Was LEADER kann und können sollte

LEADER-Projekte ermöglichen gemeinsame Aktivitäten zwischen öffentlichen und privaten Akteuren.
LEADER-Projekte ermöglichen gemeinsame Aktivitäten zwischen öffentlichen und privaten Akteuren.
14.03.2019

Wie läuft die Umsetzung des LEADER-Programms? Was könnte verbessert werden? Solche und weitere Fragen beantworteten die Lokalen Aktionsgruppen in Europa, darunter die Regio-V. Viele Antworten waren erwartungsgemäß, andere überraschend.

Das Europäische Netzwerk für den ländlichen Raum befragte Ende 2017 die 2.200 Lokalen Aktionsgruppen in Europa. Ziel war es, die Erfahrungen mit der Umsetzung des LEADER-Programms von den LAG-ManagerInnen kennenzulernen, damit das Programm in Zukunft einfacher und effizienter gestaltet werden kann. In Österreich beteiligten sich mehr als 40 LEADER-Regionen an der Umfrage. Die Ergebnisse wurden kürzlich veröffentlicht.

Bottom-up und Innovation

In den LEADER-Gebieten werden über den „Bottom-up“-Ansatz lokale Initiativen gefördert. Die wichtigste Aufgabe der Lokalen Aktionsgruppen ist es, die Akteure bei der Entwicklung von Projekten zu unterstützen. In den österreichischen LAGs haben Innovation und Kooperation einen höheren Stellenwert als im EU-Durchschnitt (37 gegenüber 29 Prozent).

Als Hindernis werden administrative Aufgaben und das Berichtswesen gesehen. Als wichtigste Verbesserungsmaßnahmen wurden eine Vereinfachung und eine bessere Koordination und Kooperation zwischen den LEADER-Akteuren genannt.

Die LAG-ManagerInnen meinen, dass mehr Autonomie und Verantwortung die Umsetzung stärken würden. In Österreich bietet das LEADER-Programm laut Einschätzung der LAGs mehr Freiheiten, innovative Lösungen zu entwickeln (37 Prozent gegenüber 14 im EU-Durchschnitt). Dennoch denken dreiviertel der LAGs in Österreich, dass eine größere Unabhängigkeit sich kaum auf eine erfolgreiche Umsetzung auswirkt.

Kleinprojekte als unkomplizierte Alternative

Für LEADER in Vorarlberg unterstützt LAG-Manager Peter Steurer die Einschätzung, dass ein hoher administrativer Aufwand dazu führt, dass sich weniger Gemeinden, Organisationen und Initiativen in der Lage fühlen, solche Projekte umzusetzen. „Eine gute Möglichkeit sind Kleinprojekte, die insbesondere Privatpersonen einen unkomplizierten Weg bieten, ihre Ideen umzusetzen. Für die Zukunft wünsche ich mir, dass das kommende LEADER-Programm und dessen Projekte ähnlich einfach abzuwickeln werden wie jetzt die Kleinprojekte“, empfiehlt Steurer. 

Die Ergebnisse der Studie