Barockbaumeister mal drei

30. Juni 2022

Seit letztem Herbst präsentiert das Barockbaumeister-Museum in Au Wissenswertes rund um die historische Handwerkskunst. Ende 2023 soll im Heimatmuseum Bezau eine ergänzende Dauerausstellung zu den Barockbaumeistern eröffnet werden. Beide Museen werden durch professionell erarbeitete Forschungserkenntnisse unterstützt. Foto: Marianna Moosbrugger

Mit den Barockbaumeistern gibt es im Bregenzerwald ein einzigartiges Kulturerbe. Um die historische Handwerkskunst zu erforschen, aufzubereiten und bekannt zu machen, arbeiten drei LEADER-Projekte Hand in Hand.

Mehrere hundert ausdrucksvolle Kirchen, Klöster, Bürgerhäuser und weitere Bauwerke entstanden im 17. und 18. Jahrhundert an vielen Orten in Europa dank des handwerklichen Geschicks von Baumeistern aus dem Bregenzerwald. Damit dieses besondere Kulturerbe nicht in Vergessenheit gerät, engagieren sich verschiedene Gruppen unter anderem im Rahmen von durch LEADER geförderten Projekten.

Neues Museum in Au

Unter dem Projekttitel „Auftakt Au“ gelang mit der Eröffnung des Barockbaumeister-Museums im September 2021 ein erster Meilenstein. Im Museum bekommen Ausstellungsstücke wie die frisch renovierte Truhe der Auer Handwerkszunft ihren Raum, Wissen wird sichtbar gemacht, Menschen treten aus dem Schatten. Geschichten der aus Au stammenden Barockbaumeister mit ihrem beruflichen, sozialen und familiären Umfeld werden erzählt. Das Gebäude – das frisch renovierte „Kurathus“ – beherbergt außerdem Räumlichkeiten der Pfarre und des Krankenpflegevereins. Das Museum wurde mit Beteiligung vieler Interessierter auf den Weg gebracht, unter der Regie des eigens gegründeten Vereins „akkurat“.

Zweiter Museumsstandort in Vorbereitung

An einem zweiten Standort in Bezau soll im Projekt „Barock bis Gegenwart“ das Heimatmuseum als Regionalmuseum gestärkt werden und im Dialog mit dem Museum in Au umfassende Einblicke in die Erfolgsgeschichte der Bregenzerwälder Barockbaumeister geben. Bis Ende nächsten Jahres wird das Heimatmuseum renoviert (finanziert durch weitere Fördergeber und di e Gemeinde) und mit einem modernen Zubau ergänzt.

Neu wird das Museum eine Dauerausstellung zur Barockbaumeistergeschichte beherbergen, für die jetzt das Konzept erarbeitet wird. Um ein gutes Zusammenspiel zwischen beiden Museumsstandorten sicherzustellen, werden beide Museen durch den gleichen Experten geplant. In beide Projekte sind auch die Forschungsergebnisse von Peter Fink vom Handwerkerverein Bezau eingeflossen, der sich seit Jahren mit der Bregenzerwälder Zunftgeschichte beschäftigt. Die Museen tauschen sich regelmäßig  aus und Sonderthemen sollen wechselseitig bespielt werden.

Wissenschaftliche Unterstützung

Damit beiden Museen nicht das Material und die Ideen ausgehen, unterstützt seit diesem Frühjahr die Regionalentwicklung Bregenzerwald mit dem Forschungsprojekt „Barockbaumeister-Forschung“. Es soll den neuen Museumsstandorten in Zusammenarbeit mit dem Bregenzerwald Archiv Ideen, Anregungen und Inhalte für zukünftige wechselnde Ausstellungen geben, um das Bewusstsein weiterhin aufrecht zu halten. Das Projekt wird fundierte, aktuelle, wissenschaftliche Forschung zu den Barockbaumeistern und zu ihrer Bedeutung für die Region liefern mit Grundlagenarbeit, der Formulierung von Forschungsfragen und ersten Forschungsergebnissen.

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