Raum in Vorarlberg gemeinsam gestalten

Interessengruppen diskutieren, wie das Raumbild Vorarlberg 2030 aussehen soll. Foto: D. Mathis
Interessengruppen diskutieren, wie das Raumbild Vorarlberg 2030 aussehen soll. Foto: D. Mathis
11.04.2018

Wie soll Vorarlberg in 2030 aussehen? Diese Frage will das Land mit dem Raumbild 2030 beantworten. Am 9. und 10. April 2018 brachten rund 250 Personen ihre Meinung dazu bei einer Konferenz in Feldkirch ein.

Dass Vorarlberg sich eine Leitlinie für seine räumliche Entwicklung geben will, ist ein Novum. Bisher gibt es vergleichbare Dokumente nur auf Gemeindeebene – die räumlichen Entwicklungskonzepte. Das Raumbild Vorarlberg 2030 soll ein strategisches, landesweites und nachhaltiges Konzept werden, das Grundlagen schafft für die Entwicklung des Landes. Ziel ist es, tragfähige Leitlinien und Ziele für den Siedlungsraum, Landschaft und Landwirtschaft, Mobilität, Wirtschaft und Tourismus, Naturräume sowie Freizeiträume abzustecken. Nach Ansicht der KonferenzteilnehmerInnen, solle das Raumbild als verbindliches Leitbild des Landes verankert werden.

Bei der Raumbild-Konferenz kamen TeilnehmerInnen aus Wirtschaft und Tourismus, Land- und Forstwirtschaft, Naturschutz, Planung und Architektur sowie zahlreiche BürgermeisterInnen und VertreterInnen der Regios zusammen, um den Entwurf des Raumbildes im Detail zu diskutieren und gemeinsam weiter zu bringen.

Regionale Zusammenarbeit stärken

Die TeilnehmerInnen brachten einige Ergänzungen und Anregungen ein. Besonders wichtig für die Umsetzung des Raumbildes sei die Stärkung der regionalen Zusammenarbeit, so der Tenor der Konferenz. Der Austausch zwischen den Kommunen und Regios soll weiter gefördert werden und zu konkreten Vorhaben führen, wie etwa gemeinsame Infrastrukturen, Einrichtungen der Daseinsvorsorge aber auch eine verstärkte Verwaltungskooperation zwischen den Gemeindeämtern.

Im Bereich der Siedlungsentwicklung wurden unter anderem die Wichtigkeit von Frei- und Naturräumen in Zusammenhang mit der Verdichtung von Siedlungsräumen und die Notwendigkeit zur verstärkten Abstimmung zwischen Siedlungsentwicklung und Mobilität betont. Im Bereich Bodenschutz müsse der Handlungsspielraum der öffentlichen Hand erhöht werden und das Land müsse aktivere Bodenpolitik betreiben.

BürgerInnen können mitreden

Der bisherige Raumbild-Entwurf wurde unter der Federführung von Landesstatthalter Karlheinz Rüdisser und der Raumplanungsabteilung von den Fachabteilungen des Landes erarbeitet. Das Projektteam wird jetzt die Ergebnisse der Raumbild-Konferenz in das Dokument einarbeiten. Im Frühsommer wird der Entwurf dann einer öffentlichen Begutachtung und Konsultation unterzogen, wo jede Bürgerin und jeder Bürger Stellung nehmen und die eigenen Anliegen einbringen kann. Im Herbst 2018 wird das Raumbild fertiggestellt. Der Beschluss der Landesregierung und die Kenntnisnahme durch den Landtag sind für Anfang 2019 vorgesehen.

Die Ergebnisse der Raumbild-Konferenz sowie weitere Informationen zum Prozess sind auf der Website der Landesregierung verfügbar.