Freizeitnutzung im Kleinwalsertal unter der Lupe

Wie lässt sich vermeiden, dass Wandernde ihren Müll am Wegesrand hinterlassen? Lösungsansätze zu vielen Konflikten liegen jetzt auf dem Tisch. Foto: Dominik Berchtold
Wie lässt sich vermeiden, dass Wandernde ihren Müll am Wegesrand hinterlassen? Lösungsansätze zu vielen Konflikten liegen jetzt auf dem Tisch. Foto: Dominik Berchtold
07.12.2018

Freizeit ist etwas Schönes. Verbringen wir diese in der Natur, so birgt die Freizeitnutzung Potenzial für Konflikte. Im Kleinwalsertal sollen solche Nutzungskonflikte in Zukunft minimiert werden. Hierzu wird derzeit im Rahmen des LEADER-Projekts „Natur bewusst erleben“ ein Lenkungskonzept erarbeitet.

Im Oktober wurden rund 160 VertreterInnen aller relevanten Interessensgruppen zur Teilnahme an einer Umfrage zur Freizeit- und Lebensraumnutzung im Kleinwalsertal eingeladen. Ziel war, Nutzungskonflikte im Naturraum zu identifizieren und zu lokalisieren sowie konkrete Lösungsvorschläge zu sammeln. Befragt wurden unter anderem VertreterInnen der Outdoor- und Freizeitanbieter, von Land-, Alp- und Forstwirtschaft, aus der Gastronomie, von Gemeinden und aus dem Natur- und Landschaftsschutz.

Wo es hakt und was dagegen getan werden kann

Die Resonanz auf die Umfrage war mit mehr als 100 vollständig ausgefüllten Fragebögen sehr positiv und es konnten über 400 Seiten mit detaillierten Angaben zu bekannten Konflikten und Lösungsansätzen dokumentiert werden. Zum Thema Müll an Wanderwegen wurde beispielsweise angeregt, Einheimische und Gäste durch eine umfassende Kampagne zu sensibilisieren oder auf bestehenden Wegweisern die Entfernung zu öffentlichen WCs zu ergänzen. Zudem werden auch Wander- und BergführerInnen als wichtige Multiplikatoren mit Vorbildwirkung gesehen, die entsprechend geschult werden sollten. Im Projekt wurde außerdem eine Datenbank für die exakte räumliche Darstellung und Analyse der Konflikte erstellt. Die erhobenen Daten und Ergebnisse fließen jetzt in die gemeinsame Erarbeitung eines Lenkungskonzeptes ein.

Gleichzeitig erfolgen derzeit Gespräche mit ExpertInnen und Datenrecherchen für eine Konflikt- und Potenzialanalyse sowie die umfassende Analyse des Naturraums der Gemeinde Mittelberg. Das Projekt „Natur bewusst erleben“ der Gemeinde Mittelberg und Kleinwalsertal Tourismus eGen umfasst drei Schwerpunkte, die bis Frühjahr 2020 erarbeitet werden:

  1. Gesamthafte Analyse des Naturraums der Gemeinde Mittelberg mit dem Fokus auf die Ökosystemleistungen insbesondere für die Lebensräume Moore, Grünland und Wälder
  2. Entwicklung eines beschlussfähigen Konzeptes für die Lenkung von Freizeit- und Lebensraumnutzung
  3. Erarbeitung von Maßnahmen zur innovativen Wissensvermittlung

Fachlich begleitet wird das Projekt von Revital Integrative Naturraumplanung GmbH sowie der Universität Innsbruck.