Bewegung

LES 07-14

Projektträger:in Regionalentwicklung Vorarlberg Verein 6911 Lochau Webseite

8. November 2012
30. Juni 2015

Erfahrungsaustausch und Pilotaktionen zur Steigerung der Lebensqualität und des touristischen Angebotes durch Wander- und Laufsportarten

Immer mehr Menschen begeistern sich für die Bewegung in freier Natur, für das Wandern und das Laufen. Diese Entwicklung ist positiv zu sehen, da Bewegung die beste Form der gesundheitlichen Prävention darstellt. Trotzdem ist der Anteil der Personen hoch, welche sich kaum oder gar nicht bewegen. Dies gilt sowohl für die LEADER-Region Vorarlberg als auch für die Region SüdWestAlb in Deutschland. Beide Regionen verfügen mit ihren hervorragenden Wanderwegen über eine ähnliche Ausgangssituation. Daher starteten diese Regionen 2013 ein transnationales Projekt, um Menschen in Bewegung zu bringen.

Die LEADER-Regionen Vorarlberg (Österreich) und SüdWestAlb (Deutschland) beabsichtigen auf dem Gebiet des Laufsports und des Wandertourismus, gemeinsam ein transnationales Projekt durchzuführen.
Der Wandertourismus boomt in ländlichen Regionen. Er stellt in der thematischen Ausrichtung von landschaftlich attraktiven Tourismusregionen einen zunehmend wichtigen Faktor dar. Der neue wandertouristische Megatrend, der nach allen Ergebnissen einschlägiger Untersuchungen nachhaltig zu sein verspricht, bietet gerade ländlichen Regionen enorme touristische Erfolgschancen, wenn sie systematisch und umfassend erkannt und genutzt werden.
Abgesehen vom touristischen Angebot wird in der Gesellschaft verstärkt bewusst, dass das Laufen eine entscheidende Größe im Gesundheitswesen und in der Prävention darstellt. Das steigende Bewusstsein für die eigene Gesundheit steigert naturgemäß die Nachfrage nach den geeigneten Bewegungsmöglichkeiten in der Naturlandschaft. Auch hier kann der ländliche Raum mit dem vielfältigen Angebot an Naturlandschaften punkten. Mit dem stärkeren Bewusstsein zur Prävention durch Laufen entsteht auch gleichzeitig die Erkenntnis über die hohe Wohn- und Lebensqualität in naturlandschaftlich bevorzugten (ländlichen) Gebieten. Mit der Angebotsentwicklung an Gäste geht es daher im Kern um die höhere Sensibilität für Laufen als wichtiges Element zur Erhaltung der Gesundheit in der Bevölkerung.
Wichtiger Aspekt in dem Zusammenhang ist, dass die eigene Überzeugung der beste Botschafter für ein erweitertes Gästeangebot ist.
Grundlegendes: Um das Älterwerden in der Gesellschaft leisten zu können, ist der Erhalt der Gesundheit auf natürlichem Wege, nämlich durch Bewegung, Laufen, ein vorrangiges Anliegen der Gesundheitsvorsorge. Die Fußläufigkeit als alltäglicher Mobilitätsfaktor, die sportliche Fußläufigkeit als Ausgleichsfaktor und die Wanderung in der Naturlandschaft als Erholungsfaktor vermehrt zu erkennen und ins Bewusstsein zu rücken ist daher die entscheidende Herausforderung für eine authentische Wanderregion und gleichzeitig für das gemeinsame Vorhaben.

Für den Bereich der LEADER-Region SüdWestAlb mit seinen Tourismusdestinationen Zollernalb und Donaubergland ist das Thema „Wandern“ in den letzten Jahren zum wichtigsten touristischen Leitthema und Leitprojekt geworden. Für den Bereich der Schwäbischen Alb hat sich die Südwestalb in den letzten Jahren im Bereich des Wanderns durch eine zielgerichtete Produktentwicklung (v.a. zertifizierte Qualitätswanderwege) zur führenden „Wanderregion“ entwickelt. Mittlerweile hat das Wandern und damit der Wandertourismus insgesamt einen deutlichen Imagegewinn und eine Bedeutung für die Bevölkerung in der LEADER-Region SüdWestAlb erfahren, nicht zuletzt auch durch die Kooperation mit dem starken regionalen Wanderverein, dem Schwäbischen Albverein (als mitgliederstärkstem Wanderverein in Deutschland mit umfangreichem bürgerschaftlichem Engagement).

Bisher ist die Region vorrangig Zielgebiet für den Tagestourismus, auch wenn durch die Ausweisung der beiden zertifizierten Qualitätswanderwege („Donauberglandweg“ und „Donau-Zollernalb-Weg“) eine Steigerung der Übernachtungen aus Kurzurlauben (Wandern-ohne-Gepäck, Mehretappenwanderungen) zu verzeichnen ist. Allerdings liegen weder über die Relevanz der wandertouristisch motivierten Übernachtungen noch über die aus dem Wandertourismus generierte Wertschöpfung statistisch errechnete Zahlen vor.

