Futura - die gute Amöbe
Erstellung und Verbreitung einer erweiterbaren Zukünftesammlung für ein gutes Morgen
Mit Kurztexten zu wünschenswerten Zukünften von rund 50 Personen aus Bereichen wie Artenvielfalt, Bildung, Lebensmittelproduktion, Pflege, Unternehmertum, Gesundheitswesen und Tourismus, überwiegend aus Vorarlberg, wurde eine erste Sammlung attraktiver, realisierbarer Zukunftsbilder veröffentlicht. Die Sammlung wurde professionell gestaltet, flexibel nutzbar gemacht und an alle Gemeinden im LEADER-Gebiet sowie den REGIOs zur öffentlichen Nutzung verteilt. Damit erhalten Gemeinden und Bürger:innen ein Werkzeug für eine konstruktive Auseinandersetzung mit der Zukunft.
Ein innovativer Ansatz des Projekts war der Einsatz von ChatGPT, um aus den gesammelten Texten die wichtigsten Erfolgsfaktoren für wünschenswerte Zukünfte zu extrahieren. Ergänzend dazu hat die KI eine eigene Zukunftsvision entwickelt, die ebenfalls veröffentlicht wurde.
Im Rahmen einer öffentlichen Lesung am 25. Juli 2024 in der Volksschule Andelsbuch wurde das Projekt mit Unterstützung der Presse vorgestellt. Neben einem Impulsvortrag von Prof. Dr. Antje Bierwisch (UNESCO Chair in Futures Capability for Innovation and Entrepreneurship) lasen Autor:innen ihre Geschichten vor.
Als „lebendige Sammlung“ konzipiert, wurde eine Website geschaffen, auf der die Sammlung digital verfügbar ist und Bürger:innen eigene Zukunftsideen einreichen können. Damit wird langfristig die Fähigkeit gefördert, sich positive Zukünfte vorzustellen (Futures Literacy). Gleichzeitig lädt das Projekt die Gesellschaft aktiv dazu ein, sich an der Gestaltung wünschenswerter Zukünfte zu beteiligen. Diese niederschwellige Form der Aktivierung ist im Projektgebiet bisher einzigartig und setzt neue Impulse für bürgerschaftliches Engagement.
Soziale Spaltung und Entfremdung, Klimakrise, schwindendes Demokratiebewusstsein … Die Herausforderungen, denen wir heute als Gesellschaft begegnen, sind nicht nur groß, sondern auch viele – wir sprechen von multiplen Krisen.
Damit in diesem Kontext Transformation stattfinden kann, braucht es:
- Bewusstsein für das große Ganze und SYSTEMISCHES VERSTÄNDNIS für die Zusammenhänge und Abhängigkeiten zwischen Entwicklungen gesellschaftlicher Teilbereiche.
- Optimismus, Mut und Vertrauen sowie VORSTELLUNGSKRAFT. „Futures Literacy“ ist die Fähigkeit, vielfältige Zukunftsbilder zu entwickeln. Diese Kompetenz der Vorstellungskraft braucht es, um mit Unsicherheit umzugehen und den Wandel aktiv zu gestalten. Die UNESCO hat Futures Literacy als eine der wichtigsten Kompetenzen für das 21. Jahrhundert definiert.
- Bereitschaft und konkrete Möglichkeiten zur ZUSAMMENARBEIT
- Komplexe Herausforderungen verlangen nach einer Zusammenarbeit verschiedener Menschen mit unterschiedlichen Hintergründen und Expertisen. Dafür braucht es partizipative und kooperative Begegnungs- und Dialogräume, in denen bedeutsame Gespräche stattfinden können und Kooperationen, bei denen alle Beteiligten profitieren, entstehen.
Die Projektgruppe ist überzeugt davon, dass es mehr positive Zukunftsbilder und den Dialog dazu braucht und dass Menschen mit Vorstellungskraft die ZUKUNFT GEMEINSAM GESTALTEN können.
Daher hat die Projektgruppe im Dezember 2023 begonnen, in ihrem Netzwerk Kurztexte zu wünschenswerten Zukünften zu sammeln. Die Resonanz auf die Anfrage ist groß: Weitaus mehr Menschen als erwartet waren bereit, sich konkret mit der Frage zu beschäftigen, wie ihr Tätigkeitsfeld 2044 aussieht, wenn „die Dinge sich gut entwickelt haben“ und dazu einen Text zu schreiben. Mittlerweile liegt eine Sammlung von über 40 Kurztexten vor, die man nur als Schatz bezeichnen kann. Die ursprüngliche Idee, diese Texte unter den Autor:innen zu teilen, ist der Projektgruppe mittlerweile zu klein gedacht.
Die gesammelten Texte wurden in ein erweiterbares grafisches Layout umgesetzt. Die erweiterbare Sammlung erhält eine Umschlagbox / einen Schuber. Die Texte haben Kategorie-Zuordnungen und eine alternative Logik zur Seitennummerierung. Es geht darum, die Texte und deren Autor:innen so darzustellen, dass beide als eine Ressource für die eigene Auseinandersetzung mit Zukünften nutzbar werden. Weiters wurden „Meta-Aussagen“ aus allen Texten abstrahiert: Themen, die sich wie rote Fäden durch die Texte ziehen und damit Faktoren für das Erreichen von wünschenswerten Zukünften sind.
