Vereinshaus Göfis
Ein altes Vereinshaus durch eine ehrenamtliche Initiative neu beleben und dadurch die dörfliche Gemeinschaft stärken
Das Vereinshaus von Göfis wurde 1928 von der damaligen Jünglings- und Männerkongregation mit vielen freiwilligen Helfern errichtet. Es diente der Abhaltung von Veranstaltungen der Kongregation. In den letzten 40 Jahren wurde das Gebäude im Ortszentrum als Lagerraum und im Keller für einen Jugendtreff genutzt. Für eine Wiederbelebung fehlten die finanziellen Mittel. Das Gebäude ließ trotz seines hohen Alters den damaligen Status als Treffpunkt und das Gemeinschaftsgefühl verspüren. Die Interessensgemeinschaft „Vereinshaus“ wollte diesen Teamgeist, im Rahmen des LEADER-Projekts „Treffpunkt Göfis“, wieder aufgreifen. Dazu sollte das ortsbildprägende Gebäude renoviert und als Veranstaltungszentrum neu belebt werden.
Göfis ist eine Wohngemeinde mit über 3000 Einwohnern und 45 aktiven Vereinen. Das Vereinsleben der einzelnen Gruppierungen ist sehr rege und vielfältig. Daher besteht eine große Notwendigkeit an öffentlichen Veranstaltungsräumen, um die von den Vereinen angebotenen Veranstaltungen durchführen zu können. Das vorhandene Raumangebot in der Gemeinde war den Anforderungen nicht mehr gewachsen. Das Vereinshaus besticht durch die zentrale Lage mitten im Ortszentrum von Göfis und einem optimalen Fassungsvermögen von ca. 230 Personen (inkl. Galerie). Durch die Renovierung und Ausstattung mit technischer Infrastruktur wird ein Veranstaltungsraum geschaffen, welcher zur jederzeitigen Nutzung ohne vorherigen großen Vorbereitungsaufwand zur Verfügung steht. Von großer Bedeutung ist das Vorhandensein der fixen Bühne mit der dazu passenden Licht- und Tontechnik.
Durch die Aufhebung des Denkmalschutzes ergibt sich die Möglichkeit, dieses Projekt in die Hand zu nehmen, um einen weiteren Versuch in Richtung Erhaltung und Nutzung zu starten. Mit der Wiederbelebung des Vereinshauses wird in Zukunft die Möglichkeit geschaffen, Veranstaltungen über mehrere Tage (Vernissagen, Ausstellungen, Workshops, Veranstaltungsreihen) nach Göfis zu holen und damit das kulturelle und gesellschaftliche Leben in der Gemeinde zu fördern,
Primäres Ziel war die Erhaltung des Gebäudes. Durch die Wiederbelebung und Nutzung des Vereinshauses sollte eine Lücke im örtlichen Raumkonzept geschlossen werden. Ein gemeinsamer Treffpunkt für Einheimische und Zugezogene schien gerade in der Zuzugsgemeinde Göfis von großer Bedeutung. Es wurde beabsichtigt, das Vorhaben zusammen mit möglichst vielen Akteuren, EinwohnerInnen, Vereinen und Unternehmen, anzugehen. Bei der Sanierung wurde darauf geachtet, das Gebäude in seiner Struktur und Aussagekraft zu erhalten. Auch die Außenanlagen sollten gestaltet und somit Möglichkeiten für Veranstaltungen im Freien geschaffen werden. Es war klar, dass die gesamte Aktion ein hohes Maß an ehrenamtlichem Engagement erfordern wird.
Ergebnis:
Durch Mietvorauszahlungen von zehn Vereinen und der Gemeinde sowie Sponsoring von zahlreichen Unternehmen war die Finanzierung gesichert, und das Projekt konnte im April 2011 gestartet werden. Die Sanierungsmaßnahmen wurden in 235 Tagen von 110 freiwilligen Helfern erfolgreich durchgeführt. Am 24. Juni 2012 wurde das Vereinshaus feierlich eröffnet. Eine vollwertige Veranstaltungsstätte war geschaffen, welche heute fest im Kulturleben von Göfis verankert ist. Sie bietet Platz für 200 Personen und kann auch für private Veranstaltungen gebucht werden.
Vorbemerkung: in den Gesprächen mit den örtlichen Handwerkern ist die Idee gereift ein spezifisches Lehrlingsprojekt zu organisieren. Es bestehen daher große Chancen, die „Vision Vereinshaus“ teilweise als Lehrlingsprojekt umzusetzen.
Angedacht wurde z.B. die Möglichkeit, eine reine Mädchenlehrbaustelle einzurichten. In der österreichischen Wirtschaft ist gerade jetzt das Thema „Mädchen und Handwerk“ ein sehr großes Anliegen.
Das Projektteam wird in Arbeitsgruppen unterteilt. Die Arbeit dieser Gruppen wird durch den Einbezug der Bevölkerung und der örtlichen Vereine unterstützt. Diese werden den Bedarf erheben und möglichst viele Interessen abbilden. Das Projekt wird in folgende Arbeitspakete gegliedert:
AP1 Projektmanagement Koordination
AP2 Bedarfserhebung
AP3 Architektenleistungen, Beratung
AP4 Fachplanungen
AP5 Bespielungskonzept, Anlaufbetrieb
Erwartete Ergebnisse:
a) Impulse für ein intaktes Vereinsleben
b) Attraktiver Lebensraum für Junge Familien
c) Lebendiges Kulturleben
d) Nutzung alter Bausubstanz, Aufwertung des Ortsbildes (Ortszentrum)