Auf den Spuren des Bauernkriegs

29. Oktober 2024


                        
                            Auf den Spuren des Bauernkriegs
                        
                        © Foto: Heimatbund Allgäu Kinder der Grundschule Wolfertschwenden durften an den Lanzen mitarbeiten und darauf schreiben, was sie mit Freiheit verbinden.
Projekt

Mit dem sogenannten Bauernkrieg kämpften Menschen vor fast 500 Jahren für mehr Freiheitsrechte. Wichtige Schauplätze dafür gibt es auch in Süddeutschland. In Vorbereitung auf das Gedenkjahr in 2025 setzen die Partner:innen des COURAGE-Projekts einige davon bereits jetzt in Szene und verknüpfen dies mit aktuellen Themen. 

Im grenzüberschreitenden Kulturraum von Oberschwaben über das Allgäu bis Vorarlberg setzte sich wie auch in anderen umliegenden Regionen vor über 500 Jahren die ländliche Bevölkerung für mehr Freiheit und Mitbestimmung ein. Dies mündete in gewaltsamen Auseinandersetzungen mit den Landherren, den sogenannten „Bauernkriegen“. Die historische Bedeutung dieser Ereignisse haben elf Partner:innen unter der Federführung der Regionalentwicklung Vorarlberg im Rahmen des COURAGE-Projekts zum Anlass genommen, um diese wieder in Erinnerung zu rufen und gleichzeitig darauf aufmerksam zu machen, dass demokratische Werte auch heute das Engagement aller erfordern.

Mit Kunst der Gewalt begegnen

Die Projektbeteiligten nutzen unterschiedliche Wege, den Bauernkrieg zu thematisieren. Einige davon wurden Ende Oktober in einer von der Allgäu GmbH organisierten Pressereise vorgestellt. Die Stadt Memmingen nimmt sich dem Thema beispielsweise mit einem dreiteiligen Kunstprojekt an, bei dem sich renommierte Kunstschaffende mit den historischen Ereignissen auseinandersetzen und diese in ihrer künstlerischen Arbeit reflektieren.

Als erstes Objekt wurde die Skulptur „Lanzenfeld“ an einem Originalschauplatz des Bauernkriegs in der Gemeinde Wolfertschwenden am 24. Oktober eröffnet. Bedrohlich in militärisch anmutender Formation erheben sich 75 abstrakte Lanzen aus dem Erdreich. Sie laden Betrachtende dazu ein, in die tumultartige Atmosphäre des Bauernaufstands im Jahr 1525 einzutauchen. Die Skulptur wird bis zum Sommer nächsten Jahres zu sehen sein. Zwei weitere Kunstwerke werden im Frühjahr 2025 der Öffentlichkeit vorgestellt. Um die Zusammenhänge zu verdeutlichen und die Projekte nachhaltig hervorzuheben, werden die Projekte ab Oktober 2025 in einer Ausstellung im Stadtmuseum Memmingen zusammengeführt.

Erinnerungsorte und Dokumentarfilm im Entstehen

Anlässlich der Pressereise stellten auch die Projektpartner Stadt Kempten und das Schwäbische Freilichtmuseum Illerbeuren ihre Pläne für das Gedenkjahr vor. Damit die Erinnerung an die historischen Ereignisse auch langfristig präsent bleibt, erarbeiten die Projektpartner:innen derzeit rund 30 Erinnerungsorte. An wichtigen Schauplätzen werden Besucher:innen mit unterschiedlichen Objekten auf den Bauernkrieg aufmerksam gemacht – so auch in Wolfertschwenden.

Am 25. Januar 2025 stellen die Projektpartner:innen ihre breite Palette an Aktivitäten im Gedenkjahr an einer Pressekonferenz in Eglofs im Allgäu vor. Hier wird unter anderem der COURAGE-Film erstmals aufgeführt, der in einer Kombination aus Spielfilm und Dokumentation die Zuschauer:innen zum Nachdenken anregen soll. Filmemacher Tone Bechter aus Andelsbuch ist derzeit mit den letzten Drehterminen beschäftigt.

Informationen des Stadtmuseums Memmingen zur Installation "Lanzenfeld"

Newsbericht zum Drehstart des COURAGE-Films

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