Räumliche Entwicklung

Räumliche Entwicklung

Wie passt das Kloster3000 in die Region?

Das Salvatorkolleg liegt direkt am Ruggbach an der Grenze zwischen den Gemeinden Lochau und Hörbranz. Der massive Solitärbau prägt das Landschaftsbild. Die Siedlungsgrenze hat sich in den vergangenen Jahrzehnten stetig genähert, letztlich besteht der Grüngürtel zwischen den Gemeinden fast nur noch aus den Klostergründen. Es stellt sich nun die Aufgabe, zum einen die Grünfläche als Freifläche zur landwirtschaftlichen Nutzung und als Erholungsraum zu sichern und gleichzeitig das Kulturdenkmal Kloster durch eine Nutzungsintensivierung zu erhalten.

Zielsetzungen wie sparsamer Umgang mit Grund und Boden, Versiegelung reduzieren, Kulturlandschaft erhalten, Hochwasserschutz gewährleisten, Siedlungsgrenzen halten, leistbaren Wohnraum bereitstellen und sanfte Mobilität fördern weisen auf vielfältige raumplanerische und strukturelle Herausforderungen hin, zeigen aber auch Chancen und Gestaltungsräume auf. Auf Grund der Bedeutung des Standorts ist eine gemeindeübergreifende Zusammenarbeit und überörtlich-ganzheitliche Betrachtung der Bedürfnisse und Entwicklungsziele zielführend.

Wie fügt sich das Vorhaben in die Umgebung ein? Wolfgang Fiel meint anlässlich der Ausstellungseröffnung, dass die vielfältigen Verflechtungen der Nachhaltigkeit ganzheitlich betrachtet werden sollten. Mehr lesen

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Baubestand

Das bestehende Hauptgebäude ist ein 6-stöckiger Baukörper mit einer Geschoßfläche von ca 1000 m2, also insgesamt rund 6000 m2 Nutzfläche (ohne Nebengebäude). Es wurde 1896 als Klosterschule eröffnet. Dieses Gebäude beinhaltet ein über zwei Geschoße reichendes Kirchenschiff mit einer Grundfläche von 350 m2. Weiter befinden sich ein Wohnhaus mit sechs Wohnungen sowie ein Wirtschaftsgebäude (Stall und Scheune) mit einer Grundfläche von 760 m2 - ein weiterer dominanter Baukörper - auf dem Gelände. Die restlichen Gebäude sind An- und Zubauten, die sich nur teilweise in einem adaptierbaren Zustand befinden. Eine großzügige Hoffläche wird derzeit als Parkplatz genutzt.

Kloster3000 Bestandsnutzung

Räumliche Entwicklung des "Kloster3000"

Das Konzept Kloster3000 geht davon aus, dass das Hauptgebäude des Klosters bestehen bleibt und im Schwerpunkt weiterhin für pastorale Zwecke, als Ort der Begegnung, der Bildung und gemeinschaftlich öffentlich genutzt wird. Dieser Bereich soll ganz im Sinne eines „geistlichen Zentrums“ geführt werden.

Für Wohn- und gewerbliche Nutzungen sind Neubauten erforderlich, die auf der aktuell ausgewiesenen „Sondernutzungsfläche Kloster“ unter Berücksichtigung einer sinnvollen Anpassung der Siedlungsgrenze untergebracht werden. Dies kann gegebenenfalls im Rahmen des von der Standortgemeinde 2014 beschlossenen regionalen Entwicklungskonzeptes erfolgen.

Das Konzept geht von der Freihaltung der Grünflächen zwischen den Siedlungsgebieten Hörbranz und Lochau entlang des Ruggbaches aus. Die umliegende landwirtschaftliche Grünzone schafft einen sanften Übergang zum bestehenden Siedlungsgebiet der Gemeinden Hörbranz und Lochau. Die Gemeinschaftsgärten werden gemäss Konzept auf der landwirtschaftlichen Fläche weiter ausgebaut. Die Renaturierung des angrenzenden Ruggbaches soll als Naherholungsraum für den Standort und die angrenzenden Siedlungsgebiete ausgebaut werden.

Das „Kloster 3000“ soll ein integraler Bestandteil der Region sein und wird Funktionen für das umliegende Siedlungsgebiet beinhalten. Neue Wohnformen und gemeinschaftlich genutzte Flächen (Commons) werden - neben einer hohen Nutzungsflexibilität, Effizienz und Dichte - zu leistbarem Wohnen und Lebensgestaltung führen. Die Wohnanlage „Kloster 3000“ ist bestmöglich an den öffentlichen Verkehr angebunden.

Insgesamt ist die neue Bebauung als „Erhalter“ und „Vervollständiger“ des Klosters zu verstehen. Es soll ein vorbildlicher Ort des Wohnens und Zusammenlebens werden, der nicht nur leistbar ist, sondern auch eine hohe Lebensqualität bietet und den gesellschaftlichen Anforderungen gerecht wird. Themen sind: demographischer Wandel, veränderte Familienstruktur, Nutzungsflexibilität, gegen Vereinsamung, Energieeffizienz, Klimawandel, Zugang zur Spiritualität, individuelle und gesellschaftliche Resilienz.

Kloster3000 Neunutzung