Grünere Wirtschaft im Alpenraum durch regionales Holz

Regionales Holz und Green Economy
Regionales Holz und Green Economy
02.12.2017

Die Wirtschaft in den Alpen soll grüner werden! Welchen Beitrag dazu regionale Holzbetriebe leisten können, diskutierten die Regio-V und der Waldverband Vorarlberg mit den TeilnehmerInnen einer Veranstaltung zur „Green Alpine Economy“ im Herbst in Immenstadt. Der Bericht dazu ist jetzt verfügbar.

Das deutsche Umweltbundesamt arbeitet derzeit an einem Aktionsprogramm für eine grüne Wirtschaft in den Alpen. Bei der Erstellung des Aktionsprogramms spielen die lokalen und regionalen Akteurinnen und Akteure eine zentrale Rolle. Sie wurden im Rahmen einer Workshopreihe im Herbst 2017 mit unterschiedlichen thematischen Schwerpunkten eingebunden. Den Auftakt bildete die Veranstaltung „Geschäftsmodelle zur nachhaltigen Nutzung natürlicher Ressourcen im Alpenraum“ am 27. September 2017 in Immenstadt im Allgäu. Martin Staudinger im Auftrag der Regio-V und Thomas Ölz vom Waldverband brachten die Erkenntnisse aus dem CaSCo-Projekt und von der Initiative Vorarlbergholz in die Veranstaltung ein.

In den für den Holzbau bekannten Regionen Vorarlberg und Oberallgäu wird immer mehr Holz importiert. Die Gründe sind vielfältig: Kleine regionale Holzbetriebe können beim Preisdruck auf dem internationalen Markt nicht bestehen; nicht alle Holzprodukte werden in der Region hergestellt; Kunden und auch Betriebe wie Tischler sind sich der Herkunft des Holzes nicht bewusst. Die Folgen: schlechtere CO2-Bilanz durch lange Transportwege, Verlust an regionaler Wertschöpfung, Überalterung der Wälder.

Schlüsselstelle öffentliche Beschaffung

Die Workshop-TeilnehmerInnen diskutierten Lösungsansätze wie beispielsweise die Herkunftszertifizierung für Holzprodukte und gemeinsame Marketingmaßnahmen. Eine Schlüsselfunktion nimmt das grüne Beschaffungswesen ein: Es muss gelingen, öffentliche Auftraggeber dazu zu bringen, im Rahmen der Vergabevorschriften Regionalität in ihren Ausschreibungstexten als Kriterium zu etablieren.

Obwohl die Probleme oft ähnlich sind, lassen sich funktionierende Lösungsansätze einer Region nur eingeschränkt auf andere Regionen übertragen: zu unterschiedlich sind die Struktur regionaler Unternehmen, Fördermöglichkeiten, rechtliche Rahmenbedingungen etc. Dennoch trugen die TeilnehmerInnen einige Ideen für alpenweite Maßnahmen zusammen: verstärkte Bewusstseinsbildung durch Leuchtturmprojekte, kritische Analyse und möglicherweise Anpassung bestehender Labels, ein Regions-/Staatenübergreifender Zusammenschluss der Holzbranche für mehr politisches Gewicht etc.

Die Veranstaltungsdokumentation ist hier verfügbar. ExpertInnen, Unternehmen und alle Interessierten können Ihre Vorstellungen bezüglich eines Arbeitsprogramms für eine grüne Wirtschaft im Alpenraum noch bis 10. Januar 2018 in einer kurzen Online-Umfrage einbringen.