Ein Faden verbindet

2. Februar 2018

Die Freude und der Stolz über die fertigen Produkte sind riesig bei den Frauen
Projekt

Flüchtlingsfrauen lernen nähen, fertigen Kochschürzen und unterhalten sich mit einheimischen Frauen. Möglich machen das seit kurzem die Näh- und Handarbeitsworkshops, die Freiwillige in Alberschwende anbieten.

Mit dem Angebot „Ein Faden verbindet“ können Frauen, die in Flüchtlingsunterkünften untergebracht sind, unter Menschen kommen, das Nähen erlernen, sich selbst Kleidung nähen oder Änderungen vornehmen. Die Workshops haben am 30. Jänner gestartet und finden bis Ostern jeweils Donnerstag vormittags statt. Danach wird je nach Bedarf ein neues Angebot festgelegt. Der Treff soll zu einem Begegnungsort für Einheimische, Zuwanderinnen, Jung und Alt werden. Die Initiative ist eine neue Aktivität im Rahmen des LEADER-Projekts Engagiert sein.

Neues lernen und sich austauschen

Sechs Frauen aus Syrien, dem Irak und Afghanistan nehmen derzeit teil. Sie stellen Einkauftaschen und Kochschürzen her. Auch stricken können die Flüchtlingsfrauen von einheimischen Frauen lernen. Zwei Seniorinnen haben ihr privates Stricken in die interkulturelle Näh- und Strickrunde verlegt und unterhalten sich mit den Frauen über ihr Leben im Bregenzerwald und ihre Herkunftsländer. Es wird «gehandwerkt» aber auch viel gelacht.

Die Frauen dort sprechen zwar nicht eine Sprache, aber haben das gleiche Ziel: etwas Neues zu lernen und sich auszutauschen. Der Sprachschatz wächst nebenbei mit. Die Freude an der Selbstverwirklichung bei den teilnehmenden Frauen ist enorm – es profitieren alle Teilnehmerinnen von „Ein Faden verbindet“.

Miteinander Positives bewirken

Die Alberschwender Mittelschule stellt ihren Näh- und Handarbeitsraum zur Verfügung. Aus der Bevölkerung gingen zahlreiche Sachspenden von Nähutensilien wie z.B. Stoffe, Reißverschlüsse und Fäden sowie Wolle zum Stricken und Stricknadeln ein. Schneidermeisterin Marianne Gstöhl leitet die Workshops ehrenamtlich. Sie konnte durch die Zusammenarbeit der Freiwilligenkoordinatorin von Engagiert sein mit dem Familienimpulse Kinderdorf vermittelt werden – ein schönes Beispiel für ein gutes Miteinander zwischen Organisationen.

Es ist das Ziel von Engagiert sein, bürgerschaftliches Engagement zu fördern. Dafür unterstützen fünf Freiwilligenkoordinatorinnen in 18 Gemeinden zwischen Hohenweiler und Reuthe Ehrenamtliche, die sich engagieren wollen.

Mitmachen erwünscht

Durch Engagiert sein wurden bereits eine Vielzahl von Initiativen auf den Weg gebracht, die zu Nutzen für das Gemeinwohl schaffen. So feierte beispielsweise die Lotseninitiative in Egg gerade ihren ersten Geburtstag. Mit Warnweste und Kelle sorgen Ehrenamtliche dafür, dass die SchülerInnen die Dorfkreuzung gefahrlos überqueren können. Beim Lernpatenprojekt unterstützen Ehrenamtliche an Volks- und Mittelschulen in Mellau, Egg und Andelsbuch Kinder, so dass Lernschwächen abgebaut und das Selbstvertrauen der Kinder gestärkt werden. Mitmachen ist erwünscht bei diesen und allen weiteren zahlreichen Initiativen von Engagiert sein.

 

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