Geschichtsstunde
Das alte Schulzimmer in Stuben wird zu einem Ausstellungsraum, einem Ort der Begegnung und einem Treffpunkt für die Vermittlung der Geschichte des Ortes und der Region.
Im Projekt „Geschichtsstunde“ soll in Stuben am Arlberg das alte Schulzimmer im Anbau der Pfarrkirche Unsere liebe Frau Mariä Geburt zu einem Ausstellungsraum, einem Ort der Begegnung und einem Treffpunkt für die Vermittlung der Geschichte des Ortes und der Region umgebaut werden. Das Projekt wird vom Tourismusverein getragen, nachdem die Tradition der Gastfreundschaft auch im aktuellen touristischen Angebot eine wichtige Rolle spielt.
Das Konzept für die Nutzung des Raumes und die Themen zukünftiger Ausstellungen entstehen in einem Beteiligungsprozess mit der Bevölkerung. Dabei wird gemeinsam erarbeitet, wie dieser historische Raum einem neuen Verwendungszweck zugeführt werden kann. Auch sollen die Erinnerungen von Zeitzeuginnen und Zeitzeugen an die einstige Schule gesammelt werden.
Insgesamt ist es das erklärte Ziel des Projekts, geeignete Rahmenbedingungen für die Vermittlung der Geschichte und Kultur von Stuben am Arlberg und der Region an die einheimische Bevölkerung und Gäste zu schaffen. Das ehemalige Schulzimmer bei der Pfarrkirche Stuben bietet dafür ideale Möglichkeiten, denn so wird auch alte Bausubstanz genutzt. Die Aktivitäten haben das Potential, die Bindung zum Ort zu stärken und das Verständnis für regionsspezifische, historische und aktuelle Themen zu steigern. Die Eröffnung einer ersten Ausstellung in den adaptierten Räumen nach dem neuen Konzept ist der Abschluss des Projektes.
Der Ort Stuben am Arlberg kann auf eine bewegte Geschichte verweisen. Seine Gründung geht auf eine Wärmestube an der Straße zum Arlberg zurück, die schon 1380 erwähnt wird. Die topografische Situation hat die Entwicklung des Ortes entscheidend geprägt und ist auch für sein heutiges Erscheinungsbild verantwortlich. In den Jahrzehnten nach 1945 hat sich Stuben zu einer modernen Tourismusdestination gewandelt.
Schon Ende des 17. Jahrhunderts wird eine Schule in Stuben erwähnt. Diese war vermutlich entstanden, nachdem der Ort 1666 zur eigenen Pfarrei erhoben worden war. Die zwei Geschworenen des Ortes und der Pfarrer waren jeweils für die Anstellung des Schulmeisters zuständig. Seit etwa 1765 befand sich die einklassige Schule bei der Pfarrkirche, bis sie wegen der zu geringen Kinderzahl und des Lehrermangels 1962 aufgehoben wurde.
Das Schulzimmer wurde seitdem nur noch sporadisch genutzt. An den Unterricht in der einklassigen Schule hat die ältere Generation des Ortes noch Erinnerungen. Im Zuge des Projekts soll die Geschichte des Schulzimmers dokumentiert werden. Im Spätsommer 2023 entstand die Idee, das Schulzimmer künftig als Treffpunkt und Plattform für die Vermittlung der Geschichte des Ortes und seiner Region sowie für Kultur und gesellschaftlich relevante Themen zu nutzen. Damit soll der einst für das Gemeinwesen bedeutende Raum mit neuem Leben befüllt werden.
- Lokales Kulturgut und die Geschichte der Region aufarbeiten und erlebbar machen; unter Einbindung der Bevölkerung und durch einen moderierten Bürgerbeteiligungsprozess zu Beginn des Projekts
- Adaption und Nutzung eines bestehenden, derzeit nicht genutzten Raumes in historischer Bausubstanz
- Plattform und lokale Drehscheibe durch identitätsstiftende Geschichtsvermittlung
- Sammlung historischer Dokumente, Bilder und Berichte von Zeitzeug:innen; speziell auch durch Einbindung der einheimischen Bevölkerung und Gäste
- Schaffung einer Möglichkeit, auch aktuelle gesellschaftsrelevante Aspekte zu bearbeiten (z.B.: Rollenbild der Frauen im Skisport in den letzten 100 Jahren, …)
- Erarbeiten eines Themenkataloges für künftige Aktivitäten/Ausstellungen im Alten Schulzimmer
- Entwicklung eines Nutzungs-, Betriebs- und Kommunikationskonzepts
- Vernissage einer ersten Geschichtsstunde-Ausstellung im adaptierten Schulzimmer