Vorarlberg zwischen Land und Stadt: Wohin geht die Reise?

Austausch beflügelt: das Gastgeber*innen-Team der LandStadt (Halb)Tagung  (v.l.n.r: Gerhard Stübe, Christoph Kutzer, Michael Lederer, Isabella Natter-Spets, Judith Lutz, Florian Oberforcher, Stefan Lins, Bertram Meusburger)
Austausch beflügelt: das Gastgeber*innen-Team der LandStadt (Halb)Tagung (v.l.n.r: Gerhard Stübe, Christoph Kutzer, Michael Lederer, Isabella Natter-Spets, Judith Lutz, Florian Oberforcher, Stefan Lins, Bertram Meusburger)
26.11.2020

Was ist das Besondere an Vorarlberg und wie könnte unsere Region in Zukunft aussehen? Hierzu hat eine gleichnamige Initiative den Begriff „LandStadt-Vorarlberg“ in Umlauf gebracht. Was LandStadt-Vorarlberg ausmacht, erfuhren und diskutierten 130 Teilnehmer*innen bei einer digitalen (Halb-)Tagung am 23. November 2020.

LandStadt-Vorarlberg ist ein Kooperationsprojekt vom Büro für Freiwilliges Engagement und Beteiligung, von Bodensee Vorarlberg Tourismus, Kongresskultur Bregenz, Stadtkultur Feldkirch und dem vai – Vorarlberger Architektur Institut. Gemeinsam mit weiteren Interessierten untersucht LandStadt das Verhältnis von Land und Stadt, von urbanen und ländlichen Qualitäten in Vorarlberg. Erste Erkenntnisse aus dem rund zwei Jahren andauernden Prozess sowie ein Prototyp von LandStadt-Szenarien wurden im Rahmen einer Onlinetagung präsentiert.

Auf Entdeckungsreise durch die LandStadt Vorarlberg

Das Moderator*innenteam nahm die Teilnehmer*innen mit auf eine vormittägliche Entdeckungsreise zu neun Erkenntnisstationen rund um den Begriff Landstadt. Das Resümee der bisherigen Reise ist, dass der Begriff weniger geografisch sondern mehr inhaltlich zu verstehen ist. Es stellen sich Fragen wie: Was ist aufzubringen, um ein Landstadtleben positiv zu gestalten? Was sind mögliche Schnittstellen von Land und Stadt und was geschieht im Zwischenraum? Wer sind die Personen, die weder Städter noch Ländler sind und welche Potenziale bringen sie ein, um einen neuen gemeinsamen Lebensraum zu gestalten?

Menschen prägen Orte und haben Potenziale

Die Teilnehmer*innen der Tagung kamen unter anderem zu folgenden Erkenntnissen: Äußere Trends und innere Haltungen bestimmen unsere Lebensstile mit. Zuerst prägen Orte Menschen, dann prägen Menschen Orte mit. Dies bewusst zu machen und Perspektiven des anderen einzunehmen, hilft uns, LandStadt als Ganzes zu verstehen und Potenziale zu erkennen.

Viele fragen sich immer wieder, wie es gelingt, aus den eigenen Personen- und Aktivitätskreisen („Blasen“) herauszukommen, um dadurch wichtigen Austausch über unterschiedliche, vielleicht auch widerstrebende Interessen bei gemeinsamer Betroffenheit zu ermöglichen. Dafür braucht es gemeinsame und neutrale Experimentier- und Lernräume („dritte Orte“) zu konkreten Themen.

Nach dem Verstehen geht es jetzt darum, herauszufinden, wo wir wirklich etwas verändern können und auch eine Legitimation dazu haben.

Mehr auf der Website von LandStadt-Vorarlberg

Raumwechsel: Ein Inspirationshandbuch für digitale Beteiligung

Die online-Tagung LandStadt ist ein erfolgreiches Beispiel, wie Menschen sich digital miteinander austauschen können. Wie Beteiligung in Zeiten von "physical distancing" gelingen kann, zeigt das neu aufgelegte Handbuch "Raumwechsel" des Büros für freiwilliges Engagement und Beteiligung der Vorarlberger Landesregierung. Die Publikation gibt Einblicke in die Welt der digitalen Beteiligung und soll Gemeinden, Regionen, Planer*innen und  Prozessbegleitenden Orientierung bieten. Mit Hilfe von Praxisbeispielen aus Vorarlberg und darüber hinaus werden mögliche Wege gezeigt, Menschen online zu beteiligen. Angereichert durch viele Praxistipps und Erfahrungsberichte von Beteiligten soll Inspiration und Lust entstehen, selbst Beteiligungsprozesse in den digitalen Raum zu holen.

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