KLARer Umgang mit Klimawandelfolgen im Großen Walsertal

Draußen zelten, über das Verhältnis Mensch-Natur diskutieren und gemeinsam ein Naturverständnis kreieren - Das bot das erste Nature Design Camp im Großen Walsertal zum Start der Aktivitäten als KLAR!-Region. Foto: Bernhard Poscher
Draußen zelten, über das Verhältnis Mensch-Natur diskutieren und gemeinsam ein Naturverständnis kreieren - Das bot das erste Nature Design Camp im Großen Walsertal zum Start der Aktivitäten als KLAR!-Region. Foto: Bernhard Poscher
31.05.2022

Versiegende Quellen, Waldschäden, Verschiebung der Schneefallgrenze nach oben – im Großen Walsertal macht sich der Klimawandel deutlich bemerkbar. Seit kurzem verfolgen die sechs Biosphärenpark-Gemeinden eine gemeinsame Strategie, um den Folgen der Klimaveränderungen entgegenzutreten.

Klimaschutz und Anpassung gemeinsam anpacken

Bereits seit 2009 steht der Klimaschutz im Großen Walsertal im Fokus mit der Beteiligung am Bundesprogramm der Klima- und Energie-Modellregionen (KEM). Damit Klimaschutz und Klimawandelanpassung Hand in Hand gehen, setzt sich der Biosphärenpark seit 2021 zusätzlich als Klimawandelanpassungs-Region (KLAR!-Region) intensiv mit der Frage auseinander, wie die Region auf die Klimawandelfolgen reagieren kann. Über das KLAR!-Programm haben Regionen und Gemeinden die Möglichkeit, sich auf den Klimawandel vorzubereiten, mittels Anpassungsmaßnahmen die negativen Folgen des Klimawandels zu minimieren und die sich eröffnenden Chancen zu nutzen.

Der Biosphärenpark hat sich für die kommenden zwei Jahre ein ambitioniertes Programm vorgenommen. In einem ersten Schritt wurde ein umfassendes Anpassungskonzept erarbeitet. Die Palette der geplanten Aktivitäten ist breit: Löschwasser-Versorgungscheck, klimafitte Bauregelungen, Dokumentation lokaler Klimawandelfolgen durch die Bevölkerung und vieles mehr. Im April 2022 startete die Umsetzung der im Konzept beschriebenen Maßnahmen. Für die Koordination der Aktivitäten als KLAR!-Region wurde eigens eine Halbzeitstelle eingerichtet und mit Anne Bauch besetzt.

Gelunger Start mit dem Nature Design Camp

Zum Auftakt fand mit dem „Nature Design Camp“ vom 22. bis 24. April eine dreitägige Klima-Denkwerkstatt statt. Die zwölf Teilnehmer*innen aus dem Tal und in das Tal kommend gestalteten und experimentierten rund um die Themen Gemeinschaft, Nachhaltigkeit und Klimawandel. Gemeinsam kreierten und diskutierten sie auf künstlerische Art und Weise ein neues Naturverständnis, um sich als Mensch mit der Natur wieder als Teil eines größeren Zusammenhangs zu verstehen. Im Herbst sollen die Ergebnisse in einem kleinen Guide publiziert werden. Eco-Social Designer Christoph Matt und Studio Matt von der Kunst und Design Akademie HDK-Valand in Göteborg, Schweden, leitete das Camp.

Neben dem Großen Walsertal gibt es vier weitere KLAR!-Regionen in Vorarlberg, bundesweit beteiligen sich 650 Gemeinden am KLAR!-Programm. Maßnahmen als KLAR!-Region können auch über das LEADER-Programm gefördert werden.

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