Blick von Außen auf die Entwicklung im Großen Walsertal

Die GroßwalsertalerInnen diskutierten mit Experten über ihre zukünftige Entwicklung.
Die GroßwalsertalerInnen diskutierten mit Experten über ihre zukünftige Entwicklung.
11.07.2019

Das Große Walsertal erarbeitet derzeit ein regionales räumliches Entwicklungskonzept für seine sechs Gemeinden. Zu den Themen Modellregion und Eigenständigkeit diskutieren Interessierte am 5. Juli 2019 in Blons mit externen Experten.

Universitätsprofessor Martin Coy von der Universität Innsbruck und der international anerkannte Regionalentwicklungsmanager Daniel Wibmer gaben den 45 TeilnehmerInnen aus der Region mit ihren Einschätzungen zum Zwischenstand der Arbeiten neue Denkansätze. Der Abend endete mit dem Vorsatz, jährlich oder mindestens alle zwei Jahre mit der Bevölkerung eine Planungswerkstatt zu den verschiedenen Aspekten der räumlichen Entwicklung der Region Großes Walsertal durchzuführen.

Kooperationen suchen und die Bevölkerung einbeziehen

Für Martin Coy besitzt die Biosphärenpark-Region Großes Walsertal mit dem Motto „Leben und Wirtschaften im Einklang mit der Natur“ den Schlüssel für eine erfolgreiche Zukunft. Für ihn ist das Große Walsertal eine Modellregion für Nachhaltigkeit und er empfiehlt, diesen Leitgedanken möglichst in allen Tätigkeiten und Entscheidungen bewusst mitzutragen. Nun gilt es, Schwerpunkte für den vorliegenden Entwurf für die regionale Entwicklung bis 2030 zu setzen.

Dabei geht es auch darum, die Kleinheit des Großen Walsertals zu berücksichtigen, die Kooperationen mit angrenzenden Regionen zu forcieren und den Lebensraum für junge Generationen aktiv zu gestalten. Das Um und Auf für diesen Prozess ist die Mitarbeit der Bevölkerung, um einerseits kreativen Maßnahmen mehr Raum zu geben und sich auf der anderen Seite mit möglichen Bedenken der Bevölkerung auseinanderzusetzten. Mit seinem hohen Sozialkapital befindet sich das Große Walsertal hier auf einem guten Weg.

Auf Qualitätstourismus setzen

Daniel Wibmer gratulierte dem Großen Walsertal für den mutigen Schritt, diesen Planungsprozess anzugehen. Es gibt nichts Spannenderes, als seine Heimat weiterzuentwickeln und für zukünftige Generationen positiv zu gestalten. Er betonte, dass in Zukunft zwischen der Gemeinde als identitätsstiftende Gemeinschaft und der politischen Gemeinde, also einer Verwaltungsgemeinschaft, unterschieden werden sollte. Das MITEINANDER sollte als weiteres Leitsymbol für die Region etabliert werden. Ebenso wichtig ist für ihn die Weiterentwicklung der Zusammenarbeit in der Verwaltung als Basis für die Erhaltung der Gemeindeautonomie. Aufhorchen ließen schließlich auch seine Aussagen, im Tourismus die Luft nach oben nicht auszureizen und vor allem auf Qualität zu setzen.