Führungskräfte in Teilzeit: Ein Win-Win-Modell

26. Juni 2024


                        
                            Führungskräfte in Teilzeit: Ein Win-Win-Modell
                        
                        © "Jede Familie soll selbst entscheiden können, wie sie ihre Rollen aufteilt", meint Claudia Röhner, die ihr Leben als Mutter und Führungskraft in Teilzeit meistert.

Wie erlebt eine Mutter einer zweijährigen Tochter, die gleichzeitig Führungskraft in Teilzeit ist, ihren Alltag? Hierüber spricht der Vorarlberger Familienverband mit Claudia Röhner von Meier Verpackungen in der neuen Folge des Podcasts „Geschlechterrolle vorwärts“. Im Podcast erzählt Röhner auch von den Werten und Ansichten, die sie selbst sowie das Unternehmen vertreten.

Claudia Röhner beschreibt sich selbst als ehrgeiziger Mensch. Studium und Hausbau hat sie damals schon neben dem normalen Arbeitsleben untergebracht. So war für sie auch schon früh klar: Ausschließlich Mutter zu sein und aus dem Job völlig auszusteigen, kommt für sie – und ihren Mann – nicht in Frage. Claudia übernahm die HR-Leitung vor vier Jahren in Vollzeit und ist vor zwei Jahren zur Geburt ihres Kindes circa vier Monate aus dem Beruf ausgestiegen. Seither stockt sie ihre Arbeitszeit Stück für Stück wieder auf – immer in Hinblick auf die Bedürfnisse ihrer Tochter.

Mehrmals erwähnt sie, wie wichtig ihre Mutter und ihr Mann für ihr persönliches Rollenmodell sind: „Ohne meine Mama würde gar nichts funktionieren. Da bin ich schon sehr, sehr, sehr glücklich. Sonst könnte ich diese Rolle nicht erfüllen“. Zusätzlich ist ihre Tochter auch in Betreuung. Auch hier sieht sie sich in einer glücklichen Lage in Vorarlberg: Sie nimmt die Betreuungssituation in ihrem Wohnort Nenzing als positiv wahr. Durch ihre Arbeit im HR-Bereich kennt sie auch die andere Seite und hat negative Erfahrungen hautnah miterlebt.

Rollenteilung als persönliche Entscheidung

Claudia Röhner sieht Vorarlberg bei den Rollenbildern oft noch etwas hinterher. Die persönliche Rollenteilung sei die eigenständige Entscheidung jeder Familie: „Ich bin der Meinung – und das vertrete ich auch ganz stark –, dass es sehr von jeder Familie und jeder Person bzw. jeder Frau selbst abhängig ist. Und ich bin der Meinung, dass wir Frauen ganz viel leisten können, wenn wir selbstbewusst auftreten und auch unsere Position verteidigen“.

Ihr eigenes Rollenmodell – Mutter und Führungskraft in Teilzeit – beschreibt sie ehrlich als Herausforderung. Es muss gut koordiniert werden, es benötigt die richtige Unterstützung, Personen, die einem den Rücken freihalten und es braucht ein Unternehmen, das dies unterstützt. Mit Meier Verpackungen hat sie ein solches gefunden. Dass zukünftig mehr Firmen auf diesen Zug aufspringen werden, davon ist sie überzeugt.

Ihr Wunsch: Mehr Möglichkeiten für Frauen

„Liebe Mamis, macht euch nicht gegenseitig fertig. Ich glaube, wir haben alle – egal in welcher Rolle wir stecken – ein großes Päckchen zu tragen und wir leisten – egal in welcher Rolle – so, so viel!“, mit diesem Satz beginnt Claudia Röhner ihren Wunsch für die zukünftige Generation. Sie erhofft sich, dass Vorarlberg moderner wird und die vielen hoch ausgebildeten Frauen, die es hier gibt und die in Teilzeit arbeiten wollen, auch die Möglichkeit dazu bekommen. So herausfordernd eine Führungsposition in Teilzeit sein kann – so wertvoll ist diese Chance gleichzeitig. Für alle: Unternehmen, Gesellschaft, Frauen.

Mit dem Podcast „Geschlechterrolle vorwärts“ holt der Vorarlberger Familienverband im Rahmen des LEADER-Projekts "Rollen im Wandel" unterschiedliche Paare vor den Vorhang, um aufzuzeigen, welche verschiedenen Rollenmodelle hier gelebt werden.

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