Courage gestern und heute: Internationales Projekt gestartet

Unter dem Motto „Freiheit braucht Courage“ möchte das Projekt COURAGE Mut machen und Menschen für eine Beteiligung an demokratischen Prozessen mobilisieren.
Unter dem Motto „Freiheit braucht Courage“ möchte das Projekt COURAGE Mut machen und Menschen für eine Beteiligung an demokratischen Prozessen mobilisieren.
14.07.2023

Vor 500 Jahren kämpften breite Bevölkerungsschichten im sogenannten Bauernkrieg für mehr Rechte. Weshalb es auch heutzutage wichtig ist, für Freiheit und Demokratie einzustehen, zeigt das grenzüberschreitende COURAGE-Projekt. Die Projektpartner aus Vorarlberg und Süddeutschland präsentieren ihre Vorhaben erstmals öffentlich ab dem 12. August 2023 anlässlich der Festwoche in Kempten.

Elf Initiativen, Kultureinrichtungen, Städte und Gemeinden haben sich im Kulturraum von Oberschwaben, Allgäu bis Vorarlberg zusammengetan, um in den Jahren 2023 bis 2025 an den historischen Kampf vieler Menschen vor 500 Jahren für mehr Rechte zu erinnern. Es geht dabei auch um die Gegenwart: Unter dem Motto „Freiheit braucht Courage“ möchte das Projekt COURAGE Mut machen und Menschen für eine Beteiligung an demokratischen Prozessen mobilisieren. Unter der Federführung der Regionalentwicklung Vorarlberg engagieren sich der Heimatbund Allgäu mit der Arbeitsgruppe Ostallgäu, das Schwäbische Bauernhofmuseum Illerbeuren, die Allgäuer Freilichtbühne Altusried, der Museumsverein Klostertal, das Frauenmuseum Hittisau, der Stand Montafon / Montafoner Museen, der Landkreis Ravensburg mit der Gesellschaft Oberschwaben für Geschichte und Kultur, die Städte Memmingen (mit dem Historischen Verein Memmingen) und Kempten (mit dem Heimatverein Kempten) sowie die Gemeinde Durach im Projekt.

Demokratie und Mitbestimmung gestern und heute

Anlässlich des Bauernkriegsgedenkens im Jahr 2025 hat sich das Projekt COURAGE vorgenommen, über Grenzen hinweg die historische Aufarbeitung voranzutreiben, an die Ereignisse im Jahr 1525 zu erinnern und gestern mit heute zu verknüpfen. Die Projektpartner:innen von COURAGE eint, dass sich in ihren Wirkungsbereichen bedeutende Schauplätze des Bauernkrieges befinden und sie sich für eine Teilhabe und Mitbestimmung aller in der demokratischen Gesellschaft einsetzen. So war beispielsweise die Kramerzunft in Memmingen im März 1525 Versammlungsort der Aufständischen, im heutigen Ortsteil Leubas der Stadt Kempten fand im Juli 1525 eine wichtige Schlacht im deutschen Bauernkrieg statt und die Strukturen gesellschaftlicher Mitbestimmung in Vorarlberg galten seinerzeit als Vorbild.

Die Projektpartner*innen begreifen den Bauernkrieg als Meilenstein im Kampf für Freiheitsrechte in Europa und setzen sich deshalb mit dem Wesen von Demokratie und Freiheit auseinander: Wie funktioniert die Teilhabe an demokratischen Prozessen heute? In welcher Form beteiligt sich jede/jeder persönlich daran? Reicht es, wählen zu gehen? Mit Blick auf die Gegenwart geht es dabei immer auch um die Verletzlichkeit der erkämpften Rechte und die Frage, wie eine demokratische Gesellschaft resilienter werden kann. „Mit dem Projekt zeigen wir, wie hart breite Bevölkerungsgruppen für ihre Freiheit gekämpft haben und sensibilisieren dafür, dass Mitbestimmung und gleichberechtigte Teilhabe auch heutzutage nicht selbstverständlich und für viele gesellschaftliche Gruppen und Themen noch durchzusetzen sind.“, erklärt Peter Neudert, COURAGE-Projektleiter bei der Regionalentwicklung Vorarlberg.

Vielfältige Angebote in den Projektregionen

Die COURAGE-Partner setzen dabei auf ganz unterschiedliche Formate für diverse Zielgruppen: Neben zahlreichen öffentlichen Festakten, Vorträgen und Aktionstagen planen beispielsweise die Montafoner Museen und der Museumsverein Klostertal Ausstellungen mit begleitendem Rahmenprogramm. Das Frauenmuseum Hittisau legt den Fokus auf den Beitrag, den Frauen hierzulande und weltweit für den Frieden leisten, mit verschiedenen Aktivitäten zum Thema „Frauen, Frieden, Freiheit“.
Andere Projektpartner:innen möchten Bürger:innenbeteiligungsprozesse in Gang setzen und einen Wissenspool aufbauen. Es stehen zudem Kunstprojekte, pädagogische Angebote mit Schulen sowie ein Vorantreiben der historischen Forschung durch Konferenzen und Publikationen auf dem Programm. Informations- und Gedenkstelen sollen an historischen Schauplätzen an die Ereignisse und Persönlichkeiten des Bauernkrieges erinnern. Die Freilichtbühne Altusried ist in der Konzeption eines Theaterstücks zum Themenzusammenhang. Die Projektpartner:innen zielen schließlich darauf ab, der interessierten Öffentlichkeit durch einen Dokumentarfilm einen niedrigschwelligen Zugang zur Geschichte des Bauernkrieges zu ermöglichen.

COURAGE auf der Festwoche in Kempten

Anlässlich der Festwoche in Kempten vom 12. bis 20. August 2023 stellen die Projektpartner:innen das Projekt erstmals einem breiten Publikum vor. Das Projekt ist an den Ständen der Allgäu GmbH (nur am 15.08.2023), des Heimatbunds Allgäu und der Freilichtbühne Altusried präsent. Am 15. August gibt es am Stand der Allgäu GmbH eine Mitmachaktion zur Frage “Wie stehst du dazu? / Was sind für dich demokratische Werte?“.

Das Projekt COURAGE wird im Rahmen des Interreg Alpenrhein-Bodensee-Hochrhein-Programms von der EU kofinanziert.

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