Energiepotential
Konzept und Machbarkeitsprüfung zur Nutzung erneuerbaren Ressourcen im touristisch genutzten Grenzgebiet Vorarlberg und Allgäu
Die Notwendigkeit des Ausbaus erneuerbarer Energien ist bekannt. Bei der Errichtung von Anlagen spielen die Umweltverträglichkeit und Akzeptanz stets eine wichtige Rolle. Das Grenzgebiet zwischen Vorarlberg und Bayern (Allgäu) zeichnet sich durch seine hohe Wohnqualität und seine starke touristische Anziehungskraft aus. Im Rahmen des Vorarlberger Beschlusses zu „enkeltauglichen“ Maßnahmen haben sich Möggers und Eichenberg in Österreich sowie Scheidegg in Deutschland im Jahr 2011 zusammengetan, um mit Unterstützung der Arbeitsgemeinschaft Erneuerbare Energie die Machbarkeit speziell von Windkraftanlagen zu testen.
Angesichts der Dringlichkeit zur Intensivierung lokalen Energieversorgung aus erneuerbaren Quellen, geht es im Projekt um die Akzeptanz und der behördlichen, technischen und wirtschaftlichen Machbarkeit zur Errichtung von Windkraftanlagen. Gerade das Grenzgebiet zwischen Vorarlberg und Bayern, Allgäu ist ein touristisch genutztes Gebiet (über 2 Mio Nächtigungen), ein beliebtes Wohngebiet, wo es bei der Errichtung von Anlagen um die Frage der Umweltverträglichkeit und der Bürgerakzeptanz geht. Die Gemeindevertretungen Eichenberg AT, Möggers AT und Scheidegg BRD haben ihr Interesse am Projekt erklärt. Die Arbeitsgemeinschaft Erneuerbare Energie tritt als Koordinator und Projektträger auf. Ausgangspunkt bildet der Beschluss der Vorarlberger Landesregierung zu der enkeltauglichen Maßnahme in Bezug auf Windenergie. In Vorbereitung zum Projekt wurde bereits eine Voreinschätzung an potentiellen Standorten durch Fachleute vorgenommen. Das in Frage kommende Gebiet ist auch im Vorarlberger Windkataster als ein potentielles geschätzt. Die Zustimmung der Grundeigentümer ist eine entscheidende Voraussetzung, Gespräche dazu haben begonnen. Zur Bereitstellung der fachlichen Kompetenzen wurden mit den lokalen Elektrizitätswerken ebenfalls Gespräche geführt. Mit Klimaexperten des Landes und mit den verantwortlichen Stellen der Behörde wurde über das Vorgehen im Projekt informiert.
Die zentrale Frage für die Gemeinden lautete: Wie kann die lokale Energieversorgung aus Windkraft nachhaltig gestaltet werden? Aus der grenzüberschreitenden Bearbeitung dieser Frage erhofften sich die Beteiligten Effizienzersparnisse und eine Intensivierung der Zusammenarbeit der Gemeinden allgemein. Inhalte des Projekts waren Gespräche mit Grundeigentümern, Windmessungen, eine technisch-wirtschaftliche Betrachtung der Thematik sowie Maßnahmen zur Information der Öffentlichkeit. Eine Voreinschätzung an potentiellen Standorten fand bereits im Vorfeld des Projekts statt.
Das Projekt läuft erst 2014 aus, doch Vieles ist bereits passiert. Begleitet von intensiver Öffentlichkeitsarbeit wurde eine Literatursammlung sowie eine Präsentation für Windkraftanlagen erstellt. Gespräche mit Behörden und Grundeigentümern wurden geführt. Im Jahr 2013 wurden die ersten aussagekräftigen Windmessungen in Vorarlberg begonnen. Die Ergebnisse der Messungen wurden online frei zur Verfügung gestellt. Ein Gutachten bestätigt die wirtschaftlich-technische Machbarkeit der Windkraftanlagen. Zur Sicherung der Akzeptanz der Bevölkerung gab es die Ausstellung „Windschule“, es fanden Bürgerdialoge, eine Exkursion nach Wilpoldsried sowie Wanderungen zur Windmessung statt. Im Fernsehen und in der Zeitung wurde von dem Projekt berichtet. Im Jahr 2014 lag der Schwerpunkt auf dem Bürgerdialog zu den Fragen Umweltschutz und Landschaftsbild sowie Bürgerbeteiligung. Das Projekt erarbeitete wichtige Entscheidungsgrundlagen für die Energieregion Leiblachtal.