ArchitektInnen als Botschafter für regionales Holz

ArchitektInnen spielen eine zentrale Rolle, um BauherrInnen für die Verwendung regionalen Holzes zu begeistern. Foto: Zentralvereinigung der Architekten Vorarlberg
ArchitektInnen spielen eine zentrale Rolle, um BauherrInnen für die Verwendung regionalen Holzes zu begeistern. Foto: Zentralvereinigung der Architekten Vorarlberg
10.07.2018

Holz im Gebäudebau ist gut, regionales Holz noch viel besser. Die Gründe dafür und wie dies umgesetzt werden kann erfuhr eine Gruppe von ArchitektInnen bei einem Sägerei-Besuch in Sonntag Ende Juni 2018.

Der Landesverband Vorarlberg der Zentralvereinigung der Architekten verbindet seit Jahren im Rahmen eines Wandertages das Nützliche mit dem Angenehmen. Dieses Jahr nutzten 20 ArchitektInnen die Gelegenheit zu einer Werksbesichtigung bei der Firma Erhart Sägewerk in Sonntag. Das Sägewerk zeichnet sich besonders durch die Verarbeitung von regionalem Holz aus und ist ein starker Lieferant für die Holzbauer im Lande – eine ideale Gelegenheit, in einem entspannten und kommunikativen Rahmen auch die Intentionen des CaSCo-Projektes für mehr regionales Holz zu vermitteln.

BauherrInnen für mehr Regionalität sensibilisieren

Für die Regio-V hob Franz Rüf in seinem Vortrag die bedeutende Rolle der ArchitektInnen bei der Beratung der Kunden bezüglich der Nachfrage nach regionalem Holz hervor. „Die Anwendung von Holz per se bedeutet nicht gleich Regionalität, Nachhaltigkeit und regionale Wertschöpfung, sondern es ist sehr wohl notwendig, das Bewusstsein für regionales Holz in der Anwendung bzw. bei den BauherrInnen zu schärfen“, erklärt Rüf. 

Das Projekt CaSCo will mit der Implementierung des Labels "Holz von Hier" die Regionalität fördern und dazu beitragen, dass die lokale Ressource Holz vor langen Transporten verschont und in der Region (Umkreis 100 km) verarbeitet wird. Nur mit der regionalen Anwendung von Holz können die Nachhaltigkeitsziele und der große Vorteil von Holz in Sachen CO2-Bilanz wirksam werden.

Fertigbauteile verschlechtern CO2-Bilanz

Rüf weist auch darauf hin, dass in den vergangenen Jahren die Anwendung von vorgefertigten Holzbauelementen zugenommen hat. Dabei handelt es sich um Bauteile aus Holz, die in größerer Entfernung gefertigt werden. Dieser Anstieg bedeutet einen steigenden Anteil an Transporten, mehr CO2-Ausstoß und Reduktion der regionalen Wertschöpfung.

Im Rahmen des CaSCo-Projektes, das von der EU und dem Land Vorarlberg unterstützt wird, werden daher folgende Schwerpunkte bearbeitet: Prüfung der Machbarkeit zur Einführung des Labels "Holz von Hier" und dessen Anwendung bei öffentlichen Ausschreibungen, die Schaffung einer Plattform für die Rundholzvermarktung und die Prüfung der Machbarkeit für eine Brettschichtholzproduktion in der Region. Neben anderen Unternehmern beteiligt sich auch die Firma Erhart an der Machbarkeitsstudie.

Rege Fragen zum Projektvorhaben durch die ArchitektInnen ließen eine vertiefte Auseinandersetzung mit dem Thema zu. Die wanderfreudige Gruppe zog weiter und besuchte in der Folge ein altes Handwerk, nämlich jenes des Kalkbrenners.