Wie Stadt- und Ortszentren lebendig werden

19. Oktober 2023

Im Projekt "ich bin regional" arbeiten vom Bregenzerwald bis zum Arlberg verschiedene Regios und Wirtschaftsorganisationen zusammen. Foto: REGIO Klostertal-Arlberg/Stadt Bludenz

Es kann nur miteinander funktionieren – so lautet das gemeinsame Resümee einer Praxisveranstaltung, bei der sich am 18. Oktober 2023 in Bludenz über 60 Expertinnen und Experten aus Gemeinden, Regionen und Wirtschaft mit Ideen und Lösungen zu „Lebendigen Stadt- und Ortszentren“ auseinandersetzten. Einig waren sich die Teilnehmenden auch, dass das Allgemeinwohl viel mehr Berücksichtigung braucht.

Die Partner:innen der Vorarlberger Plattform „Blühende Stadt- und Ortszentren“ – das sind Gemeinden, Wirtschaftsgemeinschaften, Regios und weitere Institutionen – hatten zur Veranstaltung nach Bludenz eingeladen, die im Rahmen des LEADER-Projekts "ich bin regional" organisiert wurde. Der Austausch untereinander, das Kennenlernen von funktionierenden Lösungen und von guten Ideen standen dabei im Mittelpunkt. Ergänzend beleuchteten Architekt Roland Gnaiger und Primar Albert Lingg aus ihren Blickwinkeln, warum es lebendige Zentren braucht.

Marktplatz der guten Ideen und Projekte

Wie viele gute Beispiele es allein in Vorarlberg gibt, zeigte sich am „Marktplatz“. Hier informierten Gemeinden, Regionen und Initiativen über ihre Arbeit. „Vieles muss man nicht neu erfinden. Gut kopieren kann auch Sinn machen“, verdeutlichte Bgm. Guido Flatz, Obmann der REGIO Bregenzerwald und des Vereins Dörfliche Lebensqualität und Nahversorgung. Der Marktplatz verdeutlichte auch die enge Zusammenarbeit zwischen verschiedensten Partnern auf Ortsebene und darüber hinaus.

Architekt und Professor Roland Gnaiger zeigte in seinem Fachreferat die Entwicklung der Stadt- und Ortszentren über die letzten Jahrhunderte auf. Um sie für die Menschen attraktiver zu machen, ist für ihn der Umgang mit dem Verkehr ein zentraler Ansatz. Die Erklärung ist plausibel: War vor Jahrhunderten die Lage direkt an einer Straßenkreuzung von Vorteil, ist das mittlerweile oft zur Belastung geworden. Weitere Möglichkeiten sieht er im gezielten Nutzen von Möglichkeiten – sei es bei Infrastruktur- und Bauvorhaben oder im Miteinander.

„Ortszentren sind zentral für die Identifikation von Menschen“

Dass funktionierende Zentren auch gesundheitlich und damit volkswirtschaftlich viel wichtiger sind als oft wahrgenommen, konnte Primar Dr. Albert Lingg anschaulich begründen. Sie sind zentral für die Identifikation der Menschen mit ihrer Heimatgemeinde und unterstützen das Zusammengehörigkeitsgefühl. Erfreulicherweise funktioniert das auch im „digitalen Zeitalter“: Eine gute Nachbarschaft kann Stress und Einsamkeitserscheinungen reduzieren – mit spürbar positiven Wirkungen auf Gesundheit und Allgemeinheit.

In der Plattform „Blühende Stadt- und Ortszentren“ arbeiten Gemeinden, Regionen, Wirtschaftsgemeinschaften, Stadtmarketings und andere Institutionen und Expert:innen seit 2015 zusammen und tauschen sich aus. Ein Ergebnis der gemeinsamen Arbeit ist beispielsweise die Gutscheinplattform vorarlberg-gutschein.at. Arbeitgeber:innen können hier unkompliziert Gutscheine aus ganz Vorarlberg etwa für Ihre Mitarbeiter:innen bestellen, auf Wunsch auch nach Regionen sortiert.

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