Nutzen statt besitzen

Nutzen statt besitzen

Effizient, ressourcenschonend und nachhaltig leben

„Teilen statt haben“ oder „nutzen statt besitzen“ sind inzwischen gebräuchliche und meist positiv besetzte Beschreibungen eines Konsumverhaltens, das sich in vielen Bereichen wiederfindet. Autos, Unterkünfte, Freizeiteinrichtungen und Kleider werden geteilt und die Geldbörse wird damit geschont. In der Landwirtschaft ist z.B. der Maschinenring professionell organisiert, um hohe Investitionen zu teilen und gleichzeitig rationell zu arbeiten.

Die Idee des „Nutzen statt Besitzen“ kann auf weitere Bereiche wie Haushalt, Freizeitgestaltung, Handwerk und Gartenarbeit angewendet werden. So werden weniger Ressourcen verbraucht und wir tun der Umwelt einen Gefallen. Aber: Es muss organisiert werden. Genossenschaftlich organisierte Wohnformen sind hierbei unbestritten im Vorteil.

"Ein Bonussystem für das Verrichten von Arbeiten für die Allgemeinheit oder die kollektive Unterstützung von Ideen durch Crowdfunding können der Lebensraumqualität der Nachbarschaft eine neue Facette hinzufügen", meint Wolfgang Fiel anlässlich der Ausstellungseröffnung. Mehr lesen

Literatur

  • zusammen haushalten - Warum es vorteilhaft ist, in Nachbarschaften zu leben. Dieses Buch zeigt auf, wie eine Nachbarschaft wesentlich kostengünstiger, zeitsparender und mit besserer Qualität die «Dinge des täglichen Bedarfs» organisieren kann. Buchbeschreibung beim Herausgeber
  • Ökonomie des Teilens – nachhaltig und innovativ? Hier lesen
  • Ecommony - UmCARE zum Miteinander. Friederike Habermann. Buchbeschreibung beim Verlag
  • Sharing-Ansätze für Wohnen und Quartier - Nachhaltigkeitstransformation, kollaborative Konsummodelle und Wohnungswirtschaft.  Heidi Sinning, Guido Spars. Buchbeschreibung beim Verlag
  • «mehr als wohnen» und die 2000-Watt-Gesellschaft - Personenbezogene Ökobilanz und Massnahmen. Matthias Probst. Der Bericht bilanziert den ökologischen Fussabdruck (Primärenergie und CO2-Emissionen) eines potenziellen, zukünftigen Bewohners der Genossenschaft «mehr als wohnen» in Zürich. Studie lesen
  • Nachhaltiges Wohnen und Arbeiten in einem Wohnprojekt. Die Studie untersucht nachhaltigkeitsbezogene alltägliche Praktiken der(zukünftigen) BewohnerInnen eines gemeinschaftlichen Wohnprojekts in Wien. Es werden Aspekte der ökologischen und sozialen Nachhaltigkeit betrachtet. Studie lesen

Ideen der Interessent*innen für das Kloster3000

Im Rahmen eines Kennenlern-Treffens am 3. Oktober 2020 diskutierten Interessent*innen für das Kloster3000 auch über das Thema "Nutzen statt besitzen". Sie sprachen über die Auswirkung des gemeinsamen Besitzes innerhalb der Genossenschaft, über den - auch emotional bedingten - Unterschied gegenüber des Eigentums und über besondere Organisationserfordernisse bei gemeinschaftlicher Nutzung.

Damit das Motto „teilen statt haben“ funktioniert, brauchen die zukünftigen Bewohner*innen eine dazu passende Einstellung und die gemeinschaftliche Nutzung sollte gut organisiert sein. Die Schweizer Sharing Community „Pumpipumpe“ wurde als positives Beispiel genannt. Ein Nachteil des Teilens ist die eingeschränkte Spontanität, ein Vorteil die Kostenersparnis. "Kümmerer" sollten dafür sorgen, dass die gemeinsam genutzte Infrastruktur in einem guten Zustand ist.

Mehr Informationen in der Veranstaltungsdokumentation (Kapitel 4).