Trinationaler LEADER-Austausch in Deutschland

Das Tropenhaus Klein Eden erzeugt exotische Früchte mithilfe der Abwärme einer Glasfabrik. Foto: Deutsche Vernetzungsstelle Ländliche Räume
Das Tropenhaus Klein Eden erzeugt exotische Früchte mithilfe der Abwärme einer Glasfabrik. Foto: Deutsche Vernetzungsstelle Ländliche Räume
04.10.2019

Von der Glasmanufaktur zur Arnikastadt bis zur Kulturvilla: Rund 50 LEADER-Akteure aus Österreich, Deutschland und Luxemburg ließen sich von Projekten im ehemaligen Grenzraum Thüringen/Bayern in Deutschland inspirieren.

Die diesjährige dreitägige Exkursion führte vom 30. September bis zum 2. Oktober 2019 in die Region "Saale-Orla" und den Landkreis Kronach im Frankenwald. Beide Vorarlberger LEADER-Regionen Regio-V und Vorderland-Walgau-Bludenz nutzten die Gelegenheit, um sich mit KollegInnen aus den anderen Ländern auszutauschen und zu vernetzen. Der Austausch wird einmal jährlich von den Koordinationsstellen der drei Länder organisiert.

Vom aussterbenden Dorf zum Zentrum für Kräuterheilkunde

Die Stadt Teuschnitz verlor nach der Wende Firmen und Einwohner, eine Schule musste geschlossen werden. Dann erfand sich die Gemeinde neu: als Arnikastadt. Gelegen an der Teuschnitz-Aue mit natürlichem Vorkommen der Pflanze wird sie Schritt für Schritt als Zentrum für Kräuterheilkunde ausgebaut – mit Unterstützung eines Managers, der durch LEADER gefördert wird. In der leerstehenden Schule ist heute ein Kräuter-Kompetenzzentrum, eine Café und davor ein Kräuterlehrpfad. Außerdem wurde ein Zertifikatslehrgang zum "Praktiker für traditionelle Europäische Heilkunde" entwickelt. In einem Laden werden die selbst hergestellten Produkte verkauft; ein Webshop soll bald dazukommen.

Glasmanufaktur zum mitmachen und klassische Musik dank LEADER

In der Glasmanufaktur der Brüder Eilers werden Sonderanfertigungen für Glasprodukte aller Art hergestellt. In Zukunft können Gäste im Gebäude auch übernachten und Workshops besuchen oder Kunden an der Fertigung ihres Auftrags mitwirken.

Nachdem die ehemalige Unternehmehrvilla zwölf Jahre leer stand, kaufte sie die Musikerfamilie Schwab. Heute ist dort eine musisch-kulturelle Begegnungsstätte für die Region, die vielfältige Veranstaltungen bietet – auch die TeilnehmerInnen der Exkursion kamen in den Genuss eines klassischen Konzerts. Die Instandhaltung des denkmalgeschützten Gebäudes wurde mit LEADER-Mitteln unterstützt.

An Schlüsselthemen dranbleiben

„Die Herausforderungen sind anders als bei uns in Vorarlberg. Was gleich ist: Gute Themen brauchen mehr Zeit als nur ein LEADER-Projekt. Man muss an eine Idee glauben und einen Schritt nach dem anderen gehen“, fasst Regio-V-Manager Peter Steurer seine Eindrücke zusammen. Stefanie Wirth von der Regio-V stellt die Menschen in den Vordergrund: „Es ist spannend, wie viel LEADER in einer so abgelegenen Region mithilfe motivierter Akteure bewirken kann.“

Mehr Informationen zur Exkursion und den vorgestellten Projekten