Darüber hinaus wurden wichtige Begriffe und neue Wortkreationen aus den Texten extrahiert und in einem Glossar gesammelt. Diese Begriffe wurden verwendet für eine Erstellung einer Zukunftsgeschichte via ChatGPT. Somit beinhaltet die Sammlung auch die Perspektive einer künstlichen Intelligenz auf unsere Zukunft.
Die Erstsammlung der Zukünfte wurde in einer Auflage von 350 Stück produziert und an die Gemeinden, Regios und Büchereien in den LEADER-Gebieten, an die Landesregierung und die Autor:innen verteilt. Sie gelten als Stellen und Personen, welche viele Entscheidungen für das Morgen treffen. Solange der Vorrat reicht, können Exemplare im Sinne der Öffentlichkeitsarbeit und Verbreitung auch kostenfrei nachbestellt werden.
Parallel zur gedruckten Variante wurde eine digitale Version entwickelt: https://futura-yeah.at. Sie sorgt für eine noch größere Reichweite der Verteilung. Dafür wurde eigens eine Website aufgesetzt, auf welcher das Projekt vorgestellt wird und die digitale Version der Sammlung kostenfrei heruntergeladen werden kann.
Zusätzlich bietet die Website auch die Möglichkeit, eine eigene wünschenswerte Zukunftsgeschichte beizutragen (inklusive der Bereitstellung einer Schreibanleitung). Denn: Damit die konstruktive Auseinandersetzung mit Zukunft geübt werden kann, ist die Zukünftesammlung als „lebendige Sammlung“ gedacht – die Beschäftigung mit Zukünften ist ein niemals abgeschlossener Prozess und braucht immer wieder neue Perspektiven. Erste Einreichungen von weiteren wünschenswerten Zukünften konnten schon registriert werden.
Ein Flyer in Form einer Postkarte für die Verbreitung des Projekts wurde zusätzlich als Druckwerk erstellt und kann beispielsweise bei Veranstaltungen verteilt werden.
Die Erstveröffentlichung der fertigen Zukünftesammlung und Beteiligungsmöglichkeit wurde medien-wirksam in Begleitung einer Presseagentur am 25.7.2024 in der Volksschule Andelsbuch präsentiert und bekannt gemacht. Neben einem Impulsvortrag von Prof. Dr. Antje Bierwisch (UNESCO Chair in Futures Capability for Innovation and Entrepreneurship, Fachbereichsleiterin Innovation & Entrepreneurship am Management Center Innsbruck) lasen ausgewählte Autor:innen ihre Zukunftsgeschichten aus der FUTURA dem Publikum vor. Weiters wurde das Projekt via Social Media kommuniziert. Das Projekt bereitet den Boden für weitere Maßnahmen für die Entwicklung einer guten Zukunft in Vorarlberg und darüber hinaus.
Die Zukünftesammlung wurde grafisch professionell aufbereitet, online abrufbar zur Verfügung gestellt und über die Beitragenden sowie weitere Kommunikationspartner:innen einer breiten Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Die Sammlung inspiriert, stärkt die Vorstellungskraft und ermöglicht eine eigene positive Ausrichtung. Sie lädt ein zum Austausch und zur Kooperation für die positive Transformation konkreter Lebensbereiche.
Als innovatives Dialog-Werkzeug für eine gute Zukunftsentwicklung vereint die Zukünftesammlung verschiedene, aber durchwegs konstruktive Perspektiven auf das „Morgen“. Dadurch fördert sie das gegenseitige Verständnis und trägt wesentlich zur Bewusstseinsbildung über mögliche Entwicklungen und Zusammenhänge bei.
Darüber hinaus wurden die relevanten Eigenschaften für das Gelingen wünschenswerter Zukünfte mithilfe von ChatGPT aus den Texten herausgefiltert, was neue, wertvolle Einsichten lieferte. Zusätzlich wurde eine eigene Zukunftsvision von der KI beigesteuert. Dieses Zusammenspiel von menschlicher und technologischer Kreativität unterstreicht die Innovationskraft des Projekts.
Die Sammlung wurde an alle Gemeinden der LEADER-Region verteilt. Sie steht sowohl der Verwaltung als internes Werkzeug als auch der ansässigen Bevölkerung als Inspirationsquelle zur Verfügung. Damit schafft das Projekt ein niederschwelliges Angebot, um Futures Literacy – die Fähigkeit, sich positive Zukunftsbilder vorzustellen – in der Region zu fördern.
Insgesamt stärkt das Projekt FUTURA nicht nur die Vorstellungskraft der Menschen, sondern bietet ein praxisnahes Werkzeug, um konkrete Zukunftsideen zu entwickeln und die Transformation aktiv zu gestalten.
Futura: Präsentation der Zukünftesammlung
Wie wünschen wir uns unsere Zukunft? Menschen aus der Region haben sich Gedanken gemacht, wie sich …