Lebendiger Austausch zu Lebensmodellen im Leiblachtal

Der Austausch „Vielfältig leben im Leiblachtal“ bot Raum für Begegnung und neue Ideen für das soziale Miteinander im Leiblachtal.
Der Austausch „Vielfältig leben im Leiblachtal“ bot Raum für Begegnung und neue Ideen für das soziale Miteinander im Leiblachtal.
06.12.2022

Wie sieht vielfältiges Leben im Leiblachtal aus? Zu dieser Frage diskutierte am Freitag, 2. Dezember 2022, in Hörbranz eine bunt gemischte Gruppe. Ausgehend vom derzeitigen Bild aus Sicht der Teilnehmenden wurden Ideen für Aktivitäten entwickelt, die das soziale Miteinander im Leiblachtal bereichern können.

Das Leiblachtal möchte für junge Menschen und Familien noch attraktiver werden. Auch die Unternehmen sollen gestärkt werden. Welche Lebensmodelle gibt es und wie funktioniert Geschlechtergerechtigkeit in Freizeit, Familie und im Beruf in der Region? Im Austausch „Vielfältig leben im Leiblachtal“ kamen diese Themen auf den Tisch. Rund 20 Interessierte – vom Pensionisten über die Gemeinderätin bis zur Unternehmerin – waren der Einladung der Regionalentwicklung Vorarlberg und der Regio Leiblachtal zur Veranstaltung gefolgt. Das frisch renovierte Bad Diezlings bot den passenden Rahmen für angeregte Diskussionen in entspannter Atmosphäre.

Einblicke in Rollenvielfalt und Herausforderungen

Zum gegenseitigen Kennenlernen und zum Hineinschnuppern ins Thema sich wandelnder Rollen bezogen die Teilnehmenden Position zu Aussagen wie „Bei mir/uns ist Hausarbeit meine Sache“ oder „Ich bin geschlechterrollenkonform erzogen worden“. Noch mehr persönliche Einblicke in ihre Lebensmodelle gaben in der anschließenden Gesprächsrunde die Landwirtinnen Caprice Innauer aus Eichenberg und Raphaela Bereuter aus Möggers. Die tatkräftigen Frauen berichteten, wie sie ihren Alltag organisieren und welche Herausforderungen ihnen in ihren vielen Lebensrollen rund um Familie, Beruf und weitere Interessen begegnen. „Ich schlüpfe jede Stunde in eine andere Rolle“, erklärte Raphaela Bereuter, die sich gemeinsam mit ihrem Mann um Biohof, fünf Kinder und den Hofladen kümmert. Für die Quereinsteigerin Caprice Innauer ist es mit Blick auf die Zukunft wichtig, dass ihre Kinder vielfältige Möglichkeiten vorfinden, die es erlauben, ihre Wünsche zu erfüllen.

Was genau man unter einer Rolle versteht, erfuhren die Teilnehmenden in einem fachlichen Beitrag, um dann für sich selbst die vielen Rollen im eigenen Leben zu notieren. Im Anschluss bildete die Gruppe die Rollenbilder im Leiblachtal ab: Wer ist mit welchen Rollen in der Öffentlichkeit sichtbar? Und sind diese Rollen mehrheitlich männlich oder eher weiblich besetzt? Die Diskussion hierzu brachte einige Aha-Momente. Beispielweise fallen Kinder in ihren Rollen nicht auf, wohingegen viele Motorisierte im öffentlichen Raum sehr präsent sind. Räume für Begegnung hingegen fehlen.

Ideen mit Mehrwert für das Leiblachtal

Zum Abschluss entwickelten die Teilnehmenden erste Ideen, welche Aktivitäten das soziale Miteinander im Leiblachtal bereichern könnten. So wäre es ein Mehrwert, Nachbarschaftsnetzwerke zu stärken und wieder zu nutzen, die verschiedenen Rollen sichtbar zu machen und eine Veranstaltungsreihe beispielsweise mit Hilfe der Fachorganisationen anzubieten.

Die Veranstaltung fand im Rahmen des LEADER-Projekts „Rollen im Wandel“ unterstützt durch Bund, Land und Europäische Union statt und wurde vom Projektteam (femail FrauenInformationszentrum Vorarlberg, Regionalentwicklung Vorarlberg eGen, Verein Amazone, Vorarlberger Familienverband) in Zusammenarbeit mit der Regio Leiblachtal organisiert. Das Projektteam wird in den nächsten Wochen gemeinsam mit Interessierten aus dem Leiblachtal die entstandenen Ideen weiterspinnen und prüfen, welche Aktivitäten im Rahmen des Projekts Rollen im Wandel unterstützt werden können.