Warum es in Hittisau ein Korallenriff gibt

Das Fadenspiel in Hittisau lädt zum Mitmachen ein: Frieden entsteht nur, wenn sich Menschen gemeinsam dafür engagieren. Foto: Gemeinde Hittisau
Das Fadenspiel in Hittisau lädt zum Mitmachen ein: Frieden entsteht nur, wenn sich Menschen gemeinsam dafür engagieren. Foto: Gemeinde Hittisau
20.06.2023

Wer wissen möchte, was ein Korallenriff mit Frieden zu tun hat, findet Antworten in einer neuen Kunstinstallation in Hittisau. Gleich daneben sind Gedanken von Kindergartenkindern aus der Gemeinde zum Thema Frieden nachzulesen.

In Hittisau steht die Ortsmitte noch bis Oktober ganz im Zeichen des Friedens. Die Kunstinstallation „Fadenspiel im Korallenriff“, entstanden im Rahmen des LEADER-Projekts „DENK an Frieden“, und die Ergebnisse des Projekts „Kinder kommen zu Wort“ stehen beide unter dem Motto „Frieden.denken“. Ausgedacht hat sich das Motto die Arbeitsgruppe DENK.MAL. Seit 2020 wird am DENK.MAL im Ortszentrum von Hittisau jedes Jahr ein anderes aktuelles Thema aufgegriffen. Das diesjährige komplexe Thema Frieden wurde mit zwei Kunstprojekten umgesetzt.

Den Friedensprozess mitgestalten

Unser eigenes Denken und Handeln wirkt sich auf das Denken und Handeln unserer Mitmenschen aus. Diese Verknüpfungen zeigen die Hittisauer Künstlerinnen Chiara und Sara-Lisa Bals mit ihrer Installation „Fadenspiel im Korallenriff“. Passant*innen sind eingeladen, sich selber im Fadenspiel einzubringen: einen Faden aufnehmen, weiterführen, anknüpfen und auch wieder loslassen und den Faden anderen übergeben. Die Fäden werden so zum Sinnbild für das eigene Tun, für die Auswirkungen unseres Handelns „in der Welt“. Die Künstlerinnen sehen das Korallenriff als Paradebeispiel für friedliches Zusammenleben und laden alle Menschen ein, sich am Friedensprozess zu beteiligen. In diesem Sinne sind die Texte zum Projekt in Sprachen übersetzt, die im Moment in Hittisau gesprochen werden.

Riesenrad aus Waffenmüll

Kindergartenkinder bei der Eröffnung der Installation Frieden.Denken
Foto: Anastasia Gerasimova

Dass bereits jüngere Kinder Ideen haben, was Frieden bedeutet, zeigen eindrucksvoll die Ergebnisse des Projekts „Kinder kommen zu Wort“. 70 Kindergartenkinder aus Hittisau und ihre Pädagogen*innen arbeiteten eine Woche mit der Künstlerin Simone Schander aus Berlin zum Thema Frieden.

Die Kinder entwarfen und kreierten Kostüme, Requisiten und schlüpften in Rollen ihrer Helden und Heldinnen. Sie machten mutige und kreative Vorschläge, wie Frieden geschaffen und bewahrt werden könnte, wie zum Beispiel „Wir wollen, dass alle Waffen in den Müll geworfen werden. Dann kommt die Müllpresse, und man macht daraus ein ganz großes Riesenrad in der Mitte von der Welt für alle Menschen“. Die Gedanken und Ideen der Kinder können noch bis Oktober 2023 beim DENK.MAL nachgelesen werden.