"Vorarlberg hat noch viel Aufholbedarf"

Mama und Business-Woman: Katharina Rhomberg-Schebl erzählt im Podcast, wie sie Arbeit, Familie und Ehrenamt unter einen Hut bringt.
Mama und Business-Woman: Katharina Rhomberg-Schebl erzählt im Podcast, wie sie Arbeit, Familie und Ehrenamt unter einen Hut bringt.
22.08.2022

Wie kann eine Frau Familie, Karriere und Ehrenamt unter einen Hut bringen? Katharina Rhomberg-Shebl berichtet von ihren Erfahrungen und Herausforderungen in der zweiten Folge des Podcasts "Geschlechterrolle vorwärts" des Vorarlberger Familienverbands.

Geschäftsführerin eines Industriebetriebs mit 200 Mitarbeitenden, stellvertretende Bundesvorsitzende der Jungen Industrie Österreich, Beirätin im Vorarlberger Familienverband und bald zweifache Mutter. Katharina Rhomberg-Shebl erzählt, wie das alles gleichzeitig funktioniert und was sich in Vorarlberg ändern müsste, damit es einfacher wird.

Katharina Rhomberg-Shebl ist verheiratet, hat eine eineinhalb-jährige Tochter und erwartet ihr zweites Kind. Ihr Mann lebt und arbeitet unter der Woche in Wien, ab Donnerstag Abend ist er in der Regel in Vorarlberg. Rhomberg-Shebl hat seit der Geburt ihrer Tochter ihr Arbeitspensum reduziert, ihr Mann arbeitet Vollzeit. "Seit wir ein Kind haben, ist mein Mann viel flexibler mit der Arbeit - das war eine Umstellung für ihn", erklärt sie.

Die Kinderbetreuung ist durchorganisiert: An drei Vormittagen und einem ganzen Tag besucht die Tochter eine Betreuungseinrichtung, an einem Tag kümmert sich ein Kindermädchen um sie. Bei zusätzlichem oder ungeplantem Betreuungsbedarf springen die Großeltern ein. "Die Plätze in der Kinderbetreuung sind sehr begehrt und schwer zu bekommen. Wir haben hier viel Glück gehabt", meint Rhomberg-Shebl.

Wenn man nicht die klassische Rollenteilung lebt, stößt man oft auf Vorurteile - so Rhomberg-Schebls Erfahrungen aus ihrem Umfeld. "Vorarlberg hat hier noch viel Aufholbedarf". Damit sich für Frauen etwas ändert, müsse sich vor allem die Rolle der Väter ändern. Hier gebe es noch viel Wiederstand. Beispielsweise gibt es in Vorarlberg nur sehr wenige Väter, die in Karenz gehen, obwohl es die Möglichkeit hierfür gibt. Auch bei den Rahmenbedingungen sieht Rhomberg-Shebl Handlungsbedarf: "Beim neuen Kinder- und Betreuungsgesetz fehlen die Visionen und der Mut".

Die Podcast-Folge zum Nachhören