HG-Vision
                                    
                                    © Foto: SOS Kinderdorf Hermann Gmeiner

                                    
                                        HG-Vision
                                    
                                    © Foto: Kulturmeile Alberschwende Eine Ausstellung lädt in Alberschwende zur Begegnung mit SOS-Kinderdorf-Gründer Hermann Gmeiner ein.

                                    
                                        HG-Vision
                                    
                                    © Foto: Verein Kulturmeile Alberschwende Ein Team aus Alberschwende brachte den Nachlass von Hermann Gmeiner von Imst in dessen Heimatgemeinde Alberschwende - teils über Hindernisse wie enge Stiegen.

HG-Vision

LES 23-27

Projektträger:in Kulturmeile Alberschwende 6861 Alberschwende Webseite

20. Juni 2024
30. Juni 2026

30.223,68 €

Die endogene Entwicklung einer Region in sozialer Hinsicht durch die Visionen Hermann Gmeiners stärken und eine Entscheidung für eine dauerhafte Vermittlungseinrichtung herbeiführen

Das Projekt geht der Frage nach, inwieweit eine dauerhafte Einrichtung in Erinnerung an den Alberschwender Hermann Gmeiner zu einer Bereicherung im Sinne einer endogenen Entwicklung beitragen kann (vergleiche Angelika Kaufmann und F.M. Felder, Frauenmuseum). Im Projekt sollen eine breit geführte Debatte über die soziale Stellung der Kinder in der Gesellschaft geführt und die Leistungen von Hermann Gmeiner in der Umsetzung seiner Vision gewürdigt werden. Durch Gmeiners Initiative ist die größte privat organisierte und weltumspannende soziale Organisation (SOS-Kinderdorf) entstanden.

Ziel des Projektes ist es, Anstoß zu geben, damit das Bewusstsein zur Rolle von Kind und Familie in der Entwicklung einer gesunden Gesellschaft deutlicher wird. Das Projekt will auch die sozialen Errungenschaften von Hermann Gmeiner bekannter machen und Entscheidungsgrundlagen schaffen, die unter anderem eine Vorentscheidung zur Errichtung eines Ortes der Begegnung, der Erinnerung und der Wissensvermittlung ermöglichen.

Das gegenständliche Projekt ist als Vorprojekt zu betrachten, das den „Boden“ für einen Planungsprozess vorbereitet bzw. die Sinnhaftigkeit einer Infrastrukturmaßnahme prüft. Inhaltlich geht es um die Durchführung von Veranstaltungen (Diskussionsforen, Ausstellungen, Events), Entwurfsplanungen für mögliche Investitionen und die Moderation von Entscheidungsprozessen.

Hermann Gmeiner aus Alberschwende ist der Gründer der SOS-Kinderdörfer. Mit dem SOS-Kinderdorf „Societas Socialis“ schuf er die größte privat organisierte soziale Einrichtung der Welt – und setzte damit eine weltumspannende humanitäre Idee um.

Heute ist SOS-Kinderdorf in 137 Ländern vertreten und betreibt mehr als 550 SOS-Kinderdörfer sowie über 1.500 weitere Einrichtungen für die Kinder- und Jugendbetreuung (Kindergärten, Schulen, Sozialzentren, medizinische Zentren und Nothilfeprogramme). Derzeit leben rund 100.000 Kinder in SOS-Kinderdorffamilien (ca. 200 pro Dorf) und weitere 500.000 Kinder und Jugendliche werden in Familienstärkungsprogrammen betreut. Die SOS-Organisation beschäftigt weltweit an die 50.000 Mitarbeitende.

Das soziale Unternehmen beschäftigt sich zudem mit einem fundamentalen Element der Gesellschaft, nämlich der Familie, unabhängig von Konfession, Staatsgebilde, Partei und Hautfarbe. Diese Tatsache sollte Anlass geben, darüber nachzudenken, ob nicht dieses enorme soziale Kapital des Gründers für eine Region Bregenzerwald als Vorbild und als Strahlkraft nach Außen dienen kann. Bislang werden im Bregenzerwald wirtschaftliche und kulturelle Vorbilder vor den Vorhang geholt. Wäre es nicht Zeit, auch das Soziale und menschenachtendende Element, die Philanthropie, in den Mittelpunkt zu stellen?

