Kinderfreundliches Wohnen

Kinderfreundliches Wohnen

Kinder gestalten die Zukunft.
Schenken wir ihnen Sozialkompetenz!

Was gibt es Besseres, als mit Geschwistern und Eltern in angemessenen Räumen zusammenzuleben, sich öfter mit Gleichaltrigen zu treffen, sich mit ihnen zu arrangieren, ausreichend Bewegungs- und Begegnungsraum zu haben und in einer vertrauten Nachbarschaft zu leben, in der man über die traditionelle Familienstruktur hinaus die Bedürfnisse der Menschen unterschiedlichen Alters hautnah erfahren kann.

In gemeinschaftlich organisierten Wohnformen entwickelt sich erfahrungsgemäß eine hohe Sensibilität für die Nachbar*innen. Organisierte Nachbarschaftshilfe und ein hoher Grad an Selbstorganisation führen zu höherer Sozialkompetenz einzelner Personen und das schon ab dem Kindesalter.

Literatur

  • Familien in gemeinschaftlichen Wohnformen, Dürr, S., Heitkötter, M., Kuhn, G., Lien, S., Abraham, N., Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung, 2021.
    Einen vielversprechenden Lösungsansatz für bezahlbaren und langfristig verfügbaren Wohnraum für Familien bieten gemeinschaftliche Wohnprojekte. Forschende der Hochschule Karlsruhe und des Deutschen Jugendinstituts haben diese Wohnform aus raum- und sozialwissenschaftlicher Perspektive anhand verschiedener Methoden untersucht: Neben einer Online-Befragung von mehr als 400 Haushalten in etwa 90 Wohnprojekten wurden zwölf Fallstudien und 16 Expert*inneninterviews durchgeführt. Zusammenfassung und Download
  • Verdichtete Bebauungsstrukturen als kinderfreundliche Wohnumwelt in der Stadt,  Herbert C. Leindecker, Dissertation, 2004.
    Ausgangspunkt der Studie war die Hypothese, dass die Bebauungsstrukturen das entscheidende Kriterium für eine kinderfreundliche Wohnumwelt sind, und somit die Ursache für die bekannten Symptome, wie Verkehrsproblematik, verminderte Wohnnutzung der Innenstädte, Zersiedelung der Peripherie etc. Eines der Ergebnisse: Das Einfamilienhaus und das Hochhaus sind nicht kinderfreundlich. Kinder suchen vor allem Gemeinschaft. Sie wollen nicht ihr eigenes Schwimmbad im Garten eines Einfamilienhauses, sie wollen Freunde haben.
  • Kinderbetreuung. In: Nachhaltiges Wohnen und Arbeiten in einem Wohnprojekt. Eine komparative praxistheoretische Analyse. Michaela Leitner, Theresia Markut, Sylvia Mandl, Beate Littig, 2015. Kapitel 4.8, S. 73-79
    Die Studie des österreichischen Instituts für Nachhaltige Entwicklung untersucht nachhaltigkeitsbezogene alltägliche Praktiken der (zukünftigen) Bewohner*innen eines gemeinschaftlichen Wohnprojekts in Wien (Wohnprojekt Wien). Die Tätigkeiten der Bewohner*innen wurden ein Jahr vor und ein Jahr nach dem Einzug betrachtet. Die Befragten schildern, dass im Wohnprojekt die Kinder vor Ort Freund*innen gefunden haben, dass die Kinder mehr Zeit mit den Nachbar*innen verbringen und dass eine aktive Kinderbetreuung durch Nachbar*innen stattfindet, die die Alltagsorganisation erleichtert. Hier lesen
  • Gemeinschaftliches Wohnen: “Alleinerziehende haben andere Bedürfnisse”. Interview mit Sarah Zeller, Leiterin von Juno, einem Wiener Verein für gemeinschaftliches Wohnen für Alleinerziehende
    Alleinerziehende Frauen und Männer haben zwischen Kindern, Job und Haushalt wenig Verschnaufpausen. Viel zu oft sind sie auf sich allein gestellt. Das muss aber nicht sein. Sarah Zeller und ihr Verein Juno vermittelt Ein-Eltern-Familien an WGs und Wohnungen in Häusern, die auf Gemeinschaft setzen. Das wichtigste Kriterium: Leistbarkeit. Wie das abläuft und wieso gerade alleinerziehende Eltern von Gemeinschaft profitieren, erzählt sie im Interview mit MOMENT.
  • „Generation Rücksichtslos“. Bericht über eine Studie zum Gemeinschaftssinn von Kindern und Jugendlichen
    Ein bedenklicher Teil der Kinder und Jugendlichen zeigt Mängel in ihrem Sinn für das gemeinschaftliche Miteinander. Schlimmer noch: „Ein Drittel aller Jugendlichen hat keinen Gemeinschaftssinn.“ Zu diesen besorgniserregenden Befunden kommt eine aktuelle Studie der Bepanthen-Kinderförderung und der Universität Bielefeld. Dabei ist bereits von einer „Generation Rücksichtslos“ die Rede. Hier lesen