Futura - die gute Amöbe

                                    
                                        Futura - die gute Amöbe
                                    
                                    © Foto: Estuar Wie wünschen wir uns ein gutes Morgen? Eine Sammlung von Kurztexten zu dieser Frage wird am 25. Juli 2024 erstmals vorgestellt.

Futura - die gute Amöbe

Kleinprojekt LES 23-27

Projektträger:in Estuar OG 6850 Dornbirn

20. Juni 2024
30. Juni 2025

7.931,50 €

Erstellung und Verbreitung einer erweiterbaren Zukünftesammlung für ein gutes Morgen

Die in der Gesellschaft vorherrschenden Bilder von Zukunft sind oft nicht hilfreich: Utopien und Dystopien bestimmen allzu oft die öffentliche Wahrnehmung über das Morgen. Beide (der fiktive Entwurf einer perfekten Welt, die es in der Realität nicht geben kann und die Vorstellung einer Welt, die weit schlechter ist als die Welt, in der wir heute leben), lösen aber bei den Menschen wenig Lust aus, etwas zu verändern.

Menschen werden aktiv, wenn sie Orientierung haben, wenn es ein konkretes Ziel gibt – wenn sie sich „hin zu …“  etwas ausrichten können, nicht nur „weg von …“. Daher braucht es zunächst ein gemeinsames Nachdenken über Zukunft und die Entwicklung verschiedener wünschenswerter Zukünfte. Die UNESCO hat Futures Literacy, also die Kompetenz für Zukünfte-Bildung, als eine der wichtigsten Kompetenzen für das 21. Jahrhundert definiert.

Mit Kurztexten zu wünschenswerten Zukünften von rund 40 Personen aus unterschiedlichsten Bereichen von Artenvielfalt, Bildung, Lebensmittelproduktion, Pflege, Unternehmertum, Gesundheitswesen, … bis Tourismus, zum größten Teil aus Vorarlberg, vereinzelt aus Deutschland und der Schweiz soll eine Erstsammlung attraktiver, realisierbarer Zukunftsbilder publiziert werden.

Soziale Spaltung und Entfremdung, Klimakrise, schwindendes Demokratiebewusstsein … Die Herausforderungen, denen wir heute als Gesellschaft begegnen, sind nicht nur groß, sondern auch viele – wir sprechen von multiplen Krisen.

Damit in diesem Kontext Transformation stattfinden kann, braucht es:

  • Bewusstsein für das große Ganze und SYSTEMISCHES VERSTÄNDNIS für die Zusammenhänge und Abhängigkeiten zwischen Entwicklungen gesellschaftlicher Teilbereiche.
  • Optimismus, Mut und Vertrauen sowie VORSTELLUNGSKRAFT. „Futures Literacy“ ist die Fähigkeit, vielfältige Zukunftsbilder zu entwickeln. Diese Kompetenz der Vorstellungskraft braucht es, um mit Unsicherheit umzugehen und den Wandel aktiv zu gestalten. Die UNESCO hat Futures Literacy als eine der wichtigsten Kompetenzen für das 21. Jahrhundert definiert.
  • Bereitschaft und konkrete Möglichkeiten zur ZUSAMMENARBEIT
  • Komplexe Herausforderungen verlangen nach einer Zusammenarbeit verschiedener Menschen mit unterschiedlichen Hintergründen und Expertisen. Dafür braucht es partizipative und kooperative Begegnungs- und Dialogräume, in denen bedeutsame Gespräche stattfinden können und Kooperationen, bei denen alle Beteiligten profitieren, entstehen.

Die Projektgruppe ist überzeugt davon, dass es mehr positive Zukunftsbilder und den Dialog dazu braucht und dass Menschen mit Vorstellungskraft die ZUKUNFT GEMEINSAM GESTALTEN können.

Daher hat die Projektgruppe im Dezember 2023 begonnen, in ihrem Netzwerk Kurztexte zu wünschenswerten Zukünften zu sammeln. Die Resonanz auf die Anfrage ist groß: Weitaus mehr Menschen als erwartet waren bereit, sich konkret mit der Frage zu beschäftigen, wie ihr Tätigkeitsfeld 2044 aussieht, wenn „die Dinge sich gut entwickelt haben“ und dazu einen Text zu schreiben. Mittlerweile liegt eine Sammlung von über 40 Kurztexten vor, die man nur als Schatz bezeichnen kann. Die ursprüngliche Idee, diese Texte unter den Autor:innen zu teilen, ist der Projektgruppe mittlerweile zu klein gedacht.

