Gute Beispiele für gemeinschaftliches Wohnen

Gute Beispiele

Bewährtes übernehmen und von anderen lernen

Gemeinschaftliches Bauen und Wohnen in städtischen Ballungsräumen und auch in ländlichen Gebieten erlebt gegenwärtig eine Renaissance. Die Entwicklung des „Kloster3000“ Konzeptes ist von Besuchen umgesetzter Beispiele inspiriert, sei dies:

  • Kalkbreite in Zürich
  • wagnisART in München
  • Cambium in der Steiermark
  • KooWo in Volkersdorf bei Graz:

Die Liste der Beispiele in den Nachbarregionen ist lang. Jedes Beispiel hat seine Eigenheiten. Alle zeichnen sich durch einen hohen Grad an Selbstorganisation, reduzierte Lebenshaltungskosten, Ressourcenschonung und hoher Zufriedenheit der dort wohnenden Personen aus. Im Rahmen des Projektes „Neue Nachbarschaft“ werden Exkursionen zu genannten Beispielen angeboten.

 

  • Kalkbreite in Zürich zeichnet sich durch soziale Durchmischung, preisgünstige Wohn- und Gewerbeflächen und ein sehr breites, innovatives Wohnangebot mit geringem Wohnflächenverbrauch pro Kopf aus. Trotz schwieriger verkehrstechnischer Lage ist die Kalkbreite ein attraktiver und ruhiger Lebensraum, der mit der Kombination von Wohnen, Gewerbe und vielfältigen Gemeinschaftsräumen einen Beitrag zur Belebung des umliegenden Quartiers beiträgt. Der Besitz eines Autos ist in der Kalkbreite nicht erlaubt.
  • wagnisART in München öffnet sich bewusst der Nachbarschaft und bietet neben Wohnraum einen großen Veranstaltungsraum, ein Gasthaus und umfangreiche Gemeinschafts- und Gewerbeflächen. Die Dachlandschaft mit Terrassen, Brücken und Gärten bleibt den Bewohnern als privater Rückzugsraum vorbehalten.
  • Die Siedlung „mehr als wohnen“ in Zürich besteht aus dreizehn Gebäuden und bieten in Summe Wohn- und Arbeitsraum für ca. 1.100 Menschen. Unterschiedlich konzipierte Familien-, Alters-, und Cluster-Wohnungen in Kombination mit Gästehaus, Restaurant oder Mobilitätsstation bietet Platz für generationenübergreifenden Wohn- und Lebensraumkonzepte. Das Projekt dient den beteiligten 30 Genossenschaften als Innovationsplattform für weitere Projekte. Literatur: Genossenschaftlich planen - Ein Modellfall aus Zürich. Buchbeschreibung beim Verlag
  • Finanziert über das Konzept des Vermögenspools entstand am Areal der ehemaligen Hadik-Kaserne in Fehring, Steiermark, das Gemeinschaftsprojekt Cambium. Alternsgerechter Wohn-, Arbeits- und Lebensraum für handwerkliche, landwirtschaftliche, soziale und künstlerische Tätigkeiten für über 100 Menschen wurde geschaffen. Auf Basis solidarischer Entscheidungsprozesse wird eine nachhaltige Lebensweise verfolgt, zu der auch die ökologische Bewirtschaftung der Grünflächen und die Produktion und Verarbeitung von hochwertigen Nahrungsmitteln gehört.
  • Im Projekt „KooWo“ in Volkersdorf in der Nähe von Graz wurde alte Bausubstanz revitalisiert und ein gemeinschaftliches Wohnbauprojekt umgesetzt, das kinderfreundlichen und barrierefreien Lebensraum bietet. Alle Altersgruppen, unterschiedliche Berufe, Interessen und Fertigkeiten sind vertreten. Ökologische Aspekte und die Schonung natürlicher Ressourcen werden verfolgt, das gemeinsame Betreiben einer nachhaltigen Landwirtschaft dient der teilweisen Selbstversorgung und die Möglichkeit für Co-Working in der Region wird angeboten. Das gemeinschaftliche Wohnen wird gesehen als Antwort auf das Altern der Gesellschaft, die Knappheit bezahlbaren Wohnraums und als Beitrag zur Ausbreitung nachhaltiger Lebensformen.
  • Auf dem “Hagmann-Areal” in Winterthur, ehemals ein altes Gewerbeareal, entstand ein multifunktionales Wohn- und Gewerbehaus mit 50 Wohnungen für gut 120 Menschen. Mehrere Generationen lang betrieb die Familie Hagmann dort ein Holzbaugeschäft mit Zimmerei, Sägewerk und Landwirtschaft. Ein beispielhaftes und inzwischen ausgezeichnetes Wohnprojekt, welches leistbaren, nachhaltigen und autofreien Lebensraum für Menschen in allen Lebensphasen bietet, nachbarschaftliche Begegnungen fördert und ein lebendiges Miteinander und Beteiligung in vielen Bereichen ermöglicht: Bauphase und Außenraumgestaltung, Nachbarschaftshilfe, gemeinsamer Gemüseanbau, Nutzung von Gemeinschaftsräumen und Werkstatt, Organisation von Nachbarschaftsfeiern.
    Literatur: Gemeinschaft bauen - Wohnen und Arbeiten auf dem Hagmann-Areal in Winterthur. Unsere Buchbesprechung

Weitere Literatur

  • Sieben Stock Dorf, über das Wohnprojekt Wien, Buchbeschreibung beim Verlag
  • Wohngenossenschaften in Zürich, Buchbeschreibung beim Verlag
  • Bauen und Wohnen in Gemeinschaft: Ideen, Prozesse, Architektur. Das Buch zeigt 26 in Deutschland und überwiegend im europäischen Ausland realisierte Bauten, die als Baugruppenprojekte, von Genossenschaften oder Wohnungsbaugesellschaften errichtet wurden.