Mehr Platz für Tradition in der Juppenwerkstatt Riefensberg

Das neue Depot ermöglicht eine fachgerechte Aufbewahrung der wertvollen Bregenzerwälder Traditionskleidung. Foto: Juppenwerkstatt Riefensberg
Das neue Depot ermöglicht eine fachgerechte Aufbewahrung der wertvollen Bregenzerwälder Traditionskleidung. Foto: Juppenwerkstatt Riefensberg
05.10.2020

Die Bregenzerwälder Juppe ist eine der ältesten und wertvollsten Trachten im Alpenraum. Mit der Erweiterung der Juppenwerkstatt Riefensberg um eine Näherei und ein Depot sind jetzt beste Voraussetzungen für die Pflege der Vorarlberger Trachtenkultur gegeben. Die Archivierung des Sammelguts des Vereins Juppenwerkstatt Riefensberg steht kurz vor dem Abschluss.

Die Gemeinde Riefensberg hat die Räume für die neue Trachtennäherei und das Depot dem Verein Juppenwerkstatt Riefensberg zur Verfügung gestellt. Genutzt wurde dafür das Erdgeschoss eines leerstehenden Gebäudes direkt neben den bisherigen Räumlichkeiten der Juppenwerkstatt. Der Umbau wurde im Rahmen des LEADER-Projekts Trachtennäherei ermöglicht und im Sommer letzten Jahres fertiggestellt.

Neue Räume für Trachten und ein Näherei-Unternehmen

Durch die Umsetzung der neuen Räumlichkeiten hat sich die Möglichkeit ergeben, den Maschinenpark der Juppenwerkstatt zu erweitern und hinsichtlich der Anlagen- und Arbeitssicherheit verantwortungsvoll und effizient zu gestalten, ein Depot einzurichten sowie das Programm der Juppenwerkstatt Riefensberg durch die Kooperation mit einer ganzjährig tätigen Jungunternehmer*in vor Ort zu erweitern.

Professionelles Archivieren für die Zukunft

Seit Wochen wird in der neuen Trachtennäherei an der Archivierung des Sammelguts des Vereins Juppenwerkstatt Riefensberg gearbeitet. Der Tätigkeit war eine gewissenhafte Durchsicht des Bestandes - auch eine Entsammlung - sowie eine thermische Behandlung der Objekte vorangegangen. Der Verein setzte bewusst auf eine giftfreie, ökologische Schädlingsbekämpfung.

Nach Abschluss des Prozesses wurde jedes der über 750 Objekte durch Mitglieder des Vereins Juppenwerktatt Riefensberg in die Trachtennäherei übergeführt, sachgerecht gereinigt und mittels einer Archivs- und Katalogisierungssoftware  dokumentiert. Um einen sicheren Umgang mit den Museumsobjekten zu gewährleisten, werden derzeit alle Objekte in säurefreies Verpackungsmaterial gegeben, um sie schließlich im neu gebauten Depot lagern zu können. Dieses war im Rahmen der Baumaßnahmen mit modernen, kurbelbetriebenen Rollregalen ausgestattet worden, um den Raum bestmöglich nutzen zu können. Die Arbeiten werden in Kürze abgeschlossen.

Die sachgemäße Einlagerung ist aus konservatorischer Sicht ein Muss, zumal Textilien zu den besonders empfindlichen Museumsgütern zählen. Darüber hinaus erleichtert die systematisierte Aufbewahrung der Exponate den Umgang mit den gesammelten Objekten, während in der Juppenwerkstatt Raum gewonnen wurde, um die Besucher*innen besser betreuen zu können.

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