Die Zukünftesammlung von 40 Texten soll breit verfügbar werden: Dazu wird sie grafisch professionell aufbereitet, online abrufbar zur Verfügung gestellt und über die Beitragenden und weitere Kommunikationspartner:innen möglichst vielen Menschen vor- und zur Verfügung gestellt. Denn diese Sammlung macht Mut, trainiert die Vorstellungskraft, macht die eigene positive Ausrichtung möglich. Sie lädt ein zu Austausch und Kooperation für die positive Transformation konkreter Bereiche unserer Lebenswelt.

Wichtig: Die Sammlung ist nicht abgeschlossen. Die Projektgruppe möchte über eine noch zu entwickelnde Website ein Interface für weitere Personen schaffen, um einen Beitrag für eine gute, partizipative Entwicklung unserer Zukunft zu leisten.

Die Zukünftesammlung soll ein Dialog-Werkzeug für gute Zukunftsentwicklung sein. Verschiedene, aber allesamt konstruktive Perspektiven zum „Morgen“ sollen Verständnis füreinander fördern und zur Bewusstseinsbildung über Möglichkeiten und Zusammenhänge beitragen.

Dezidiertes Nicht-Ziel der Zukünftesammlung ist es, EIN gemeinsames Bild zur Zukunft oder EINE Vision zu entwickeln. Vielmehr soll die Vielfalt der unterschiedlichen Zukunftsbilder als Geschenk und Basis für eine gemeinsame, tiefere Auseinandersetzung mit dahinterliegenden Annahmen und Werten betrachtet werden.

Im ersten Schritt des Projekts werden die bereits gesammelten Text in ein erweiterbares grafisches Layout umgesetzt. Die erweiterbare Sammlung erhält eine Umschlagbox/Schuber. Die Texte bekommen Kategorie-Zuordnungen und eine alternative Logik zur Seitennummerierung. Es geht darum die Texte und deren Autor:innen so darzustellen, dass beide eine Ressource für die eigene Auseinandersetzung mit Zukünften nutzbar werden. Weiters sollten „Meta-Aussagen“ aus den 40 Texten abstrahiert werden: Themen, die sich wie rote Fäden durch die Texte ziehen und damit Faktoren für das Erreichen von wünschenswerten Zukünften sind.

Die Erstsammlung der Zukünfte wird in einer Auflage von 500 Stück produziert und an die Gemeinden, Regios und Büchereien in den LEADER-Gebieten, an die Landesregierung und die Autor:innen verteilt. Sie gelten als Stellen und Personen, welche viele Entscheidungen für das Morgen treffen. Solange der Vorrat reicht, können Exemplare im Sinne der Öffentlichkeitsarbeit und Verbreitung auch kostenfrei nachbestellt werden.

Parallel zur gedruckten Variante wird eine digitale Version entwickelt. Sie soll für eine noch größere Reichweite der Verteilung – über Vorarlberg hinweg – sorgen.

Damit die konstruktive Auseinandersetzung mit Zukunft geübt werden kann, ist die Zukünftesammlung als „lebendige Sammlung“ gedacht – denn die Beschäftigung mit Zukünften ist ein niemals abgeschlossener Prozess und braucht immer wieder neue Perspektiven. Über ein digitales Interface sollen Bürger:innen die Möglichkeit bekommen, ihre eigenen wünschenswerten Zukunftsvorstellungen beizutragen.

Die Erstveröffentlichung der fertigen Zukünftesammlung und Beteiligungsmöglichkeit wird medienwirksam präsentiert und bekannt gemacht. Geplant ist unter anderem eine Veranstaltung an einem passenden Ort sowie begleitende Presseaussendung sowie Social Media-Kampagne. Diese Maßnahmen sollen den Boden aufbereiten für weitere Maßnahmen für die Entwicklung einer guten Zukunft in Vorarlberg und darüber hinaus.

Hinweis: Die Gestaltung, Produktion und Verbreitung der Zukünftesammlung ist der erste Schritt einer Gesamtidee, die wir weiter und größer denken und umsetzen möchten. Wir sehen großes Potential in Form von vernetzenden und beteiligenden Workshops, Seminaren, Konferenzen, Bildungsimpulsen und Zukünftelaboren für verschiedene Bereiche und Fragestellungen. Ganz groß gedacht denken wir an einen umfassenden Beteiligungsprozess in der Vierländerregion Bodensee, bei der die dialogischen Auseinandersetzungen der Menschen mit diversen Zukünften in wertvollen Erkenntnisse, Handlungsanleitungen und Innovationen für das Jetzt münden.

Futura: Präsentation der Zukünftesammlung

Futura: Präsentation der Zukünftesammlung

4. Juli 2024

Wie wünschen wir uns unsere Zukunft? Menschen aus der Region haben sich Gedanken gemacht, wie sich …

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