Hermann Gmeiner gibt der Region die Chance, die Themen der Menschenwürde und des sozialen Zusammenhalts aufzugreifen und als Botschafterin für Demokratie, Gleichstellung und ein friedliches Zusammenleben nach außen zu vertreten. Der Einsatz für die Würde des Menschen ist gerade in Zeiten wie diesen geboten, wo kriegerische und Menschen verachtende Auseinandersetzungen, die Verrohung der Sprache, die Entdemokratisierung, Mobbing und Gewalt zunehmen.

Der Bregenzerwald hat in den vergangenen Jahrzenten großartige Persönlichkeiten und Initiativen (FM Felder, Angelika Kauffmann, Juppenwerkstatt, Barockbaumeister) durch Schaffung von Plattformen und Orten der Begegnung vor den Vorhang geholt. Mit den geschaffenen Einrichtungen vermittelt die Region die große Breite des kulturellen und gesellschaftlichen Schaffens vergangener Generationen. Die Museen in der Region sind heute längst nicht mehr nur die Hüter der Vergangenheit, sondern prägen das kollektive Gedächtnis und führen so das kulturelle Erbe in die Zukunft.

Es ist eine alte Tatsache, dass sich eine Gesellschaft in ihrer Weiterentwicklung an Vorbildern orientiert. Aus diesem Grund ist eine Region gut beraten, die Erinnerungskultur zu pflegen und dementsprechend Orte der Vermittlung zu schaffen. Eine Gesellschaft ist die Summe vieler Familien, deren Kinder im Einflussbereich der Umgebung aufwachsen und für ihr Leben lernen. Herman Gmeiner bediente sich zu dem Thema klarer Botschaften.

Ziel des Projektes ist es, die sozialen Errungenschaften von Hermann Gmeiner bekannter zu machen und Grundlagen zu schaffen, die eine Vorentscheidung für die Errichtung von Infrastruktur (Erinnerungs- und Ort der Begegnung) ermöglichen.

Veranstaltungen, Aktionen, Ausstellungen, die Betreuung von Initiativgruppen und Öffentlichkeitsarbeit tragen zu einer breiten Meinungsbildung bei. Zudem sollen Entwürfe für infrastrukturelle Maßnahmen entstehen.

Diskussionsforen

Um die Errungenschaften von Hermann Gmeiner in der Region zu verdeutlichen sind fünf Diskussionsforen unterschiedlicher mit Vertreter:innen von SOS, regionalen Stakeholdern (Vorarlberger Kinderdorf), aus Sozialforschung und Initiativgruppen geplant. Ziel ist es breite Bevölkerungsschichten anzusprechen. Es wird auch erstrebt, dass Veranstaltungen in verschiedenen Orten und von weiteren Institutionen (Bsp. Frauenmuseum, Borg Egg, ...) ausgeführt werden. Die Kulturmeile animiert und wirkt unterstützend in der Umsetzung solcher Veranstaltungen und fasst die Vorträge und Diskussionen in einer Dokumentation zusammen.

Ausstellungen

Die Kulturmeile beabsichtigt, beginnend in den drei Projektjahren, eine Reihe mit vier Ausstellungen zum Schaffen von Hermann Gmeiner auszuführen und einem breiten Publikum zugänglich zu machen. Ausgestellt werden Requisiten, aus unterschiedlichen Kontinenten dieser Erde, die Hermann Gmeiner als Gastgeschenke erhalten hat. Dazu werden die SOS-Projekte, die Hintergründe und die handelnden Personen präsentiert. Die Ausstellungsreihe geht auch auf die verschiedenen Kulturen ein und bietet Besuchenden ein abwechslungsreiches Programm. Soweit möglich stehen auch Zeitzeug:innen aus den Ländern zur Verfügung. Die anfallenden Arbeiten werden von Mitgliedern der Kulturmeile und von Mitarbeiter:innen der SOS-Kinderdorf-Organisation kuratiert und begleitet. Die Ausstellungen werden mit Schüler:innen der Mittelschule Alberschwende durch ein Aktionsprogramm ergänzt.

