iKiW
ich kauf im Wald – Stärkung der regionalen Strukturen durch Schaffung von Bewusstsein für regionales Handeln
Noch ist in den meisten Orten des Bregenzerwaldes die Vielfalt an Geschäften, Dienstleistungs- und Gastronomiebetrieben erfreulich hoch – und damit die Lebensqualität für Einheimische und Gäste. Allerdings zeigen sich auch hier die Auswirkungen von gesellschaftlichen Trends, verändertem Konsumverhalten oder Online-Einkauf: Umsätze in Geschäften stagnieren oder gehen zurück, Gasthäuser schließen, Arbeits- und Lehrstellen sind schwerer zu besetzen, Nachfolgelösungen immer öfter eine Herausforderung.
Das ist seit Jahren für verschiedene PartnerInnen unter dem Dach von „ich kauf im Wald“ Anlass für gemeinsames Tun: Unterstützend zu eigenen Aktivitäten der Unternehmen und ergänzend zu Services anderer Institutionen gibt „ich kauf im Wald“ attraktive Impulse, um Motivation, Wissen und Bewusstsein zu verstärken. Kaufmannschaften, regionale Institutionen oder Gemeinden bringen sich hier genauso ein wie einzelne Unternehmen. Die Impulse von „ich kauf im Wald“ zeigen Möglichkeiten auf und laden ein, gemeinsam Verantwortung zu übernehmen.
Für „ich kauf im Wald“ stand in den letzten Jahren die Festigung und Stärkung der Kooperation im Mittelpunkt der Bemühungen. Dies gelang unter anderem durch den regelmäßigen Austausch auf verschiedenen Ebenen, die gemeinsamen Impulse und eine abgestimmte Öffentlichkeitsarbeit. Einen wesentlichen Beitrag zur Stärkung der Plattform „ich kauf im Wald“ einerseits, aber auch des gesamten Wirtschaftsbereichs im Bregenzerwald andererseits, leistete die Entwicklung und Implementierung eines Bregenzerwald weiten Gutscheins. Der breit getragene Gutschein hat sich sehr gut etabliert, die Zahlen belegen den großen Erfolg. Die Wertschöpfung bleibt in der Region, in weiterer Folge wird die Lebensqualität in der Region gestärkt.
Die Stärkung regionaler Strukturen, die Erhaltung und Forcierung der Kaufkraft innerhalb der Region und die Förderung von lebendigen, lebenswerten und blühenden Ortszentren sowie eine hohe Lebensqualität durch eine intakte, vielfältige und regionale Handelslandschaft sind Ziele, derer sich der Bregenzerwald klar bekennt. In den letzten Jahren hat sich „ich kauf im Wald“ im Bregenzerwald und darüber hinaus einen Namen gemacht. Dabei wurde eine stärkere Kooperation unter den Handelsbetrieben umgesetzt. Bislang sind 168 Betriebe an dieser Kooperation beteiligt. Verschiedenste gemeinsame Aktionen und Impulse wurden umgesetzt. Beispielhaft seien hier die aktuellsten, gemeinsamen Kooperationen erwähnt: Schnäppchentage in Bezau und Egg, der Wäldermarkt in Hittisau, der Bregenzerwald weite Frühjahresimpuls, die Aktionstage zur Stärkung der blühenden Stadt- und Ortszentren und der gemeinsame Messeauftritt auf der Dornbirner Herbstmesse 2015. „ich kauf im Wald“ hat es in den letzten Jahren geschafft, immer mehr Handelsbetriebe und Gemeinden für eine gemeinsame Kooperation zu gewinnen. Dadurch konnte gemeinsam mehr erreicht und vieles bewegt werden, der dadurch erreichte Mehrwert wurde von den mitmachenden Betrieben und Partnern klar erkannt. Diese derzeit aber noch relativ lose Plattform soll nun besser vernetzt und erweitert werden.
Die bestehenden regionalen Strukturen sollen gestärkt werden. Zusätzlich werden weitere Händler für die Kooperation und für gemeinsame Aktionen gewonnen. Dadurch werden die regionale Handelslandschaft und die regionale Wertschöpfung forciert. So können die Geschäfte, die Arbeits- und Ausbildungsplätze, die Nahversorgung und die Ortszentren erhalten und gefördert werden. Um dies zu erreichen gibt es bereits gute Erfahrungen aus den letzten Jahren, anhand der gemeinsam durchgeführten Impulse und durch die erste Bewusstseinsbildung, u.a. auch mit dem entwickelten Kinderkaufladen und der durchgeführten Öffentlichkeitsarbeit. Diese Impulse und Aktionen sind auch in der künftigen Periode wichtig, um in der Öffentlichkeit präsent zu sein und um den Händlern die Chancen der gemeinsamen Kooperationen aufzuzeigen.
