Gemeinden für mehr Bienenschutz

Zuerst wurde auf der Wiese in Bezau Ampfer gestochen, jetzt im Frühling folgen die Pflanzarbeiten.
Zuerst wurde auf der Wiese in Bezau Ampfer gestochen, jetzt im Frühling folgen die Pflanzarbeiten.
09.05.2019

Das Projekt „BeeAware!“ möchte Gemeinden in den Alpen für den Bienenschutz begeistern und damit die Lebensgrundlagen von Honig- und Wildbienen verbessern. Bezau ist eine von 25 Pilotgemeinden. Jetzt im Frühjahr werden die Aktivitäten immer sichtbarer, ein Sensenkurs fand Anfang Mai 2019 statt.

Bienen und Insekten sind auf eine intakte Biodiversität angewiesen. Die unterschiedlichen Bienenarten brauchen unterschiedliche Pflanzen, Nist- und Trinkplätze, um überleben zu können. Ganzheitlicher Bienen- und Insektenschutz muss deshalb bedeuten, den Lebensraum dieser wichtigen Bestäuber zu sichern, zu verbessern und zu vergrößern.

Gemüseanbau, Hecke und Wiesenblumen

Witus koordiniert die Aktivitäten in Bezau, die in Zusammenarbeit mit dem Netzwerk Allianz in den Alpen und den Gartenfreunden Reuthe-Bezau umgesetzt werden. Der Startschuss fiel im Herbst 2018, als auf einer angepachteten Wiese Ampfer gestochen wurde. Wichtig für witus dabei: „Wir wollen weder eine Schauwiese noch eine Extensivwiese kreieren, sondern streben auch eine weitere landwirtschaftliche Nutzung der Fläche an. So wird auf einem Teil des Grundes auf bodenschonende Art Gemüse angebaut.“, erklärt Geschäftsführer Joachim Kresser. Kernstück wird eine 50 Meter lange Hecke, die von Frühling bis Herbst blühen wird und sowohl Nahrung als auch Lebensraum für Insekten und Vögel sein soll. Eine Einsaat mit vielfältigen Wiesenblumen und hochstämmige Obstbäume sollen zusätzlich sowohl die Biodiversität als auch den Nutzen der Fläche fördern.

Die nächsten Schritte wurden am 8. Mai gesetzt. Auf der Wiese in Bezau fand in Kooperation mit dem Bildungshaus Kloster Bezau ein Sensenkurs statt. Das Sensen ist die schonendste Mähmethode: Es gibt weder Ansaugeffekt noch Zerhäckselung, die selbst den kleinsten Lebewesen den Garaus machen. Die Pflanzen können länger wachsen, Blüten ausbilden und sich versamen. Spätblüher, welche eine wichtige Nahrungsquelle für Bienen und Insekten sind, haben sonst keine Chance sich zu vermehren und verschwinden zunehmend aus unseren Gärten und Wiesen.

Durch fortwährenden Diskurs ist es auch Ziel, der Bevölkerung das Thema näherzubringen, weshalb in weiterer Folge die Wiese der Öffentlichkeit zugänglich gemacht wird. Alle sind herzlich dazu eingeladen, Ideen einzubringen und sich am Projekt zu beteiligen, um unserer vielfältigen Natur etwas zurück geben zu können.

Pilotgemeinden Göfis und Nagelfluhkette

Eine weitere Vorarlberger Pilotgemeinde im Projekt ist Göfis. Hier wird die Grünfläche rundum die denkmalgeschützte Sebastian Kapelle aufgewertet und die Bevölkerung zum Thema sensibilisiert. Ebenso mit dabei sind Gemeinden im Naturpark Nagelfluhkette.

Projektblog

Blogbeitrag zum Sensenkurs in Bezau

Informationen zu den Aktivitäten in Göfis