale Rolle nehmen die Bezauer Barockbaumeister, ihre Handwerker und deren Bauwerke ein.

Im Erdgeschoss des Zubaus entstehen mit ersten Akzenten zur Barockbau-Geschichte ein Empfang mit Kassa und Shop, eine Aufenthaltszone für Besucherbetrieb mit Sitzgelegenheiten, eine Zone für Kleinveranstaltungen wie Seminare, Vorträge, Workshops sowie ein Kinderbereich. Die interessante Geschichte des Museums und der Museumsgründerin wird im Bestandsbau präsentiert, dessen Charakter eines regionalen Wohnmuseums erhalten bleiben soll. Im ersten Obergeschoss findet sich ein Bereich für Wechselausstellungen und dauerhaft ein Bereich für das historische Handwerk - hier vor allem das Frauenhandwerk im Bregenzerwald. Im zweiten Obergeschoss werden sowohl im Bestand als auch im Zubau die Barockbaugeschichte und die Handwerkszunft unter regionalen Gesichtspunkten präsentiert.

Das Dorf hilft mit

Das ehrgeizige Vorhaben hat dörfliche Freiwilligenarbeit und zivilgesellschaftliches Engagement aktiviert. Vor allem der Zubau des Heimatmuseums wird zur Visitenkarte heimischer Gestaltungskompetenz: Architektur und Innenausstattung werden weitgehend von örtlichen Betrieben geplant, gefertigt und auch ehrenamtlich unterstützt. Vor allem der traditionsreiche Handwerkerverein Bezau engagiert sich umfassend für das Projekt.