Auch in Vorarlberg setzt die Tourismusbranche auf die zunehmende Nachfrage nach Wanderern und Laufbegeisterte. Dies gilt sowohl für die Winter- aber auch insbesondere für die Sommerangebote. Beide Regionen können auf eine positive Nachfrage im Tourismus verweisen und haben sich mittlerweile in diesem Marktsegment als Anbieter engagiert positioniert. Beide Gebiete gelten als Vorzeigegebiete in Punkto Weit- und Rundwanderwege und Laufstrecken und erfreuen sich über solide Zuwachsraten im Tourismus. SüdWestAlb punktet mit den zertifizierten Qualitätswanderwegen und den mitgliedsstärksten Wanderverein in Deutschland, Vorarlberg punktet mit vielseitigen Wanderangebot und der durchgängigen Beschilderung.

Nun, die Frage sei erlaubt: Wie authentisch ist das Angebot? Wie stark wird die Idee der Gesundheitsprävention durch Bewegung bzw. Laufen in der breiten Bevölkerung getragen?
Anmerkung: Abgesehen von der Tatsache, dass letztlich jeder Bürger Botschafter und Gastgeber ist und daher einen Beitrag zur Vermittlung von Angeboten an Gäste leistet, geht es um die Lebensqualität auf dem Lande. Je mehr das natürliche Potential der Landschaft für die Gesunderhaltung erkannt wird, desto attraktiver ist der ländliche Raum.

Akteure beider Regionen erkennen die Chance, aufgrund der ähnlichen Ausgangssituation, durch gezielte Maßnahmen die Attraktivität des ländlichen Raumes zu steigern. Sie erkennen, dass durch gezielte Bewusstseinsbildung für die Laufsportarten in der Naturlandschaft, nicht nur die eigene Gesundheit gesteigert, sondern auch attraktive Angebote entwickelt werden können. Mittels gemeinsamer Bearbeitung des Themas und der Durchführung von Pilotaktionen soll im Projekt aufgezeigt werden, wie die Einstellung der Bevölkerung zum eigenen Nutzen verändert werden kann. Experten beider Regionen tauschen Erfahrungen aus, verbünden sich mit Akteuren der Region und führen Pilotaktionen durch. Die Beiden Regionen wollen Menschen in Bewegung bringen, wollen sich in Richtung Gesundheit bewegen.

Ziel beider Regionen ist es, mit dem Projekt die Lebensqualität und touristische Attraktivität beider Regionen zu steigern und einen Beitrag zum Erhalt der Gesundheit zu leisten. Ausgewählte Pilotaktionen sollten Möglichkeiten der Gesunderhaltung aufzeigen und Möglichkeiten für Folgeprojekte öffnen.

Je eine Arbeitsgruppe in den Pilotaktionen mit unterschiedlichen Akteuren aus den Bereichen Sport, Gesundheit, Tourismus etc. haben ihre Stärken und Schwächen analysiert und Pilotaktionen geplant.

In Vorarlberg werden diese Aktionen in den Bregenzerwälder Gemeinden Lingenau und Bezau umgesetzt. Ehrenamtliche LäuferInnen des Vereins „Im Wald läuft’s“ vermessen Laufstrecken für Kinder und Erwachsene, welche beschildert und in einem Folder festgehalten werden sollen. Gastronomische Betriebe sollen Läufermenüs anbieten, Familienlauftage sollen stattfinden und das sportliche Angebot soll über die Medien intensiv beworben werden.

Es geht darum, die breite Bevölkerung – also auch Menschen, die nicht in Vereinen organisiert sind – „in Bewegung“ zu bringen.

Das grenzüberschreitend angelegte Projekt mit der Partnerregion SüdWestAlb brachte einen interessanten Erfahrungsaustausch zur Herangehensweise und lokalen Ausrichtung. In Vorarlberg konzentrierte man sich auf die Errichtung von Laufstrecken in den Gemeinden Bezau und Lingenau. Laufstrecken und Rundwanderwege wurden erhoben, organisierten und Wegergänzungen verhandelt. So konnten in beiden Gemeinden Kinder- und Erwachsenenlaufstrecken ausgeführt und beschildert werden. Parallel dazu wurde ein Informationsprogramm für die Bevölkerung zum Thema Bewegung und Gesundheit ausgeführt. Die Laufstrecken sind für Einheimische und Gäste angelegt und erfreuen sich guter Nutzung. Die beiden Gemeinden gelten als Pilotgemeinden für Ausführung, Beschilderung und für die Mobilisierung zur körperlichen Ertüchtigung.

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