Albergo
Planung, Restaurierung und Nutzung alter Bausubstanz in einem kleinörtlichen Weiler von Innerbraz als Pilgerherberge im Klostertal
Das Haidhaus, ehemals Gasthof Linde, zählt zu den ältesten Gasthäusern im Klostertal und liegt im Weiler Mühleplatz östlich der Gemeinde Innerbraz. Vor vielen Jahren kaufte die Gemeinde das historische Gebäude, um es vor dem Verfall zu schützen. Das im 14. Jahrhundert errichtete Haidhaus bildet zusammen mit Kapelle und Brunnen ein erhaltenswertes Ensemble. Während der Bauzeit der Arlbergbahn war das Gasthaus (ital. Albergo) mit angeschlossenem Lebensmittelladen aufgrund seine strategisch wichtigen Lage am ehemaligen Säumerweg über den Arlberg von hoher Bedeutung. In Innerbraz war klar, dass der Erhalt des Haidhauses aufwendige Sanierungsarbeiten und die Entwicklung eines Nutzungskonzepts notwendig waren.
Die Gemeinde Innerbraz übernahm vor Jahren das leerstehende Gebäude, den ehemalige Gasthof Linde, um es vor dem Verfall zu schützen. Das Haus zählt zu den ältesten Gebäuden in Innerbraz. Die Ursprünge des Gebäudes, einschließlich des Gewölbekellers, reichen bis ins 14. Jahrhundert zurück. Um dieses historisch wichtige Objekt zu erhalten, müssen entsprechende Nutzungskonzepte entwickelt werden. Es ist allgemein bekannt, dass die Restaurierung eines solch alten Gebäudes aufwändig und die Nutzung oft mit Kompromissen verbunden ist. Die Wirtschaftlichkeit stellt dabei häufig eine Herausforderung dar. Dennoch besteht ein großes öffentliches Interesse am Erhalt und an der Pflege des Kulturerbes. Mit einem durchdachten Nutzungskonzepts und der Unterstützung durch Strukturförderungen könnte der Erhalt des Gebäudes realisierbar sein, was dem Weiler eine wesentliche Aufwertung verschaffen würde.
Das im Jahr 2008 gestartete Projekt hatte zum Ziel, durch die Aufwertung des Haidhauses die Attraktivität des kleinen Weilers Mühle zu steigern und das historische Gebäude einer neuen Nutzung zuzuführen. Im Zuge der Reaktivierung des alten Arlbergwegs als Jakobsweg durch das Klostertal bot sich das Haidhaus als geeigneter Standort für die Errichtung einer Pilgerherberge an.
Im Rahmen des LEADER-Projekts sollten ein Trägerverein gegründet, die Planungsanforderungen ermittelt und ein erster Entwurf erstellt werden. Darüber hinaus waren die Klärung der Finanzierung, eine Machbarkeitsstudie und die Vorbereitung der Umsetzung vorgesehen. Die Bauplanung, die eigentliche Sanierung sowie der Anlaufbetrieb des Projekts waren jedoch nicht Teil des Vorhabens.
Obwohl es im Klostertal eine hohe Bereitschaft gab, einen Jakobspilger-Verein für den Betrieb des Haidhauses zu gründen, scheiterte dieses Vorhaben, da die Finanzierung für die Restaurierung der Bausubstanz nicht gesichert werden konnte. Zwar wurden die Planungsanforderungen und ein Entwurf angegangen, jedoch fand sich kein Investor, der sich für das Projekt engagieren wollte. Als auch ein letzter Anlauf zur Suche nach Investoren erfolglos blieb, wurde das Projekt 2010 vorzeitig abgebrochen. Kurz darauf wurde das Haidhaus verkauft, wodurch zumindest ein Teil der ursprünglichen Projektziele nachträglich erreicht wurde: Das Haidhaus wurde unter den Vorgaben des Bundesdenkmalamts renoviert und einer privaten Nutzung zugeführt.
Somit hat das Projekt letztlich sein Ziel erreicht, nämlich: Die alte Bausubstanz des traditionsreichen Hauses zu erhalten und das Haus einer neuen Nutzung zuzuführen.