Wie die Lehre noch attraktiver wird

DuALPlus nutzte die i-Messe, um Jugendliche zur Lehre in Vorarlberg zu befragen. Foto: Markus Gmeiner Starke Fotografie für WKO Vorarlberg, https://www.i-messe.at
DuALPlus nutzte die i-Messe, um Jugendliche zur Lehre in Vorarlberg zu befragen. Foto: Markus Gmeiner Starke Fotografie für WKO Vorarlberg, https://www.i-messe.at
13.11.2019

80 Lehrberufe, 10 Schultypen, zahlreiche Unternehmen und Weiterbildungen: Die i-Messe in Dornbirn zeigte vom 7. bis 9. November 2019 die breite Palette an Möglichkeiten, die die duale Ausbildung bietet. Die Regio-V tauschte sich mit Interessierten über das Verbesserungspotenzial aus.

Im Rahmen des alpenweiten Projekts DuALPlus haben sich die Regio-V und acht weitere Partner von Frankreich bis Slowenien zum Ziel gesetzt, die duale Ausbildung noch attraktiver zu machen. Die ersten Ergebnisse aus der Analysephase liegen jetzt vor. Der Schwerpunkt lag auf den Bedürfnissen Jugendlicher und Eltern bei der Karriereorientierung und auf Verbesserungsmöglichkeiten bei der Lehrlingsausbildung in den Betrieben.

Karrierewahl und Qualität der Lehre

Wie orientieren sich Jugendliche bei der Berufswahl? Wer beeinflusst ihre Entscheidungen und wie gut kennen Eltern die Talente ihrer Kinder? Mit solchen und weiteren Fragen beschäftigten sich die DuALPlus-Partner in den vergangenen Wochen. Einige Erkenntnisse überraschten: Jugendliche folgen bei der Karrierewahl gerne dem Vorbild ihrer Eltern. Eltern hingegen halten technische Fähigkeiten der Jugendlichen für besonders wichtig. Fast die Hälfte der Jugendlichen kennt sich mit dem dualen System nicht aus.

Was AusbildnerInnen in den Betrieben brauchen, um ihrer Aufgabe noch besser gerecht werden zu können, war ein zweiter Schwerpunkt der Untersuchungen im Projekt. Ein Knackpunkt ist die Wahrnehmung der Lehre in der Öffentlichkeit: Hier kann noch einiges verbessert werden. Veranstaltungen wie die i-Messe leisten dazu einen wichtigen Beitrag.

Pilotregionen Bregenz, Lustenau und Montafon

In Vorarlberg sind drei Regionen am DuALPlus-Projekt beteiligt: Bregenz als urbaner Raum und Landeshauptstadt, Lustenau als dynamische Marktgemeinde direkt an der Grenze zur Schweiz und das Montafon als ländliche Talschaft im Süden des Landes. In den letzten Wochen führte die Regio-V zahlreiche Gespräche mit den Verantwortlichen in den Regionen, um die Projektschwerpunkte zu definieren. Betriebe, LehrlingsausbildnerInnen, SchülerInnen und Eltern wurden zu den eingangs genannten Themen befragt. Die Regio-V nutzte die i-Messe, um weitere Einschätzungen von SchülerInnen, Eltern und AusbilderInnen zu ihrem aktuellen Verständnis zur dualen Ausbildung in Vorarlberg einzuholen.

Die drei im Projekt beteiligten Regionen Vorarlbergs unterscheiden sich gemäß den ersten Ergebnissen der Analysen in ihrer Struktur und in ihren Prozessen merklich voneinander. Deshalb wird DuALPlus in der Synthesephase die einzelnen Bedürfnisse bzw. Schwerpunktthemen der Partnerregionen mit unterschiedlichen Lösungsansätzen bearbeiten. Im gegenseitigen Austausch sollen die beteiligten Regionen von ihren unterschiedlichen Erfahrungen profitieren. Die weiteren Schritte im Projekt werden mit Schlüsselakteuren wie Wirtschaftskammer und Landesschulrat abgestimmt.

Internationaler Rahmen

Die gemeinsamen Ergebnisse münden in der Entwicklung einer Toolbox für die Berufsberatung, im Ausarbeiten eines Handbuchs über innovative Praktiken in der dualen Ausbildung und im Erstellen eines Katalogs von Modulen, welche die Durchlässigkeit des Bildungssystems verbessern. DuALPlus läuft noch bis April 2021.

Einem internationalen Publikum präsentierten die Projektpartner die bisherigen Ergebnisse bei einer Fachtagung am 16. Oktober 2019 im italienischen Trento, die gemeinsam mit der EU-Alpenraumstrategie organisiert wurde.

Berichte zur Analyse der Bedürfnisse von Betrieben und AusbilderInnen und gute Beispiele (in englischer Sprache)

Zusammenstellung der ersten Projektergebnisse (Präsentationen vom 16.10.2019, in englischer Sprache)

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