Wie Gemeinden gemeinschaftliches Wohnen ermöglichen können

Kräfte bündeln, damit Gemeinden gemeinschaftliche Wohnformen bestmöglich unterstützen können: Hierzu gibt es jetzt einen grenzüberschreitenden Fachservice. Foto: Verein Weiterwohnen
Kräfte bündeln, damit Gemeinden gemeinschaftliche Wohnformen bestmöglich unterstützen können: Hierzu gibt es jetzt einen grenzüberschreitenden Fachservice. Foto: Verein Weiterwohnen
04.03.2024

Immer mehr Menschen wollen heute in Gemeinschaft leben, auch im ländlichen Raum. Ohne die Unterstützung der Gemeinden können gemeinschaftliche Wohnformen nicht umgesetzt werden. Damit Gemeindeverantwortliche das nötige Knowhow dazu bekommen, wird derzeit der „Fachservice für gemeinschaftliche Wohnformen“ aufgebaut. Wie das funktionieren soll, stellten die Initiator:innen kürzlich der Öffentlichkeit vor.

„Fühlen Sie sich ausreichend informiert über das Thema Baugruppen und gemeinschaftlich organisiertes Bauen und Wohnen?“ Eine Befragung dazu unter den Vorarlberger Gemeinden im Jahr 2021 im Rahmen des LEADER-Projekts „Neue Nachbarschaft“ hat aufgezeigt, dass dies nicht der Fall ist. Zudem wurden mangelndes Wissen und fehlende Referenzbeispiele als größtes Hemmnis für die Umsetzung von gemeinschaftlichen Wohnformen genannt. 88 Prozent aller Befragten gaben zudem an, dass es in ihrer Gemeinde oder Stadtverwaltung keine Ansprechperson für das Thema gemeinschaftliches Bauen und Wohnen gibt.

Fachservice für gemeinschaftliche Wohnformen gestartet

Dafür will nun der neu gegründete „Fachservice für gemeinschaftliche Wohnformen“ Abhilfe und ein Angebot schaffen. Die Tätigkeiten stellten die Initiator:innen – in Vorarlberg der Verein Weiterwohnen – anlässlich der Auftaktveranstaltung am 1. März 2024 den interessierten Gemeinden und Institutionen vor. Der grenzüberschreitende Fachservice in Vorarlberg und Baden-Württemberg wird den Fokus auf die Unterstützung von Gemeinden legen und auch eine Lernplattform für Planer:innen, Gestalter:innen und Entscheidungsträger:innen aus Politik, Verwaltung und Wirtschaft sein. Die Projektbetreiber:innen sind noch offen für weitere interessierte Partner und laden zur Kontaktaufnahme und Beteiligung ein. Die Startphase des Fachservice wird von der Europäischen Union über das Interreg-Programm Alpenrhein-Bodensee-Hochrhein gefördert. Mehr Informationen zum Fachservice

Veranstaltung gemeinschaftliche Wohnformen

Am 21. März um 18 Uhr lädt der Fachservice insbesondere Architekt:innen zur Veranstaltung "Gemeinschaftliche Wohnformen: Wie können und wollen wir Weiterwohnen?" ins vai in Dornbirn ein. Mit Impulsvorträgen, Statements und einer moderierten Diskussionsrunde wird diskutiert, was der Status Quo ist, welche institutionellen Angebote es dazu im Bodenseeraum gibt und wie die Architektenkammern länderübergreifend Synergien nutzen können. Mehr Informationen zur Veranstaltung

Leitfaden für Gemeinden und Interessierte

Einen kompakten Einstieg ins Thema gemeinschaftliche Wohnformen in Vorarlberg erhalten Gemeinden und weitere Interessierte in einem Leitfaden. Der Leitfaden zeigt auf, wie die Gemeinde von neuen Wohnformen profitiert und was es für eine erfolgreiche Umsetzung zu beachten gilt. Die Publikation ist für politische Entscheidungsträger:innen, Verwaltungsmitarbeiter:innen sowie andere Beteiligte wie Architekt:innen oder Mitglieder von Baugruppen von Interesse. Der online kostenlos verfügbare Leitfaden fasst die Erkenntnisse aus dem LEADER-Projekt Neue Nachbarschaft zusammen.

Gemeinschaftliches Bauen und Wohnen - Ein Leitfaden für Gemeinden