Wie Bürgerservices zukunftsfähig werden
3. Juni 2024
Projekt
Was brauchen die Gemeinden, um allen Bürger:innen die bestmöglichen Leistungen anbieten zu können? Auf diese Fragen haben die Teilnehmer:innen des Projekts „Soziale Nahversorgung“ erste Antworten gefunden. Mit Systempartner:innen diskutierten sie Ende Mai bei der Schlussveranstaltung, wie die Umsetzung gelingen kann.
Damit eine Gemeinde das Dorfleben aktiv gestalten kann, ist es wichtig zu wissen, was die Menschen bewegt und wie sich ihre Bedürfnisse verändern. Der Bürgerservice als erste Anlaufstelle im Gemeindeamt kann hier als Seismograf wirken und erkennen, was die Menschen brauchen. Die Arbeit der Mitarbeiter:innen der Bürgerservices geht mittlerweile weit über reine Verwaltungstätigkeiten hinaus. Im Projekt Soziale Nahversorgung wurden die veränderten Bedürfnisse und Rahmenbedingungen in den vergangenen Monaten diskutiert und gemeinsam mit Verwaltungs- und Facheinrichtungen in Vorarlberg Lösungswege gesucht. Außerdem lag der Fokus auf dem Vernetzungs- und Weiterbildungsangebot, um für die zukünftigen Anforderungen im Gemeindeamt gerüstet zu sein.
Weiterbildung für Bürgerservice-Mitarbeiter:innen
Um allen Menschen, die sich für Soziale Nahversorgung einsetzen, gutes Werkzeug in die Hände geben zu können, setzen die Gemeinden des Projekts auf Weiterbildung. Diese gliedert sich in drei Säulen: fachliche Weiterbildung, soziale Kompetenz und Austausch. Bei Ersterem geht es um grundlegendes Wissen für diverse Verwaltungstätigkeiten (Beantragung von Sozialhilfe oder Heizkostenzuschuss etc.).
Außerdem brauchen die Bürgerservice-Mitarbeiter:innen Wissen darüber, wie sie sich in Konfliktsituationen am besten verhalten oder ob und wieweit sie sich „einmischen“ dürfen, wenn sie auf Problemsituationen in ihrem Umfeld aufmerksam werden. Die Vorarlberger Verwaltungsakademie wird dazu neue Ausbildungsmodule in ihr Angebot aufnehmen, die auch ehrenamtlich engagierten Menschen oder Sozialorganisationen offenstehen sollen.
Erfolgsfaktor Vernetzung
Bereits nach kurzer Zeit hat sich im Projekt die dritte Säule als wesentlicher Erfolgsfaktor herausgestellt: Regelmäßige Austausch-Treffen zwischen den Bürgerservice-Stellen der verschiedenen Gemeinden, aber auch mit vor- oder nachgelagerten Service-Einrichtungen und anderen Verwaltungsebenen in Vorarlberg. Unabhängig von den anstehenden Aufgaben arbeiten letzten Endes immer Menschen miteinander. Wenn sich diese persönlich kennen, funktioniert der Ablauf besser.
Bei der Schlussveranstaltung am 22. Mai 2014 wurde diskutiert, wie die im Projekt formulierten Wünsche Realität werden können. Eine besondere Rolle kommt dabei den Regios Walgau und Bregenzerwald zu, die die Gemeinden bei der Vernetzung unterstützen werden.
Das Projekt soziale Nachversorgung wurde gemeinsam von Doren, Hittisau und Mellau sowie von fünf Gemeinden aus dem Walgau umgesetzt.
Video zum Projekt und weitere Informationen
Übersicht