Geschichtsstunde
                                    
                                    © Foto: Tourismusverein Stuben Eingang zum Ausstellungsraum "Altes Schulzimmer" in Stuben am Arlberg.

                                    
                                        Geschichtsstunde
                                    
                                    © Foto: Tourismusverein Stuben Ausstellungsraum im "Alten Schulzimmer" in Stuben am Arlberg

                                    
                                        Geschichtsstunde
                                    
                                    © Foto: Erika Groth-Schmachtenberger Während eines Winterurlaubs im Jahr 1938/39 dokumentierte die deutsche Fotografin Erika Groth-Schmachtenberger den Betrieb der Volksschule in Stuben.

Geschichtsstunde

Kleinprojekt LES 23-27

Projektträger:in Tourismusverein Stuben am Arlberg 6762 Stuben

21. März 2024
31. März 2025

7.939,20 €

Das alte Schulzimmer in Stuben wird zu einem Ausstellungsraum, einem Ort der Begegnung und einem Treffpunkt für die Vermittlung der Geschichte des Ortes und der Region

Im Projekt „Geschichtsstunde“ wurde in Stuben am Arlberg das alte Schulzimmer im Anbau der Pfarrkirche Unsere liebe Frau Mariä Geburt zu einem Ausstellungsraum, einem Ort der Begegnung und einem Treffpunkt für die Vermittlung der Geschichte des Ortes und der Region umgebaut.

Das Projekt wurde vom Tourismusverein getragen, nachdem die Tradition der Gastfreundschaft auch im aktuellen touristischen Angebot eine wichtige Rolle spielt.

Das Konzept für die Nutzung des Raumes und die Themen zukünftiger Ausstellungen entstanden in einem Beteiligungsprozess mit der Bevölkerung. Dabei wurde gemeinsam erarbeitet, wie dieser historische Raum einem neuen Verwendungszweck zugeführt werden kann. Außerdem wurden die Erinnerungen von Zeitzeuginnen und Zeitzeugen an die einstige Schule gesammelt.

Das erklärte Ziel des Projekts, die geeigneten Rahmenbedingungen für die Vermittlung der Geschichte und Kultur von Stuben am Arlberg und der Region an die einheimische Bevölkerung und Gäste zu schaffen, wurde in der neuen Nutzung des ehemaligen Schulzimmers erreicht. Die Projektaktivitäten konnten die Bindung zum Ort zu stärken und das Verständnis für regionsspezifische, historische und aktuelle Themen steigern.

Die Eröffnung der ersten Ausstellung am 7. Februar 2025 in den adaptierten Räumen nach dem neuen Konzept war der Abschluss des Projektes und ein voller Erfolg.

Der Ort Stuben am Arlberg kann auf eine bewegte Geschichte verweisen. Seine Gründung geht auf eine Wärmestube an der Straße zum Arlberg zurück, die schon 1380 erwähnt wird. Die topografische Situation hat die Entwicklung des Ortes entscheidend geprägt und ist auch für sein heutiges Erscheinungsbild verantwortlich. In den Jahrzehnten nach 1945 hat sich Stuben zu einer modernen Tourismusdestination gewandelt.

Schon Ende des 17. Jahrhunderts wird eine Schule in Stuben erwähnt. Diese war vermutlich entstanden, nachdem der Ort 1666 zur eigenen Pfarrei erhoben worden war. Die zwei Geschworenen des Ortes und der Pfarrer waren jeweils für die Anstellung des Schulmeisters zuständig. Seit etwa 1765 befand sich die einklassige Schule bei der Pfarrkirche, bis sie wegen der zu geringen Kinderzahl und des Lehrermangels 1962 aufgehoben wurde.

Das Schulzimmer wurde seitdem nur noch sporadisch genutzt. An den Unterricht in der einklassigen Schule hat die ältere Generation des Ortes noch Erinnerungen. Im Zuge des Projekts soll die Geschichte des Schulzimmers dokumentiert werden. Im Spätsommer 2023 entstand die Idee, das Schulzimmer künftig als Treffpunkt und Plattform für die Vermittlung der Geschichte des Ortes und seiner Region sowie für Kultur und gesellschaftlich relevante Themen zu nutzen. Damit soll der einst für das Gemeinwesen bedeutende Raum mit neuem Leben befüllt werden.

