Gemeinschafts-Erdkeller in Bezau eröffnet

Interessierte besichtigten den Erdkeller bei der Einweihung am 22. August 2020.
Interessierte besichtigten den Erdkeller bei der Einweihung am 22. August 2020.
24.08.2020

Eigene Karotten und Äpfel essen im März? Diesen Luxus genießen in Bezau jetzt die Nutzer*innen des neuen Erdkellers. Er wurde dank des gleichnamigen LEADER-Projekts errichtet und am 22. August 2020 mit einem Fest eingeweiht.

Der Erdkeller wird zur Frischlagerung von Ost und Gemüse von Gasthäusern und Privatpersonen genützt und ist der erste dieser Art in Österreich. Zentral in Bezau gelegen beim Bahnhofsgarten neben der Lebenshilfe wird er über die Gartenfreunde Reuthe-Bezau verwaltet und von einer Kellermeisterin gemanagt. „Es ist den Gemeinden Bezau und Reuthe ein Anliegen, zusammenzuarbeiten und wir sind wirklich stolz auf dieses Projekt für Generationen.“, freut sich Bianca Moosbrugger-Petter, Bürgermeisterin von Reuthe.

In Obstkammern und Lagerfächern können bis zu 36 Nutzer*innen 4.500 kg Gemüse und 500 kg Obst lagern. Überschüssiges Gemüse aus den Gemeinschaftsgärten der Gartenfreunde wird so über den Winter und das Frühjahr verfügbar gehalten. "Oben ist die Luft trocken, unten am feuchtesten", erklärt Kellermeisterin Isabella Moosbrugger bei der Eröffnung. Die Miete für ein Gemüsefach für ein ganzes Jahr beträgt 50 Euro. So ein Fach ist in der Regel groß genug für zwei Familien.

Gärtnern ohne Kilometer

Der Boden im Erdkeller hat Kontakt zum Erdreich. Dies sorgt für eine gute Luftfeuchtigkeit und eine natürliche Kühlung auf 5 bis 8 Grad im Winter und 15 bis 18 Grad im Sommer - eine umweltfreundliche Lageroption ohne zusätzlichen Energieverbrauch und ohne lange Transportwege. „Mit diesem einzigartigen Projekt schließt sich der Kreis vom Garten bis auf den Tisch“, zeigt sich Gerhard Steurer, Bürgermeister von Bezau, erfreut über den Erfolg.

Broschüren beschreiben Keller und Anbau und dienen zur Verbreitung des Konzepts. Der Keller wurde von der Firma Bauteiler GmbH&CoKG geplant und die Errichtung wurde durch viele Eigenleistungen und private Spenden unterstützt.