Genossenschaften als Träger nachhaltiger Regionalentwicklung

Genossenschaften bieten einige Vorteile im Zusammenhang mit LEADER
Genossenschaften bieten einige Vorteile im Zusammenhang mit LEADER
15.05.2019

Die Anforderungen im Rahmen von LEADER steigen. Ob Genossenschaften hierbei eine vorteilhafte Organisationsform sind, war Inhalt einer innovativen Werkstatt am 14. Mai 2019 in Ansfelden. Anhand von Praxisbeispielen wurden die Vor- und Nachteile diskutiert.

Die Rechtsform einer lokalen Aktionsgruppe (LAG) oder einer Projektträgerin/eines Projektträgers hat Folgen in den Bereichen Besteuerung, Beteiligungs- und Handlungsmöglichkeiten, Finanzierung sowie Haftung und Verantwortung von Geschäftsführung und Führungsebene. Im Vorfeld der künftigen Programmperiode wurden im Rahmen des Workshops „Genossenschaften“ von Netzwerk Zukunftsraum Land daher rechtzeitig Know-how und Erfahrungen eingespielt, die eine gute Reflexion darüber ermöglichen sollen, mit welchem Organisationsmodell man den steigenden Anforderungen im Rahmen von LEADER am besten gerecht werden kann.

Genossenschaften für kooperative Initiativen und Projekte?

Den Schwerpunkt bildeten die „eingetragenen Genossenschaften“, die als Organisationsform in der ländlichen Entwicklung und insbesondere im Kontext der LEADER-Entwicklungsarbeit an Bedeutung gewinnen könnten. Neben rechtlichen Belangen ging es auch um die Frage, ob Genossenschaften ein Zukunftsmodell für kooperatives Wirtschaften im ländlichen Raum sein können. Ralph Grossmann von der Estonian Business School hat dazu Ergebnisse aus Studien vorgestellt, die u.a. zu folgender Erkenntnis führten: Genossenschaften sind in Krisen resistenter, besitzen eine hohe Innovationskraft, fördern regionale Wertschöpfungsketten, tragen zu ökonomischem Pluralismus bei, schaffen Versorgungsstrukturen in “unrentablen” Gebieten, fördern Nachhaltigkeit und ökologische Projekte und stärken den Zusammenhalt in der Gesellschaft.

Praxisbeispiel Regio-V eGen

Die Regio-V ist bereits als eingetragene Genossenschaft organisiert. Die praktischen Erfahrungen damit wurden von LEADER-Manager Peter Steurer präsentiert. Als Vorteile einer eGen nannte er unter anderem:

  • die Haftungsbeschränkung auf das Gesellschaftsvermögen
  • der Bestand der Gesellschaft ist unabhängig von der Person der Mitglieder
  • das gute Ansehen einer eGen am Markt durch die Kaufmannseigenschaft
  • das demokratische Grundprinzip
  • es ist kein Mindestkapital erforderlich
  • die unbürokratische Erweiterung um neue Mitglieder.

Auch die Erfahrungen der Beschäftigungsgenossenschaft Otelo eGen (oteloegen.at) und von Genossenschaften im Energiebereich sowie das GmbH-Modell der LEADER-Region Almenland & Energieregion Weiz – Gleisdorf wurden diskutiert. Ein weiteres zentrales Thema waren die Vor- und Nachteile unterschiedlicher Rechtsformen.

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