Der inhaltliche Fokus im beantragten Projekt liegt aber klar in der Stärkung der, derzeitigen noch losen, Plattform und den noch relativ losen Kooperationen. Für diese Weiterentwicklung sind drei Schwerpunkte notwendig: (i) Die Bewusstseinsbildung für die Wichtigkeit regional zu handeln und die Ortszentren zu stärken wird durch Maßnahmen, wie z.B. Aktionen, Impulse, Öffentlichkeitsarbeit, (über)regionale Kooperation und der Integrierung des Kinderkaufladens in den Schulunterricht (durch die Schaffung einheitlicher Lehrmaterialien), erreicht. (ii) Künftig soll ein Bregenzerwald weiter, einheitlicher Gutschein eingeführt werden. Dieser hat die Vorteile, dass das Kommittent zwischen den Betrieben größer und ausgeprägter und die regionale Wertschöpfung messbar wird. Zusätzlich ist dadurch sichergestellt, dass die Kaufkraft in der Region verbleibt. Und (iii) werden Handelsbetriebe, Gemeinden und andere Akteure durch geeignete Instrumente dabei unterstützt, ihre Aufgaben für die Lebendigkeit von Ortszentren zu erfüllen
Impulse und andere Instrumente, die die Akteure bei der Stärkung der Handelslandschaft und der Ortszentren unterstützen
Aufbauend auf den Erfahrungen der letzten Jahre werden mehrmals jährlich regionsweite Impulse entwickelt und umgesetzt, die die verschiedenen Akteure bei ihrem Einsatz für eine attraktive Handelslandschaft und lebendige Ortszentren unterstützen. Beispiele: gemeinsame Symbole wie die bunten Fahrräder oder die bunten Blumen, überörtliche Veranstaltungen, Weiterbildungsangebote oder neue Verkaufsformen. Neben den Handelsbetrieben sollen speziell auch EntscheidungsträgerInnen in den Gemeinden in ihrem Wirken unterstützt werden.
Entwicklung und Einführung des regionalen Gutscheines mit einer soliden Trägerstruktur
Ein möglichst breit in der Region einsetzbarer Gutschein ist für KonsumentInnen attraktiv und erhöht die Wertschöpfung vor Ort. Die dafür erforderlichen Elemente wie Position, Trägerstruktur, Position und konkrete Materialien sollen im Projekt entwickelt werden. Anschließend erfolgen Produktion und Implementierung mit entsprechender Bewerbung sowie die unterstützende Betreuung in der Pilotphase.
Erstellung von Lernmaterialien für den Kinderkaufladen
Gemeinsam mit der Pädagogischen Hochschule Vorarlberg werden zum bestehenden „ich kauf im Wald“-Kinderkaufladen Lernmaterialien entwickelt, die den Einsatz in Kindergärten und Volksschulen erleichtern und wirksamer machen.
Bewusstseinsbildung bei verschiedenen Akteuren – auch zu globalen Entwicklungen wie z.B. Online-Handel, Öffentlichkeitsarbeit
Informations- und Arbeitsveranstaltungen für verschiedene Zielgruppen im Projektkontext, begleitende Medienarbeit zu den Aktivitäten. Weiterentwicklung der Web-Plattform zu einem Informationssystem über regional erhältliche Produkte inklusive mobilen Anwendungen. Weitere Maßnahmen zur Bewusstseinsbildung, u.a. Vorträge, Austausch, Weiterbildung etc.
Koordination und Weiterentwicklung der bestehenden Plattform und Förderung des gemeinsamen Kommitments
Betreuung der Akteure und Gremien, Vernetzung.
- Durch regionsweite Impulse und Aktionen ist „ich kauf im Wald“ über das Jahr verteilt immer wieder in der Öffentlichkeit präsent. Die gemeinsamen Aktivitäten stärken den Zusammenhalt und die Vernetzung und tragen damit laufend zur Weiterentwicklung von „ich kauf im Wald“ bei.
- Insgesamt haben sich bislang über 200 PartnerInnen an den Impulsen von „ich kauf im Wald“ beteiligt. Je nach Art des Impulses sind hundert und mehr Partnerbetriebe mit dabei, Zehntausende Menschen werden angesprochen.
- Die Kooperation zwischen Handel, Handwerk, Tourismus und den anderen Sektoren im Bregenzerwald hat sich verstärkt und gefestigt.
- Der Bregenzerwald Gutschein hat sich als eine von der Region gemeinsam getragene Initiative sehr gut etabliert. Er ist ein Werkzeug, das die Region, die Gemeinden und die Menschen verbindet.
- Im Zeitraum seit der Einführung Ende Oktober 2016 bis Ende 2018 wurden Gutscheine im Wert von rund 2.150.000 Euro verkauft. Aktuell akzeptieren 215 PartnerInnen aus Handel, Handwerk, Dienstleistung, Gastronomie und Hotellerie den Gutschein als vollwertiges Zahlungsmittel.
- Der Kinderkaufladen sensibilisiert Kinder bereits früh für das Thema regional Einkaufen. Berufsfelder im Handel werden durch den Kinderkaufladen sympathisch und altersgerecht präsentiert.
- Im Hinblick auf den Bereich Arbeitsplatz Handel hat sich ein Netzwerk entwickelt, das weitere gemeinsame Schritte – auch branchenübergreifend – prüfen und umsetzen wird.
- Die Wertschöpfung, das bedeutet u.a. Einkommen, Arbeits- sowie Ausbildungsplätze, bleibt in der Region.
- Die Wichtigkeit von lebendigen Ortszentren wird ins Bewusstsein gerückt und damit die Lebensqualität in der Region langfristig abgesichert.
Die positive Wirkung von „ich kauf im Wald“ soll auch in Zukunft in der Region sichtbar sein und im Bewusstsein der Bevölkerung verankert werden. Dies geschieht einerseits durch die Weiterführung des Bregenzerwald Gutscheins, der sich als gemeinsames Instrument der Trägerorganisationen sehr positiv entwickelt und etabliert hat. Im Bereich Arbeitsplatz Handel sind weitere branchenübergreifende Abstimmungen und Maßnahmen vorgesehen. Inwieweit und in welcher Form weitere gemeinsame Impulse geplant und umgesetzt werden, werden die Beteiligten in der Zukunft zusammen beraten, abwägen und entscheiden. Der regelmäßige Austausch zwischen den Handelsorganisationen bzw. Kaufmannschaften hat sich als sehr fruchtbringend erwiesen, die Kerngruppe soll deshalb auf jeden Fall fortgeführt werden.
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