Zukunft der Lehre in Lustenau

Das Image der Lehre verbessern und Informationen bündeln: So soll die duale Ausbildung in Lustenau noch attraktiver werden. Foto: Christiane Eberle
Das Image der Lehre verbessern und Informationen bündeln: So soll die duale Ausbildung in Lustenau noch attraktiver werden. Foto: Christiane Eberle
03.02.2020

Wie kann das Thema Lehre künftig in Lustenau weiter positiv besetzt werden? Was müssen wir tun, damit die Lehre für die Wirtschaft und die Gesellschaft ein Erfolgsfaktor bleibt? Zu diesen Fragen tauschte sich eine engagierte Gruppe am 23. Jänner 2020 im Rahmen des DuALPlus-Projekts aus.

DuALPlus hat zum Ziel, die Attraktivität der dualen Ausbildung im Handwerk und Handel im Alpenraum zu erhöhen. Die Marktgemeinde Lustenau ist neben der Landeshauptstadt Bregenz und dem Montafon eine der Vorarlberger Pilotregionen im Projekt. Der Workshop wurde von Lustenau Marketing und dem DuALPlus-Team der Regio-V organisiert.

Die rund 20 Teilnehmenden repräsentierten die Schlüsselakteure für das Thema Lehre: AusbildnerInnen, Lehrlinge, Schulen und Eltern. Zu Beginn stellte das Projektteam vor, welche Bedürfnisse Betriebe und SchülerInnen zur Lehre haben. Dies wurde vorab im Rahmen von Befragungen erhoben. Im Anschluss bewerteten die Teilnehmenden Bestehendes und definierten zukünftige Schwerpunkte für Lustenau.

Lehrausbildung mit Sinn und Mehrwert

In Lustenau hat die Lehre einen hohen Stellenwert – nach Ansicht der Teilnehmenden steht sie besser da als andernorts in Österreich. Auf einer Lehre kann man aufbauen, Lehrlinge kommen direkt mit der Berufswelt in Kontakt und haben gute Chancen, im Ausland zu arbeiten. Mit Karrieretagen, einer lokalen Lehrstellenbörse, Infoabenden und einer Infomappe präsentieren sich die Ausbildungsbetriebe SchülerInnen und Eltern. Projekte wie „WILMA“, eine Erfinderwerkstatt für Kinder, sind gewinnbringend, da Lehrlinge erste Erfahrungen als „TutorInnen“ sammeln können.

Verbesserungspotenzial sehen die TeilnehmerInnen darin, dass die Vielfalt der Bildungswege und die Aufstiegschancen nicht leicht verständlich bzw. sichtbar genug sind. Die Betriebe sollten den Lehrlingen mehr zutrauen. Menschen, die vorleben, wie eine Karriere nach der Lehre weitergehen kann, sind hilfreich.

Qualität vor Quantität

Die Gruppe hat vereinbart, in Lustenau bei den Lehrlingsinitiativen künftig mehr auf Qualität statt auf Quantität zu setzen. Das Ansehen der Lehre soll insbesondere bei den Eltern verbessert werden, unter anderem durch zielgerichtete Information. AusbildnerInnen sollten die Lehrlinge vor allem in der intensiven Anfangszeit besser unterstützen und informieren. Ein nächster Schritt soll unter anderem ein Workshop mit Jugendlichen sein, bei dem diskutiert wird, wie Jugendliche andere Jugendliche für die Lehre begeistern und sie dabei unterstützen können.

In Abstimmung mit den Akteuren finden im Rahmen von DuALPlus in allen drei Pilotregionen vergleichbare Treffen statt. In den nächsten Wochen legen die Regionen ihre Arbeitsschwerpunkte fest, so dass die Umsetzung in der zweiten Jahreshälfte erfolgen kann.

Ausbildner, Lehrpersonen und Eltern diskutierten über die Zukunft der Lehre in Lustenau. Foto: Lustenau Marketing
Ausbildner, Lehrpersonen und Eltern diskutierten über die Zukunft der Lehre in Lustenau. Foto: Lustenau Marketing

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