Begleitende Initiativen/Aktionen

Für eine breite Beteiligung ist vorgesehen, dass in der Region fünf Schulprojekte oder Aktionen von Vereinen initiiert und begleitet werden. Ein Beispiel dafür ist die Planung und Errichtung eines Erinnerungspfades an Herman Gmeiner von Schüler:innen der HAK-Bezau. Die Jugendgruppe wird mit Informationen „versorgt“ und in der Öffentlichkeitsarbeit unterstützt. Die Finanzierung des Erlebnispfades erfolgt außerhalb des Projektes. Weitere Beispiele: Vereins-Aktionen zur Stärkung der öffentlichen Aufmerksamkeit. Implementierung eines Jugendrates in der Region. Motto: „Mehr Beteiligung von Kindern und Jugendliche für eine starke, bunte und lebendige Demokratie!“ (vgl. https://www.sos-kinderdorf.at/setzdichein/sos-kinderdorf-jugendrat).

Die Koordination durch die Kulturmeile sowie die Begleitung vom SOS-Kinderdorf erfolgen ehrenamtlich und durch persönliches Engagement vieler Personen. Ungeachtet dessen benötigt es einen „Roten Faden“ durch alle Aktionen, was eine einheitliche Bewerbung erfordert.

Ideenwettbewerb

Um einen dauerhaften Ort der Begegnung und Vermittlung zu schaffen, bedarf es vor der konkreten Planung einen konzeptionellen Input. Über eine Ausschreibung zu einem Ideenwettbewerb sollen dazu konkrete Ideen gesammelt und die Bereitschaft zur Umsetzung hinterfragt werden. Ziel ist eine ergebnisoffene und ohne Vorbedingung behaftete Diskussion zu Ideen für die Gestaltung eines Ortes der Vermittlung und Weiterbildung. Die inhaltliche Ausgestaltung erfolgt in enger Abstimmung mit der SOS-Kinderdorf Organisation. Ergebnis sollen planerische Vorentwürfe zu einer oder mehreren Einrichtungen (Geburtshaus, Michlo Peter’s Hus, alter Dorfsaal, …) sein, die einen adäquaten Ort der Wissensvermittlung darstellen.

Öffentlichkeitsarbeit

Neben der laufenden Ankündigung von Veranstaltungen erfolgt eine historische Aufarbeitung der Biografie und der Ideologie von Hermann Gmeiner für die regionalen Medien (vgl. Meinrad Pichler historische Biografien aus Vorarlberg). Dazu wird auf die Sammlung der SOS-Organisation und auf Zeitzeugen zurückgegriffen und durch Unterstützung des Landesmuseumsvereines redaktionell bearbeitet und publiziert.

Hermann Gmeiner begegnen

Hermann Gmeiner begegnen

25. März 2025

Der Alberschwender Hermann Gmeiner gründete die weltweite Organisation SOS-Kinderdorf. Das Wirken G…

Hermann Gmeiner: Heimkehr in Schritten

Hermann Gmeiner: Heimkehr in Schritten

9. Januar 2025

Der Alberschwender Hermann Gmeiner gründete die weltweite Organisation SOS-Kinderdorf. Sein Nachlas…

REGIO-V Newsletter

Mit unserem Newsletter informieren wir Sie einmal monatlich über Neues von der Regio-V, aus unseren Projekten, von unseren Mitgliedsorganisationen, über Fördermöglichkeiten und Ausschreibungen, kommende Veranstaltungen, usw. Gerne nehmen wir Vorschläge für Newsletterbeiträge entgegen.

Archiv