Meilenstein für nachhaltige Zukunftsgestaltung im Großen Walsertal

Die GemeindevertreterInnen der sechs Gemeinden des Großen Walsertals stehen für das gemeinsam erarbeitete Regionale Räumliche Entwicklungskonzept ein. Foto: heimaten/Kerstin Berchtold
Die GemeindevertreterInnen der sechs Gemeinden des Großen Walsertals stehen für das gemeinsam erarbeitete Regionale Räumliche Entwicklungskonzept ein. Foto: heimaten/Kerstin Berchtold
03.12.2019

Sechs Gemeinden, zwölf öffentliche Veranstaltungen und 100 beteiligte WalserInnen: Diese Zutaten führten zum erfolgreichen Beschluss des Regionalen Räumlichen Entwicklungskonzepts für das Große Walsertal. Die Umsetzung ist bereits auf den Weg gebracht.

Der intensive und partizipative Entwicklungsprozess dauerte 15 Monate und wurde vom Planungsbüro heimaten® umgesetzt. Ausschlaggebend für den Start dieses ambitionierten Projektes war die umfassende Novellierung des Raumplanungsgesetzes im Frühjahr 2019 und die darauffolgende Stärkung des Regionalmanagements mit Regina Rusch als Geschäftsführerin der REGIO Großes Walsertal. Seit April 2019 begleitete und koordinierte die neue REGIO-Managerin den Prozess.

BürgerInnen diskutieren ihre Zukunft

Eine wesentliche Säule war die Beteiligung der BürgerInnen. In 74 Sitzungen und zwölf öffentlichen Veranstaltungen erarbeiteten 100 engagierte WalserInnen die regionalentwicklungspolitischen Leitlinien für die nächsten 10-15 Jahre, d.h. bis 2030. Die GemeindevertreterInnen stimmten dem Ergebnis am 27. November 2019 in einer gemeinsamen Sitzung zu. Das Regionale Räumliche Entwicklungskonzept ist gleichzeitig Grundlage für die sogenannten Räumlichen Entwicklungspläne (REP), die momentan von den sechs Gemeinden ausgearbeitet werden.

Das Regionale Räumliche Entwicklungskonzept Biosphärenpark Großes Walsertal hat die Aufgabe, das Bewusstsein für das Besondere der Region zu wecken, historische Entwicklungen aufzuarbeiten, Klarheit über die eigene Entwicklungsvision zu geben, gemeinsame Regeln für die Gestaltung des Raumes vorzugeben und vor allem die erfolgreiche Region Biosphärenpark Großes Walsertal zu stärken. Es wurden 46 Umsetzungsmaßnahmen definiert.

Umsetzung durch Projekte

Siedlungsentwicklung, Freiraum, Wirtschaftsentwicklung, Landwirtschaft, Tourismus, Verkehr und Mobilität sowie regionale Kooperationen sind die Schwerpunkte des Strategiepapiers. Wesentlich für die Region ist die Sicherung und Verbesserung der Lebensqualität der BürgerInnen und deren Einbindung in die regionale Entwicklung, die Stärkung der regionalen Wirtschaft (Landwirtschaft, Tourismus, Handwerk und Gewerbe, Handel, Information und Consulting) sowie die Weiterentwicklung der historisch gewachsenen Weiler und Gebäudeensembles in der Streusiedlung. Die Umsetzung der Biosphärenpark-Philosophie „Leben und Wirtschaften im Einklang mit der Natur“ steht dabei stets im Vordergrund und ist somit eine Ergänzung und Konkretisierung des Biosphärenpark-Leitbildes.

Der nächste Schritt ist die Umsetzung der Maßnahmen. Im Jänner 2020 werden in einem Workshop die Schwerpunkte für das neue Jahr definiert. Bereits jetzt wurde mit verschiedenen Projekten (Kreislaufwirtschaft, Belebung von Leerstand im Großen Walsertal, mobile Jugendarbeit, …) gestartet.