Das Projekt startete mit einem Beteiligungsprozess mit den Bürgerinnen und Bürgern des Ortes Stuben am Arlberg. In einem moderierten Workshop wurden gemeinsam die Rahmenbedingungen für die Nutzung des „Alten Schulzimmers“ als Ort der Geschichtsvermittlung und kulturellem Treffpunkt erarbeitet. Darauf aufbauend enstand ein Konzept für die Nutzung und den Betrieb des Raumes bei der Pfarrkirche von Stuben am Arlberg. Die Kommunikation erfolgte über den Tourismusverein Stuben am Arlberg, wobei auch dafür entsprechende Maßnahmen (z.B. CI mit einem Logo) für die Idee „Geschichtsstunde im Schulzimmer“ entwickelt wurden.

Die Adaptierung des Raumes für die Umsetzung zukünftiger Ausstellungen war ein wesentlicher Teil des Projekts. Ziel war es, bestmögliche Voraussetzungen zu schaffen: etwa durch die Anschaffung eines entsprechenden Systems zur Aufhängung von Ausstellungstafeln sowie von technischen Geräten zur Präsentation audiovisueller Inhalte. Auf diese Art und Weise können jetzt Inhalte für Einheimische und Gäste zweisprachig (Deutsch/Englisch) vermittelt werden. Das ist angesichts der immer stärker werdenden internationalen Ausrichtung der Gäste von Stuben am Arlberg von besonderer Bedeutung.

Ein wesentlicher Beitrag, der aus der Beteiligung der Bürgerinnen und Bürger entstand, ist die Sammlung von Themen für zukünftige Aktivitäten und Ausstellungen. Ziel war es hier, das kreative Potential des Ortes zu nutzen, denn die Gastgebenden in den touristischen Betrieben von Stuben am Arlberg sind wichtige Stützen für die Vermittlung der Themen.

Das Projekt und die erste Ausstellung im Schulzimmer wurde in enger Abstimmung mit dem Museumsverein Klostertal umgesetzt, der sich in den vergangenen Jahren immer wieder der Geschichte von Stuben am Arlberg angenommen hat. Die Volksschulkinder der Volksschule Klösterle wurden, als gewissermaßen Nachfolgende der Schüler:innen der Schule von Stuben, durch das neue Museum und die aktuelle Ausstellung geführt.

  • Lokales Kulturgut und die Geschichte der Region wurden unter Einbindung von Fachleuten und der Bevölkerung aufgearbeitet und erlebbar gemacht
  • Adaption und Nutzung eines bestehenden, bis dahin nicht genutzten Raumes, in historischer Bausubstanz
  • Schaffung einer neuen Plattform und lokale Drehscheibe für identitätsstiftende Geschichtsvermittlung
  • Sammlung historischer Dokumente, Bilder und Berichte von Zeitzeug:innen; speziell auch durch Einbindung der einheimischen Bevölkerung.
  • Schaffung einer Räumlichkeit, um zukünftig auch aktuelle gesellschaftsrelevante Aspekte zu bearbeiten (z.B.: Rollenbild der Frauen im Skisport in den letzten 100 Jahren)
  •  Die Bürger:innenbeteiligung wurde dokumentiert und darauf basierend eine Themensammlung für künftige Aktivitäten/Ausstellungen im Alten Schulzimmer erarbeitet
  • Entwicklung eines Nutzungskonzepts
  • Vernissage einer ersten Ausstellung im adaptierten Schulzimmer

Die Ergebnisse des Projekts werden vom Museumsverein Klostertal professionell dokumentiert und der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Die Ausstellungen werden über die Presse angekündigt und sind zusätzlich auf der Homepage von Stuben leicht auffindbar. Die Ausstellungsräume sind öffentlich zugänglich und können täglich zwischen 09:00 und 17:00 Uhr besucht werden. Künftige Ausstellungen sollen unter aktiver Mitwirkung der Bürgerinnen und Bürger entstehen, um das kreative Potenzial der Gemeinde bestmöglich zu nutzen und weiterzuentwickeln.

Neues Leben im alten Schulzimmer

Neues Leben im alten Schulzimmer

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